- wa-ID
- wa-2037152
- Tag der Veröffentlichung
- 16.11.2023
- Aktualisiert am
- 23.10.2024
- Verfahrensart
- Award
- Auslober
-
Grossmann Group
c/o Grossmann Architekten GmbH - Einreichungsschluss
- 07.06.2024
- Jurysitzung
- 04.07.2024
- Preisverleihung
- 19.10.2024
PRESSEMITTEILUNG
Badischer Architekturpreis: Meisterhafte Produktionshalle gewinnt Königskategorie Corporate Architecture
Badens beste Architektur bei großer Gala im Kloster Erlenbad in Sasbach ausgezeichnet / Neuer Rekord beim Publikumsvoting mit mehr als 28.000 abgegebenen Stimmen
Sasbach. Eine meisterhafte neue Produktionshalle in Heidelberg hat bei der Verleihung des Badischen Architekturpreises (badap) den Sieg in der Königskategorie Corporate Architecture errungen. Der monolithische Bau für die Firma Rossmanith Fenster + Fassade, der vom Heidelberger Architekturbüro AAg Architekten geplant und entworfen wurde, beeindruckte sowohl Jury als auch Publikum durch seine architektonische Klarheit, technische Präzision und handwerkliche Exzellenz. „Was einfach aussieht, ist das Ergebnis komplexer und kreativer Planung: Tragwerksplanung, Wärme- und Schallschutz sind optimal abgestimmt“, hieß es in der Laudatio. „Wenn weniger mehr ist, dann wünscht man sich noch viele Gewerbebauten auf diesem Niveau und in dieser Ausführungsqualität.“
Die 2022 fertiggestellte Halle wurde am Samstag bei der dritten großen badap-Gala im Kloster Erlenbad in Sasbach im Beisein von Schirmherr Frank Scherer, Stifter Jürgen Grossmann, den Mitgliedern der Jury um Dr. Fred Gresens sowie den Sponsoren ausgezeichnet. Um eine stützenfreie Konstruktion zu ermöglichen, hatte AAg Architekten eigens eine ultraleichte, unbewehrte Leichtbetonbauweise mit Sichtbetonoberfläche entwickelt. „Eine meisterhafte architektonische und technische Leistung, die den Innenraum maximal flexibel und offen gestaltet und dem Gebäude eine klare Ästhetik verleiht“, so badap-Initiator Jürgen Grossmann.
AAg Architekten räumte mit dem Umbau eines ehemaligen Bahnwasserturms in Heidelberg auch den badap in der Kategorie Bauen im Bestand ab und war damit der große Sieger des Abends. Ein weiteres Heidelberger Architekturbüro gewann ebenfalls gleich zweimal: Ecker Architekten holte sowohl den badap in der Kategorie Public and Social Architecture für das Kinder- und Jugenddorf Klinge in Seckach (Neckar-Odenwald-Kreis) als auch den Städtebau-badap für die neue Ortsmitte Gaiberg (Rhein-Neckar-Kreis). In insgesamt 10 Kategorien vergaben Publikum und Jury Preise an Badens beste Architektur, darunter auch die neue Materialbibliothek des Karlsruher Instituts für Technologie (Studio-MRA), der 2023 im Rahmen der Bundesgartenschau entstandene Grünzug Nordost und Klimapark in Mannheim (RMP Stephan Lenzen Landschaftsarchitekten) und das auf gerade einmal 40 Quadratmetern erbaute Wohnhaus 4080 in Karlsruhe-Durlach (Ulrike Fischer). Der mit 2000 Euro Preisgeld dotierte Young Talent Award ging an die 25-jährige Architektin Doreen Brinker für ihre Entwürfe zur Transformation eines historischen Brauereiareals in Pforzheim. Für die Bauwerke ausgezeichnet wurden aber nicht nur die Architekten, sondern auch die Bauherren. Sie erhielten eine Trophäe in Form einer gravierten Aluminiumplatte, die am Gebäude angebracht wird.
