Philharmonie/Halle E
Bauherr: Gasteig München GmbH
Architektur:
Entwurf: Meinhard von Gerkan und Stephan Schütz mit Christian Hellmund
Projektleitung: (Philharmonie): Annette Löber
Projektleitung: (Halle E): Michael Scholz, Georg Folkmer (CL MAP)
Mitarbeit VgV: Christian Dorndorf, Thiago Henriques, Thilo Zehme, Anastasia Protsenko, Christoph Rohner
Mitarbeit Planung: Anna von Aulock, Alessandro Dado, Christian Dorndorf, Jan-Peter Deml, Martin Muc, Christoph Rohner, Phillip Stillke, Udo Fricke (CL MAP), Claudia Hupfloher (CL MAP)
Freiraumplanung: realgrün Landschaftsarchitekten
Projektdaten:
BGF Philharmonie: 7.400 m²
BGF Halle E: 8.440 m²
Philharmonischer Saal: 1.900 Sitzplätze
Fachplanung:
Tragwerksplanung: schlaich bergermann partner sbp
TGA HKLS: Ingenieurbüro Hausladen
ELT: Raible + Partner mit Schmidt König Lichtplaner
Raumakustik Konzertsaal: Nagata Acoustics
Bühnentechnik: Kunkel Consulting International
Bauphysik: Müller-BBM
Brandschutz: imKONTEXT.berlin GmbH
Halle E (LP 5-89): gmp in Zusammenarbeit CL MAP
Oberbauleitung: Andreas Schmidt
Tragwerksplanung: IB Aster
Generalübernehmer Philharmonie: Nüssli AG
Modulbauten
Entwurf: Meinhard von Gerkan und Stephan Schütz mit Christian Hellmund
Projektleitung: Michael Scholz
Mitarbeit VgV: Jens Weiler, Andela Brasanac, Nicolas Castagnola, Hu Xiaohan, Zhu Shiyou, Thilo Zehme
Mitarbeit Planung: Anna von Aulock, Maciej Bak, Rosaria de Canditiis, Phillip Stillke, Kyung Ho Won
In nur eineinhalb Jahren Bauzeit und unter Einhaltung des Budgets von rund 40 Millionen Euro ist der Konzertsaal der Isarphilharmonie in Holzmodulbauweise mit rund 1.900 Sitzplätzen nun fertiggestellt worden. Zusammen mit der denkmalgerecht sanierten ehemaligen Trafohalle (Halle E) wird er zum Herzstück des Gasteig HP8 - dem Quartier für Europas größtes Kulturzentrum während seiner Generalsanierung. Den Architekten von Gerkan, Marg und Partner (gmp) ist es innerhalb des engen Zeit- und Kostenrahmens gelungen, einen atmosphärischen Veranstaltungsort mit einer Akustik von internationalem Rang zu schaffen, der das ehemalige Areal der Stadtwerke in Sendling nachhaltig als neues lebendiges Kulturquartier in München verankert.
Das Gelände an der Hans-Preißinger-Straße 8 („HP8“) prägt ein Bestand an Industrie-, Werkstatt- und Verwaltungsgebäuden, der seit einigen Jahren eine Nachnutzung durch Künstlerateliers und Kreativwirtschaft erlebt. In diesem gewachsenen Gefüge entstehen neben der Isarphilharmonie drei weitere Modulbauten. Sie bieten Raum für Institutionen wie die Münchner Volkshochschule und die Hochschule für Musik und Theater München sowie für ein Restaurant und weitere Veranstaltungssäle. Ihre städtebauliche Positionierung basiert auf einem Entwurf von gmp und inszeniert die ehemalige Transformatorenhalle (Halle E) als räumlichen und funktionalen Mittelpunkt des Quartiers, das sich Richtung Isar und Flaucher öffnet.
Mit der Aktivierung der Halle E für das HP8 entsteht ein neuer öffentlicher Ort am Isarufer, der über die Nutzung durch den Gasteig hinaus Bestand haben wird. Dabei bleibt der industrielle Charakter von 1929 erhalten. Außen prägen Fassaden aus Beton und rotem Ziegel das Bild, innen hingegen der gebäudehohe, von oben belichtete Atriumraum mit seinen blauen Brüstungen der umlaufenden Galerien. Neben dem Foyer der Isarphilharmonie im Erdgeschoss ergänzt ein Standort der Münchner Stadtbibliothek mit einem Veranstaltungsaal, Seminar- und Besprechungsräume, Räume der Kulturvermittlung sowie Gastronomie das Raumprogramm. Auf diese Weise entsteht ein ganztägig belebter, öffentlicher Ort.
