Deutschland-Nürnberg: Dienstleistungen von Architekturbüros bei Freianlagen
2024-MFR-07
Wettbewerbsbekanntmachung
Rechtsgrundlage: Richtlinie 2014/24/EU
Abschnitt I: Öffentlicher Auftraggeber/Auftraggeber
I.1) Name und Adressen
Offizielle Bezeichnung: Stadt Nürnberg – Planungs- und Baureferat
Postanschrift: Bauhof 9,
Ort: Nürnberg
NUTS-Code: DE268 Nürnberg, Kreisfreie Stadt
Postleitzahl: 90402
Land: Deutschland
Kontaktstelle(n): plancontext gmbh landschaftsarchitektur
Telefon: +49 3044718831
Fax: +49 3044718832
I.3) Kommunikation
Die Auftragsunterlagen stehen für einen uneingeschränkten und vollständigen direkten Zugang gebührenfrei zur Verfügung unter:
Weitere Auskünfte erteilen/erteilt die oben genannten Kontaktstellen
Angebote oder Teilnahmeanträge sind einzureichen an die oben genannten Kontaktstellen.
I.4) Art des öffentlichen Auftraggebers
Regional- oder Kommunalbehörde
I.5) Haupttätigkeit(en)
Allgemeine öffentliche Verwaltung
Abschnitt II: Gegenstand
II.1) Umfang der Beschaffung
II.1.1) Bezeichnung des Auftrags:
Wettbewerb Landesgartenschau Nürnberg 2030
II.1.2) CPV-Code Hauptteil
71222000-0 Dienstleistungen von Architekturbüros bei Freianlagen
II.2) Beschreibung
II.2.4) Beschreibung der Beschaffung:
freianlagenplanerischen Realisierungswettbewerb mit Ideenteil
Wettbewerbsgegenstand sind Daueranlagen zur Bayerischen Landesgartenschau 2030. Mit dem Konzept einer Urbanen Gartenschau wird ein experimentelles Format inmitten der Stadt durchgeführt. Unter dem Motto „Mehr Grün wagen“ will sich die Stadt als Labor für zukunftsfähige Stadtentwicklung präsentieren. Die Ausloberin erwartet eine übergreifende, verbindende Leitidee für die Realisierungs- und Ideenbereiche bis in die angrenzenden Stadtteile. Sie wünscht sich ausdrücklich offenes, experimentelles Denken und perspektivische Vorschläge.
Stadtgraben:
Der Stadtgraben entlang der historischen Stadtbefestigung soll zum verbindenden grünen Ring um die Altstadt werden (Realisierungsteil): Gestaltung als multicodierter Erholungsraum; verbesserte Einbindung und Zugänglichkeit; das Maxtor als Teil des Stadtgrabenbereichs soll vom Kreisverkehr zum grünen Knoten umgestaltet werden: Neuordnung und Reduzierung der Verkehrsfläche, stattdessen mehr Platz für Grün, Fußgänger, Radfahrer und Aufenthaltsbereiche. Während der Schau wird der Stadtgraben zum Ausstellungsraum für Ideen und Innovationen.
Impulsprojekte:
Im Rahmen der Gartenschau sollen die Freiraumpotenziale einiger innerstädtischer Flächen beispielhaft aktiviert und neue Prioritäten der Flächenverteilung und Nutzbarkeit gesetzt werden. Die Grasersgasse und die Platzfolge Theresien- und Egidienplatz werden heute vorrangig als Verkehrsraum oder Parkplatz genutzt. Die Insel Schütt wird heute einseitig als Veranstaltungsfläche genutzt und steht als Erholungsraum kaum zur Verfügung. Hier sollen Entwicklungsperspektiven aufgezeigt und ein innerstädtischer Konsens für die zukünftige Nutzung erreicht werden.
Grasersgasse (Realisierungsteil): Reduzierung und Umgestaltung der Verkehrsflächen, Baumpflanzungen und Begrünung; wichtige Fuß- und Radverbindung in die südlichen Stadtteile
Theresienplatz (Realisierungsteil)/ Perspektive Egidienplatz (Ideenteil): Entsiegelung, Baumpflanzungen und Begrünung, Reduzierung der Verkehrsflächen, Erhöhung der Aufenthalts- und Nutzungsqualität
Insel Schütt (Ideenteil): Umgestaltung mit mehr Grün, Aufenthalt und Spiel; verbesserte Erlebbarkeit des Wassers; es entsteht ein grüner Festplatz – zentrale Veranstaltungen sollen weiter möglich sein
II.2.13) Angaben zu Mitteln der Europäischen Union
Der Auftrag steht in Verbindung mit einem Vorhaben und/oder Programm, das aus Mitteln der EU finanziert wird: nein
Projektnummer oder -referenz:
Abschnitt III: Rechtliche, wirtschaftliche, finanzielle und technische Angaben
III.2) Bedingungen für den Auftrag
III.2.1) Angaben zu einem besonderen Berufsstand
Die Teilnahme ist einem bestimmten Berufsstand vorbehalten: ja
Beruf angeben:
Teilnahmeberechtigt sind in den EWR-/WTO-/GPA-Staaten ansässige natürliche Personen, die gemäß Rechtsvorschrift ihres Heimatstaates zur Führung der Berufsbezeichnung Landschaftsarchitekt befugt sind, oder
Bieter-/Arbeitsgemeinschaften von Architekten und/oder Stadtplanern mit Landschaftsarchitekten. Bei Bieter-/Arbeitsgemeinschaften ist ein bevollmächtigter Vertreter zu benennen.
Die Zusammenarbeit mit einem Verkehrsplaner als sachverständiger Berater bzw. Fachplaner wird empfohlen.