„Es fühlt sich gut an, im stimmungsvollen Ambiente dieses historischen Gebäudes den dritten Badischen Architekturpreis zu feiern“, sagte Frank Scherer, scheidender Landrat des Ortenaukreises und Schirmherr des badap, als er die glanzvolle Zeremonie vor rund 260 Gästen feierlich eröffnete. „Rund 200 starke Bewerbungen und Einreichungen von Büros aus ganz Deutschland zeigen, dass der badap sich etabliert hat und in der Branche bundesweit beachtet wird.“
Fred Gresens, Vorsitzender der Jury und Bezirksvorsitzender der Architektenkammer Baden-Württemberg Südbaden, lobte in seiner Ansprache die Bedeutung des Preises: „Der badap hat sich zu einem der größten Publikumspreise für Architektur in Deutschland entwickelt. Wettbewerbe wie dieser sind ein effektives Instrument, um Baukultur sichtbar zu machen und Architekten sowie Bauherren die Anerkennung zu geben, die sie verdienen. Die Vielzahl an eingereichten Projekten und die hohe Qualität der Bauwerke zeigen, wie sehr Architektur das Gesicht unserer Städte und Gemeinden prägt.“
Mehr als 28.000 Stimmen waren im Vorfeld für die jeweils drei nominierten Bauwerke in sechs der zehn Kategorien abgegeben worden, auf die sich die Fachjury Anfang Juli festgelegt hatte. Mit einem besonders deutlichen Vorsprung von fast 2000 Stimmen setzte sich dabei die KIT-Materialbibliothek in der Kategorie Interior Design gegen ihre Konkurrenten durch. In der Kategorie Bauen im Bestand dagegen lagen zwischen Gewinner und Zweitplatziertem nur 85 Stimmen – der knappste Sieg bei der diesjährigen Verleihung. Direkt entschieden hat die Jury zudem, wer dieses Jahr den badap in den Kategorien Städtebau, Ökologisches Bauen und Young Talent erhält. Der renommierte japanische Architekt Tadao Ando war bereits im Frühjahr mit dem All Stars Award 2024 ausgezeichnet worden.
Die hochkarätig besetzte Jury setzt sich aus Fachleuten aus den renommiertesten Architekturbüros Europas zusammen – darunter Kilian Kada (kadawittfeld, Aachen), Martin Glass (GMP, Berlin), Dr. Christian Bergmann (Hadi Teherani Architects, Hamburg), Astrid Piber (UNStudio, Amsterdam), Peter Ippolito (Ippolito Fleitz Group, Stuttgart) und Claude Denu (Denu et Paradon, Straßburg) zusammen.
Durch den Abend im Kloster Erlenbad führte Moderator Ulf Tietge. Technik und Bühnenbild lagen in den Händen von Maik Förster (Stage Concept), Regie und Veranstaltungsplanung bei Anja Bürkle. Idee und Konzept verantwortete das team tietge, das den Abend auch fotografisch und filmisch begleitete.
Weitere Infos zum Badischen Architekturpreis unter: www.badap.de
Presse-Information
Badischer Architekturpreis geht nach Japan: All Stars Award für Tadao Ando
Star-Architekt hat Gebäude in Karlsruhe und Weil am Rhein entworfen
Kehl/Osaka. Der erste Sieger des Badischen Architekturpreises 2024 steht fest: Der All Stars Award geht in diesem Jahr an den Japaner Tadao Ando. Der 82-Jährige, der auch als „King of Concrete“ bekannt ist, zählt zu den bekanntesten Architekten der Welt. „Von Tadao Ando hat sich eine ganze Generation von Architekten inspirieren lassen. Er ist der Meister des Minimalismus“, so Jürgen Grossmann, der Initiator des Badischen Architekturpreises, der mit dem All Stars Award ganz gezielt internationale Stars der Architektur würdigt, die sich zwischen Heidelberg und Lörrach um die Baukultur verdient gemacht haben. Ando hat gleich an zwei Orten in Baden Spuren hinterlassen: mit einem Konferenzpavillon in Weil am Rhein (Vitra Design Museum) und zuletzt mit dem neuen Hauptsitz der Unternehmensgruppe Weisenburger in Karlsruhe.