Altbau und modularen Neubau verbindet eine gläserne Fuge, in der die Erschließung des Konzertsaals über „Himmelsleitern“ inszeniert ist. Der Neubau setzt sich aus zwei konstruktiv getrennten Systemen zusammen: Herzstück ist der Konzertsaal in Holzmodulbauweise. Gemeinsam mit den Tragwerksplanern schlaich bergermann partner sbp entwickelte gmp den Saal als ein Stecksystem aus Vollholz-Elementen. Diese wurden im Sinne der kurzen Bauzeit zeitgleich zum Aufbau des äußeren Stahltragwerkes vorgefertigt, anschließend vor Ort zusammengefügt und im Sinne einer zeitlich begrenzten Nutzung mit einer industriellen Systemfassade verkleidet. Durch die einschaligen Decken- und Wandelemente konnte die Bauzeit wesentlich reduziert werden. „Wie eine Violine im Geigenkasten, ist der Konzertsaal als Haus im Haus konzipiert. Der modulare Holzbau fügt sich in einen auf seine elementaren Schutzfunktionen reduzierten Systembau ein und ist nach präzisen akustischen Vorgaben bis ins architektonische Detail durchkomponiert“, fasst Stephan Schütz, Partner bei gmp, das Konzept zusammen.
Der Saal ist als klassische „Schuhbox“ konzipiert, bei dem das Orchester auf der Frontbühne platziert wird. Das übergeordnete Gestaltungsprinzip für den Innenraum ergibt sich aus den hohen akustischen Anforderungen. Von Beginn des Planungsprozesses an hat gmp in enger Zusammenarbeit mit Yasuhisa Toyota und seinem Team von Nagata Acoustics die Geometrie des Raumes unter akustischen Aspekten entwickelt. Mit der sägezahnartigen, größtenteils überlappenden Anordnung der vorgefertigten Elemente und ihrer rauen Oberfläche in Kombination mit der Form des Bühnenraums, dem ansteigenden Parkett und der Bestuhlung ergibt sich ein exakt aufeinander abgestimmtes Zusammenspiel der schallreflektierenden Oberflächen. Neben dem besonderen Klangerlebnis erzeugt die dunkle Lasur der unverkleideten Holzelemente eine intime Atmosphäre und lenkt die Aufmerksamkeit des Publikums auf die Bühne aus hellem Holz.
Der umlaufende Bereich zwischen Saal und Außenfassade mit den bühnenbezogenen Funktionen dient als Puffer zwischen den hohen klimatischen und akustischen Anforderungen im Inneren und dem Außenraum. Dabei ist die äußere Gebäudehülle rein wirtschaftlich im Sinne einer begrenzten Nutzungsdauer geplant. Die Umsetzung erfolgte durch die Schweizer Firma Nüssli. Durch diese Bauweise ist die Gebäudefassade ohne Aufwand ersetzbar, etwa wenn eine dauerhafte Nutzung des Konzertsaals über die projektierte Zeit hinaus absehbar werden sollte.
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Isarphilharmonie – Konzertsaal in Holzmodulbauweise für das Interimsquartier Gasteig HP8
Copyright: HGEsch Photography / gmp Architekten
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Konzertsaal
Copyright: HGEsch Photography / gmp Architekten
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Ansicht Halle E von der Hans-Preißinger-Straße
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Isarphilharmonie – Konzertsaal in Holzmodulbauweise für das Interimsquartier Gasteig HP8
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Halle E mit Foyer, Bibliothek, Galerie und Gastronomie
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Gläserne Fuge zwischen Altbau und modularem Neubau
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Isarphilharmonie – Konzertsaal in Holzmodulbauweise für das Interimsquartier Gasteig HP8
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Treppenaufgang zwischen Halle E und Neubau
Copyright: HGEsch Photography / gmp Architekten
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Treppenraum Philharmonie
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Vorbereitungen für die Akustikprobe
Copyright: HGEsch Photography / gmp Architekten
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Vorbereitungen für die Akustikprobe
Copyright: HGEsch Photography / gmp Architekten
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Isarphilharmonie – Konzertsaal in Holzmodulbauweise für das Interimsquartier Gasteig HP8
Copyright: HGEsch Photography / gmp Architekten
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Grundriss EG
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Grundriss OG 1
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Grundriss OG 2
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Schntt AA
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Schnitt BB
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Schnitt Perspektive Längs - Konzertsaal
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Schnitt Perspektive Quer - Konzertsaal
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