Wohngebäude Olympisches Dorf , Saint-Ouen-sur-Seine/ Frankreich

Fotos
Sergio Grazia, Stefan Tuchila

Architektur
Brenac & Gonzalez & Associés, Paris

Landschaftsarchitekur: TN PLUS

Bauherr
ICADE, Issy-les-Moulineaux

Projektdaten
Fläche: 10 780 m² -> 767 Athletenzimmer / 148 Wohneinheiten für die Phase des Kulturerbes
Kosten: 24,77M €

Standort
Village des athlètes, Saint-Ouen

Projektdaten pro Grundstück

Baufeld 1 (Sektor D1)
426 Athletenzimmer / 83 Wohneinheiten für die Heritage-Phase
Anschrift: Rue Agnès Varda, Saint-Ouen
Fläche: 6090 m²
Kosten: 13,25M €
Aufbau: Beton + Fassade in Holzrahmenbauweise
Fassade: Weiß glänzende glasierte Terrakottafliesen + Beschichtung
Zertifizierungen: NF-Habitat HQE, E3C1

Baufeld 5 (Sektor D1)
141 Athletenzimmer / 26 Wohneinheiten für die Heritage-Phase
Anschrift: Mail Finot, Saint-Ouen
Fläche: 1890 m²
Kosten: 5M €
Aufbau: Holzpfosten/-balken + Fassade aus Holzfachwerk
Fassade: Rohe/emailierte farblose Terrakottafliesen + Beschichtung
Zertifizierungen: NF-Habitat HQE, E3C2

Baufeld 8 (Abschnitt D2)
200 Athletenzimmer / 39 Wohneinheiten für die Heritage-Phase
Anschrift: Rue Agnès Varda, Saint-Ouen
Fläche: 2800 m²
Kosten: 6,52M €
Aufbau: Beton + Fassade in Holzrahmenbauweise
Fassade: Weiß glänzend / weiß matt glasierte Terrakottafliesen + Beschichtung
Zertifizierungen: NF-Habitat HQE, E3C1

Das Olympische und Paralympische Dorf bietet die Chance, ein neues, beispielhaftes Stadtviertel für die nördlichen Vororte von Paris zu entwickeln.

Die Herausforderung besteht darin, das französische Ansehen und die damit verbundenen Werte zu steigern, um die Ausrichtung der Olympischen und Paralympischen Spiele in Paris zu feiern.
Diese ehrgeizige Aufgabe unterstreicht die treibende Kraft der französischen Hauptstadt im Kampf gegen den Klimawandel, wie sie bei den Debatten der COP 2021 unter Beweis gestellt und in der endgültigen Vereinbarung festgehalten wurde.

Die Olympiade dokumentiert den Lauf der Zeit und zeigt in regelmäßigen Abständen eine Momentaufnahme der Welt, in der wir alle zusammenleben. Dieser Begriff des Zusammenlebens ist eine Gelegenheit, über die dringende Notwendigkeit eines Wandels und der strategischen Entwicklung dauerhafter und umweltfreundlicher Bautechniken nachzudenken.

Der Beitrag von Brenac-Gonzalez & Associés zu diesem universellen Festival ist die perfekte Gelegenheit, um das französische Know-how und den bewussten Wandel der Gebäudestrategien vorzustellen.
Es geht um die Entwicklung neuer Bautechniken und die Erforschung innovativer Typologien für die großstädtische Wohnkultur durch die Verbesserung der gemeinsamen und privaten Räume.

Im Gegensatz zu den historischen olympischen Dörfern strebten wir ein "langfristiges" Vermächtnis an, um innerhalb der Dynamik des "Grand Paris" eine komfortable Familienumgebung zu schaffen. Ein wichtiger Teil des Entwurfsprozesses bestand darin, die Wohnungen der Athleten schnell und kosteneffizient in Wohnräume umzuwandeln.

Das Projekt umfasst drei strategische Gebäude: das Grundstück 1 an der Ecke des Quai de Seine und der Rue Agnès Varda, das Grundstück 5 entlang der Maille Finot und das Grundstück 8 an der Rue Agnès Varda.

Die strategische Bedeutung der Parzelle 1 liegt in der Gestaltung einer einzigartigen Silhouette, die an einen Schiffsbug erinnert und mit ihren großzügigen weißen Loggien die malerische Seine beherrscht.
Diese außergewöhnliche Aussicht bietet sich auch den Passanten und Besuchern auf der großen Belvedere-Terrasse im unteren Stockwerk.

Die Parzellen 5 und 8 halten sich auf beiden Seiten des zentralen öffentlichen Parks die Waage, während sie gleichzeitig das wechselnde Raster integrieren, das die gesamte Stadtentwicklung strukturiert.

Dieser zentrale Garten mit hohen Bäumen und subtilem Laub ermöglicht es den Bewohnern, im Schatten der Bäume spazieren zu gehen oder sich zu entspannen, geschützt vor der turbulenten Stadt, um einen Moment des Friedens und der Ruhe zu finden.

Wir haben uns von der benachbarten Cite du cinema inspirieren lassen und konnten so bestimmte Details wie Geländer, Fenster und Sonnenschutz aus grafischer Sicht untersuchen.

Abwechselnd glasierte oder matte Terrakottafliesen bilden große Motive auf der Fassade. Dieses vibrierende Muster erinnert auch an Schottenmuster, Ziegelornamente von Meunier-Schokoladenfabriken oder von Jules Ferry-Schulen. Die Textur wird je nach Zeit und Wetter unterschiedlich wahrgenommen und reflektiert das Licht auf lebendige und subtile Weise.

Um die ehrgeizigen Umweltnormen zu erfüllen, wurden spezielle technische Zertifizierungen entwickelt, die an gemischte Holz-Beton-Gebäude und Terrakotta-Fassaden mit vorgefertigten Holzplatten gebunden sind.

Dieses Projekt verbindet Lebensqualität und Stadtverbesserung und veranschaulicht eine Architektur des 21. Jahrhunderts, die von ökologischen Ambitionen und menschlichem Komfort getragen wird.