Per Videobotschaft bedankte sich Ando für die Auszeichnung und lobte die hiesige Baukultur. „Deutschlands Architektur ist überwältigend stark“, sagte Ando, denn hier im Herzen Europas treffen die unterschiedlichsten kulturellen Einflüsse aufeinander und befruchten sich gegenseitig. Für das Projekt in Karlsruhe sei es ihm darum gegangen, Mitarbeitern im urbanen Kontext eine „Umgebung der Sicherheit“ zu schaffen, gleichzeitig aber Offenheit und Transparenz zu versinnbildlichen und zu fördern. „Dieses Gebäude ist auf die Menschen darin ausgerichtet und es soll einen Platz in ihrem Herzen finden“, sagte Ando. Es sei eine wirklich komplexe Konstruktion aber eben auch „nicht für die nächsten 10 oder 20, sondern für die nächsten 100 oder 150 Jahre gedacht“.
Andos Projekt in Karlsruhe bietet auf sieben Ebenen Raum für 650 Arbeitsplätze, für 15 Besprechungsräume, eine Cafeteria und ein Fitnessstudio. Unter dem Gebäude verbergen sich drei Tiefgaragengeschosse. Außergewöhnlich sind nicht nur die Dachterrasse und die Freitreppe im Innenhof, sondern vor allem die Filigranität. Wenn abends das Licht aus den Büros scheint, hat man den Eindruck, als schaue man in ein gänzlich gläsernes Gebäude – fast schon irreal schön. „Unser Gebäude überzeugt durch Einfachheit. Beton als unser Hauptwerkstoff spielt eine zentrale Rolle. In der Reduktion auf das Wesentliche spiegelt sich gleichzeitig höchste Effizienz wider. Geradlinigkeit und Pragmatismus sind für uns entscheidend“, so Geschäftsführer und Bauherr Nicolai Weisenburger.
Ein Ando-Bau in Karlsruhe – damit befindet sich die Fächerstadt in einer Liga mit New York, Paris, Tokio, Kobe und Osaka. „Um Andos Architektur zu erleben, reisen Architektur-Fans um die ganze Welt. Dass von den weltweit nur etwa 40 Ando-Projekten gleich zwei bei uns im Badischen sind, ist etwas Besonderes“, sagt Jürgen Grossmann. „Ein außergewöhnlich gutes Bauwerk hat stets eine Strahlkraft, schafft Identifikation und lässt neue Ideen aufkommen. Gute Architektur hat eine Wirkung auf die Menschen, die aber oft nur unterbewusst wahrgenommen wird“, so Grossmann. Genau deswegen engagiere er sich mit dem Badischen Architekturpreis – um Sichtbarkeit und Bewusstsein für moderne Architektur zu fördern.
Tadao Ando ist nach dem Franzosen Philippe Starck und dem Amerikaner Richard Meier der dritte Preisträger des All Stars Awards. Der Badische Architekturpreis wird 2024 in insgesamt 12 Kategorien vergeben. Die Einreichungsphase beginnt im März 2024. Die festliche Gala zur Preisverleihung wird am 12. Oktober 2024 im Kloster Erlenbad in Sasbach stattfinden.
THE KING OF CONCRETE
Die Architektur Tadao Andos ist durch konsequenten Minimalismus gekennzeichnet. „Architektur zu schaffen bedeutet, repräsentative Aspekte der realen Welt – wie Natur, Geschichte, Tradition und Gesellschaft – in einer räumlichen Struktur auszudrücken, das heißt in einem abstrakten Konzept auf Grundlage einer klaren, transparenten Logik“, so Ando. Sein bevorzugtes Material dafür ist feinster Sichtbeton, dessen Schaltafeln nach der Größe von Tatami-Matten bemessen sind, die ein unverwechselbares Oberflächenraster ergeben. Daher gilt er international auch als „King of concrete“, als König des Betons.
Die Ausführung der Innenräume erfolgt auf der Grundlage asketischer Prinzipien: Die Raummitte wird als Ort der Sammlung begriffen, die Helligkeit mitunter über Lichtschlitze in den Wänden bestimmt – wie in Andos ikonischer Kirche des Lichts (Osaka). Andos Ziel bei der Gestaltung von Räumen ist oft ein „Finden zu sich selbst“ und die Förderung seelischer Erholung. Tadao Andos Architektur kombiniert Einflüsse aus der japanischen Tradition mit denen der Moderne. Er hat dadurch eine vollkommen neuartige Ästhetik des Bauens entwickelt, bei der Beton, Holz, Licht, Raum und Natur in einer architektonisch bislang einzigartigen Art und Weise zusammenspielen.
Mit Tadao Ando geht der All Stars Award in diesem Jahr an einen echten Weltstar der Szene. Denn der 1941 in Osaka geborene Ando hat in seiner rund 50-jährigen Karriere den als Nobelpreis für Architektur bekannten Pritzker-Preis erhalten, den Kaiserlichen Kulturorden und viele weitere Auszeichnungen. Ando wuchs im Nachkriegsjapan auf, arbeitete schon als Jugendlicher als Zimmermann, stieß dabei auf ein Buch von Le Corbusier und wurde so einer der ganz wenigen Autodidakten in der Architektur. 1969 eröffnete er sein Büro, avancierte schnell zum bekanntesten Architekten Japans und obwohl er nie Architektur studiert hat, lehrte er als Professor an einigen der besten Hochschulen der Welt: in Yale, Columbia, Harvard und Tokio.
Seit einigen Jahren engagiert sich Ando umweltpolitisch und hat das Projekt Umi-no-Mori in Tokio gestartet. Dabei wurde eine künstliche Insel, die früher als Müllkippe diente, zu einem bewaldeten Naherholungsgebiet. Ando möchte damit die Botschaft von Japan aus in die Welt tragen, dass es wichtig sei, dass die Menschheit im Einklang mit der Umwelt lebt.
Weitere Infos zum Badischen Architekturpreis unter: www.badap.de
Badischer Architekturpreis: Meisterhafte Produktionshalle gewinnt Königskategorie Corporate Architecture
Badens beste Architektur bei großer Gala im Kloster Erlenbad in Sasbach ausgezeichnet / Neuer Rekord beim Publikumsvoting mit mehr als 28.000 abgegebenen Stimmen
Sasbach. Eine meisterhafte neue Produktionshalle in Heidelberg hat bei der Verleihung des Badischen Architekturpreises (badap) den Sieg in der Königskategorie Corporate Architecture errungen. Der monolithische Bau für die Firma Rossmanith Fenster + Fassade, der vom Heidelberger Architekturbüro AAg Architekten geplant und entworfen wurde, beeindruckte sowohl Jury als auch Publikum durch seine architektonische Klarheit, technische Präzision und handwerkliche Exzellenz. „Was einfach aussieht, ist das Ergebnis komplexer und kreativer Planung: Tragwerksplanung, Wärme- und Schallschutz sind optimal abgestimmt“, hieß es in der Laudatio. „Wenn weniger mehr ist, dann wünscht man sich noch viele Gewerbebauten auf diesem Niveau und in dieser Ausführungsqualität.“
Die 2022 fertiggestellte Halle wurde am Samstag bei der dritten großen badap-Gala im Kloster Erlenbad in Sasbach im Beisein von Schirmherr Frank Scherer, Stifter Jürgen Grossmann, den Mitgliedern der Jury um Dr. Fred Gresens sowie den Sponsoren ausgezeichnet. Um eine stützenfreie Konstruktion zu ermöglichen, hatte AAg Architekten eigens eine ultraleichte, unbewehrte Leichtbetonbauweise mit Sichtbetonoberfläche entwickelt. „Eine meisterhafte architektonische und technische Leistung, die den Innenraum maximal flexibel und offen gestaltet und dem Gebäude eine klare Ästhetik verleiht“, so badap-Initiator Jürgen Grossmann.
AAg Architekten räumte mit dem Umbau eines ehemaligen Bahnwasserturms in Heidelberg auch den badap in der Kategorie Bauen im Bestand ab und war damit der große Sieger des Abends. Ein weiteres Heidelberger Architekturbüro gewann ebenfalls gleich zweimal: Ecker Architekten holte sowohl den badap in der Kategorie Public and Social Architecture für das Kinder- und Jugenddorf Klinge in Seckach (Neckar-Odenwald-Kreis) als auch den Städtebau-badap für die neue Ortsmitte Gaiberg (Rhein-Neckar-Kreis). In insgesamt 10 Kategorien vergaben Publikum und Jury Preise an Badens beste Architektur, darunter auch die neue Materialbibliothek des Karlsruher Instituts für Technologie (Studio-MRA), der 2023 im Rahmen der Bundesgartenschau entstandene Grünzug Nordost und Klimapark in Mannheim (RMP Stephan Lenzen Landschaftsarchitekten) und das auf gerade einmal 40 Quadratmetern erbaute Wohnhaus 4080 in Karlsruhe-Durlach (Ulrike Fischer). Der mit 2000 Euro Preisgeld dotierte Young Talent Award ging an die 25-jährige Architektin Doreen Brinker für ihre Entwürfe zur Transformation eines historischen Brauereiareals in Pforzheim. Für die Bauwerke ausgezeichnet wurden aber nicht nur die Architekten, sondern auch die Bauherren. Sie erhielten eine Trophäe in Form einer gravierten Aluminiumplatte, die am Gebäude angebracht wird.
„Es fühlt sich gut an, im stimmungsvollen Ambiente dieses historischen Gebäudes den dritten Badischen Architekturpreis zu feiern“, sagte Frank Scherer, scheidender Landrat des Ortenaukreises und Schirmherr des badap, als er die glanzvolle Zeremonie vor rund 260 Gästen feierlich eröffnete. „Rund 200 starke Bewerbungen und Einreichungen von Büros aus ganz Deutschland zeigen, dass der badap sich etabliert hat und in der Branche bundesweit beachtet wird.“
Fred Gresens, Vorsitzender der Jury und Bezirksvorsitzender der Architektenkammer Baden-Württemberg Südbaden, lobte in seiner Ansprache die Bedeutung des Preises: „Der badap hat sich zu einem der größten Publikumspreise für Architektur in Deutschland entwickelt. Wettbewerbe wie dieser sind ein effektives Instrument, um Baukultur sichtbar zu machen und Architekten sowie Bauherren die Anerkennung zu geben, die sie verdienen. Die Vielzahl an eingereichten Projekten und die hohe Qualität der Bauwerke zeigen, wie sehr Architektur das Gesicht unserer Städte und Gemeinden prägt.“
Mehr als 28.000 Stimmen waren im Vorfeld für die jeweils drei nominierten Bauwerke in sechs der zehn Kategorien abgegeben worden, auf die sich die Fachjury Anfang Juli festgelegt hatte. Mit einem besonders deutlichen Vorsprung von fast 2000 Stimmen setzte sich dabei die KIT-Materialbibliothek in der Kategorie Interior Design gegen ihre Konkurrenten durch. In der Kategorie Bauen im Bestand dagegen lagen zwischen Gewinner und Zweitplatziertem nur 85 Stimmen – der knappste Sieg bei der diesjährigen Verleihung. Direkt entschieden hat die Jury zudem, wer dieses Jahr den badap in den Kategorien Städtebau, Ökologisches Bauen und Young Talent erhält. Der renommierte japanische Architekt Tadao Ando war bereits im Frühjahr mit dem All Stars Award 2024 ausgezeichnet worden.
Die hochkarätig besetzte Jury setzt sich aus Fachleuten aus den renommiertesten Architekturbüros Europas zusammen – darunter Kilian Kada (kadawittfeld, Aachen), Martin Glass (GMP, Berlin), Dr. Christian Bergmann (Hadi Teherani Architects, Hamburg), Astrid Piber (UNStudio, Amsterdam), Peter Ippolito (Ippolito Fleitz Group, Stuttgart) und Claude Denu (Denu et Paradon, Straßburg) zusammen.
Durch den Abend im Kloster Erlenbad führte Moderator Ulf Tietge. Technik und Bühnenbild lagen in den Händen von Maik Förster (Stage Concept), Regie und Veranstaltungsplanung bei Anja Bürkle. Idee und Konzept verantwortete das team tietge, das den Abend auch fotografisch und filmisch begleitete.
Weitere Infos zum Badischen Architekturpreis unter: www.badap.de
Presse-Information
Badischer Architekturpreis geht nach Japan: All Stars Award für Tadao Ando
Star-Architekt hat Gebäude in Karlsruhe und Weil am Rhein entworfen
Kehl/Osaka. Der erste Sieger des Badischen Architekturpreises 2024 steht fest: Der All Stars Award geht in diesem Jahr an den Japaner Tadao Ando. Der 82-Jährige, der auch als „King of Concrete“ bekannt ist, zählt zu den bekanntesten Architekten der Welt. „Von Tadao Ando hat sich eine ganze Generation von Architekten inspirieren lassen. Er ist der Meister des Minimalismus“, so Jürgen Grossmann, der Initiator des Badischen Architekturpreises, der mit dem All Stars Award ganz gezielt internationale Stars der Architektur würdigt, die sich zwischen Heidelberg und Lörrach um die Baukultur verdient gemacht haben. Ando hat gleich an zwei Orten in Baden Spuren hinterlassen: mit einem Konferenzpavillon in Weil am Rhein (Vitra Design Museum) und zuletzt mit dem neuen Hauptsitz der Unternehmensgruppe Weisenburger in Karlsruhe.
Per Videobotschaft bedankte sich Ando für die Auszeichnung und lobte die hiesige Baukultur. „Deutschlands Architektur ist überwältigend stark“, sagte Ando, denn hier im Herzen Europas treffen die unterschiedlichsten kulturellen Einflüsse aufeinander und befruchten sich gegenseitig. Für das Projekt in Karlsruhe sei es ihm darum gegangen, Mitarbeitern im urbanen Kontext eine „Umgebung der Sicherheit“ zu schaffen, gleichzeitig aber Offenheit und Transparenz zu versinnbildlichen und zu fördern. „Dieses Gebäude ist auf die Menschen darin ausgerichtet und es soll einen Platz in ihrem Herzen finden“, sagte Ando. Es sei eine wirklich komplexe Konstruktion aber eben auch „nicht für die nächsten 10 oder 20, sondern für die nächsten 100 oder 150 Jahre gedacht“.
Andos Projekt in Karlsruhe bietet auf sieben Ebenen Raum für 650 Arbeitsplätze, für 15 Besprechungsräume, eine Cafeteria und ein Fitnessstudio. Unter dem Gebäude verbergen sich drei Tiefgaragengeschosse. Außergewöhnlich sind nicht nur die Dachterrasse und die Freitreppe im Innenhof, sondern vor allem die Filigranität. Wenn abends das Licht aus den Büros scheint, hat man den Eindruck, als schaue man in ein gänzlich gläsernes Gebäude – fast schon irreal schön. „Unser Gebäude überzeugt durch Einfachheit. Beton als unser Hauptwerkstoff spielt eine zentrale Rolle. In der Reduktion auf das Wesentliche spiegelt sich gleichzeitig höchste Effizienz wider. Geradlinigkeit und Pragmatismus sind für uns entscheidend“, so Geschäftsführer und Bauherr Nicolai Weisenburger.
Ein Ando-Bau in Karlsruhe – damit befindet sich die Fächerstadt in einer Liga mit New York, Paris, Tokio, Kobe und Osaka. „Um Andos Architektur zu erleben, reisen Architektur-Fans um die ganze Welt. Dass von den weltweit nur etwa 40 Ando-Projekten gleich zwei bei uns im Badischen sind, ist etwas Besonderes“, sagt Jürgen Grossmann. „Ein außergewöhnlich gutes Bauwerk hat stets eine Strahlkraft, schafft Identifikation und lässt neue Ideen aufkommen. Gute Architektur hat eine Wirkung auf die Menschen, die aber oft nur unterbewusst wahrgenommen wird“, so Grossmann. Genau deswegen engagiere er sich mit dem Badischen Architekturpreis – um Sichtbarkeit und Bewusstsein für moderne Architektur zu fördern.
Tadao Ando ist nach dem Franzosen Philippe Starck und dem Amerikaner Richard Meier der dritte Preisträger des All Stars Awards. Der Badische Architekturpreis wird 2024 in insgesamt 12 Kategorien vergeben. Die Einreichungsphase beginnt im März 2024. Die festliche Gala zur Preisverleihung wird am 12. Oktober 2024 im Kloster Erlenbad in Sasbach stattfinden.
THE KING OF CONCRETE
Die Architektur Tadao Andos ist durch konsequenten Minimalismus gekennzeichnet. „Architektur zu schaffen bedeutet, repräsentative Aspekte der realen Welt – wie Natur, Geschichte, Tradition und Gesellschaft – in einer räumlichen Struktur auszudrücken, das heißt in einem abstrakten Konzept auf Grundlage einer klaren, transparenten Logik“, so Ando. Sein bevorzugtes Material dafür ist feinster Sichtbeton, dessen Schaltafeln nach der Größe von Tatami-Matten bemessen sind, die ein unverwechselbares Oberflächenraster ergeben. Daher gilt er international auch als „King of concrete“, als König des Betons.
Die Ausführung der Innenräume erfolgt auf der Grundlage asketischer Prinzipien: Die Raummitte wird als Ort der Sammlung begriffen, die Helligkeit mitunter über Lichtschlitze in den Wänden bestimmt – wie in Andos ikonischer Kirche des Lichts (Osaka). Andos Ziel bei der Gestaltung von Räumen ist oft ein „Finden zu sich selbst“ und die Förderung seelischer Erholung. Tadao Andos Architektur kombiniert Einflüsse aus der japanischen Tradition mit denen der Moderne. Er hat dadurch eine vollkommen neuartige Ästhetik des Bauens entwickelt, bei der Beton, Holz, Licht, Raum und Natur in einer architektonisch bislang einzigartigen Art und Weise zusammenspielen.
Mit Tadao Ando geht der All Stars Award in diesem Jahr an einen echten Weltstar der Szene. Denn der 1941 in Osaka geborene Ando hat in seiner rund 50-jährigen Karriere den als Nobelpreis für Architektur bekannten Pritzker-Preis erhalten, den Kaiserlichen Kulturorden und viele weitere Auszeichnungen. Ando wuchs im Nachkriegsjapan auf, arbeitete schon als Jugendlicher als Zimmermann, stieß dabei auf ein Buch von Le Corbusier und wurde so einer der ganz wenigen Autodidakten in der Architektur. 1969 eröffnete er sein Büro, avancierte schnell zum bekanntesten Architekten Japans und obwohl er nie Architektur studiert hat, lehrte er als Professor an einigen der besten Hochschulen der Welt: in Yale, Columbia, Harvard und Tokio.
Seit einigen Jahren engagiert sich Ando umweltpolitisch und hat das Projekt Umi-no-Mori in Tokio gestartet. Dabei wurde eine künstliche Insel, die früher als Müllkippe diente, zu einem bewaldeten Naherholungsgebiet. Ando möchte damit die Botschaft von Japan aus in die Welt tragen, dass es wichtig sei, dass die Menschheit im Einklang mit der Umwelt lebt.
Weitere Infos zum Badischen Architekturpreis unter: www.badap.de
PRESSEMITTEILUNG
Badens beste Architektur gesucht
Bewerbungsphase für den dritten Badischen Architekturpreis startet am 1. März
Baden-Württembergs interaktivster und demokratischster Award geht in die dritte Runde: Für den Badischen Architekturpreis (badap) können ab dem 1. März unter www.badap.de wieder Bauwerke der Region eingereicht werden. Jeder ist eingeladen, online aktiv zu werden und seine Lieblingsobjekte für die Auswahl vorzuschlagen. Zusätzlich haben Architekten und Bauherren die Möglichkeit, sich mit ihren Projekten selbst zu bewerben. Der Wettbewerb umfasst zehn verschiedene Kategorien. „Der badap bietet eine einzigartige Plattform, um die herausragende Architektur unserer Region zu würdigen. Wir freuen uns darauf, auch dieses Jahr wieder spannende Bauwerke in Baden zu entdecken und zu prämieren", erklärt Jürgen Grossmann, Architekt und Projektentwickler, der den Award zusammen mit seiner Grossmann Group ins Leben gerufen hat.
Ende der Bewerbungs- und Einreichungsphase ist der 7. Juni 2024. Bis dahin werden alle Einreichungen online unter www.badap.de angenommen. Die neun Wettbewerbskategorien berücksichtigen sowohl privatbauliche Objekte als auch Gebäude, Quartiere und Baukonzepte der öffentlichen Hand.
Eine Expertenjury unter Leitung von Dr. Ing. Fred Gresens, Bezirksvorsitzender der Architektenkammer Baden-Württemberg Südbaden, wird alle Einreichungen diskutieren und eine engere Auswahl für die finale Abstimmung treffen. Dazu gehören: die Architekten Hadi Teherani, Kilian Kada (Kadawittfeldarchitektur, Aachen), Martin Glass (von Gerkan, Marg und Partner, Berlin u.a.), Peter Ippolito (Ippolito Fleitz Group, Stuttgart), Astrid Piber (UNStudio, Amsterdam) und Claude Denu (Denu et Paradon, Straßburg), die Präsidentin des Vereins zur Förderung von Architektur, Engineering und Design Stuttgart, Silvia Olp, der Ingenieur Andreas Schnubel (schlaich bergermann partner, Stuttgart, Berlin, New York u.a.) sowie Zvonko Turkali, Professor am Institut für Entwerfen und Gebäudelehre an der Leibniz Universität Hannover. Der Landrat des Ortenaukreises, Frank Scherer, hat die Schirmherrschaft des badap inne und ist in dieser Funktion zusätzliches Mitglied der Jury.
Der erste Sieger des Badischen Architekturpreises 2024 steht bereits fest: Der All Stars Award geht in diesem Jahr an den auch als „King of concrete“ bekannten Japaner Tadao Ando. In sechs der neun weiteren Kategorien entscheidet nach der Nominierung durch die Jury anschließend das Publikumsvoting über den Gewinner.
Im Rahmen einer großen Gala im Kloster Erlenbad in Sasbachwalden werden die Gewinner des Badischen Architekturpreises schließlich am 19. Oktober 2024 gekürt. Die ersten beiden Auflagen des Awards in den Jahren 2019 und 2022 haben bereits verdeutlicht, welche Kraft und Öffentlichkeitswirksamkeit Architektur hat. Unter den Preisträgern waren klangvolle Namen wie Philippe Starck (All Stars Award), Dr. Hubert Burda (Ehrenpreis für identitätsstiftende Architektur), Richard Meier (All Stars Award) sowie das Büro von Hadi Teherani (Corporate Architecture Award für das Volksbank-Areal Freiburg).
Mehr zum Award unter: www.badap.de