Abschnitt IV: Verfahren
IV.1) Beschreibung
IV.1.2) Art des Wettbewerbs
Offen
IV.1.7) Namen der bereits ausgewählten Teilnehmer:
Zur Teilnahme am Wettbewerb eingeladen sind:
adlerolesch GmbH mit STUDIO RW | Ruddigkeit Wiebersinsky Landschaftsarchitekten Part- GmbB, Nürnberg
Atelier Loidl, Berlin
Lohrer Hochrein GmbH, München
RMP LA Stephan Lenzen, Bonn
Uniola AG, München
IV.1.9) Kriterien für die Bewertung der Projekte:
Beurteilungskriterien der Wettbewerbsbeiträge:
- Überzeugende, zukunftsweisende, mutige Leitidee
- Gestalterische und freiraumplanerische Qualität
- Nutzungsqualität, Funktionalität, Barrierefreiheit, Umgang mit Denkmalschutzbelangen
- Integration in den bestehenden Stadtraum und Grünvernetzung
- Erhöhung der Biodiversität und Schaffung von innerstädtischer Klimaresilienz
- Ressourceneffizienz und Nachhaltigkeit
- Wirtschaftlichkeit und Umsetzbarkeit auch hinsichtlich Herstellung und Unterhalt
Für die Teilnahme der Preisträger am anschließenden Verfahren nach §80 VgV gelten erst dann nachzuweisende folgende Bedingungen:
- Aktueller Handelsregisterauszug
- Berufshaftpflichtversicherung mit Deckungssummen von mindestens 3,0 Mio € Personen- und 3,0 Mio € sonst. Schäden
- Wirtschaftliche und finanzielle Leistungsfähigkeit: mind. 500.000 € durchschnittlicher Umsatz der letzten 3 Jahre für vergleichbare Leistungen der Freianlagenplanung gemäß § 39 HOAI.
- Referenzprojekte: Die Teilnehmer am Verhandlungsverfahren müssen für den Bereich Freianlagenplanung gemäß § 39 ff. HOAI mindestens 2 Referenzprojekte mit zumindest eingeschränkt vergleichbaren Planungsanforderungen machweisen können: mind. Honorarzone IV, Beauftragung von mind. der Leistungsphasen 2 – 5; Fertigstellung/Abnahme nach 2014:
o Mind. 1 vergleichbares realisiertes Projekt für eine Platzgestaltung von mind. 0,25 ha
o Mind. 1 vergleichbares realisiertes Projekt für eine Parkanlage von mind. 3 ha
- Anzahl der Mitarbeiter: Die Teilnehmer am Verhandlungsverfahren müssen für den Bereich Freianlagenplanung über mindestens 4 Mitarbeiter mit technischem Hochschulabschluss (Bachelor, Master, Dipl.-Ing. Landschaftsarchitektur oder vergleichbar) verfügen.
Für Mitglieder einer Arbeitsgemeinschaft oder Nachunternehmer sind im Verhandlungsverfahren die vorgenannten Erklärungen und – bezogen auf den jeweiligen Leistungsanteil – die Eignungsnachweise sowie eine Verpflichtungserklärung vorzulegen.
IV.2) Verwaltungsangaben
IV.2.2) Schlusstermin für den Eingang der Projekte oder Teilnahmeanträge
Tag: 19/02/2025
Ortszeit: 17:00 Uhr
IV.2.3) Tag der Absendung der Aufforderungen zur Teilnahme an ausgewählte Bewerber
IV.2.4) Sprache(n), in der (denen) Projekte erstellt oder Teilnahmeanträge verfasst werden können: Deutsch
IV.3) Preise und Preisgericht
IV.3.1) Angaben zu Preisen
Es werden ein oder mehrere Preise vergeben: ja Anzahl und Höhe der zu vergebenden Preise:
1. Preis € 111.200,00 €
2. Preis € 69.500,00 €
3. Preis € 41.700,00 €
Anerkennungen € 55.600,00 €
Gesamt netto € 278.000,00 €
IV.3.2) Angaben zu Zahlungen an alle Teilnehmer:
Sofern mit Preisen bzw. Anerkennungen ausgezeichnete Wettbewerbsteilnehmer MwSt. abführen, wird diese ihnen anteilig zusätzlich vergütet. Das Preisgericht ist berechtigt die Gesamtsumme durch einstimmigen Beschluss anders zu verteilen.
IV.3.3) Folgeaufträge
Ein Dienstleistungsauftrag infolge des Wettbewerbs wird an den/die Gewinner des Wettbewerbs vergeben: ja
IV.3.4) Entscheidung des Preisgerichts
Die Entscheidung des Preisgerichts ist für den öffentlichen Auftraggeber/den Auftraggeber bindend: ja
IV.3.5) Namen der ausgewählten Preisrichter:
- Prof. Herbert Dreiseitl, Landschaftsarchitekt, Überlingen
- Christoph Elsässer, Architekt, Rotterdam
- Rebekka Junge, Landschaftsarchitektin, Bochum
- Prof. Axel Klapka, Landschaftsarchitekt, Berlin
- Daniel Lindemann, Landschaftsarchitekt, Heidelberg
- Ulrike Platz, Landschaftsarchitektin, Bonn
- Till Rehwaldt, Landschaftsarchitekt, Dresden
- Franz Reschke, Landschaftsarchitekt, Berlin
- Prof. Burkhard Wegener, Landschaftsarchitekt, Köln
- Marcus König, Oberbürgermeister der Stadt Nürnberg
- Gerhard Zäh, Gerhard Zäh, Vorsitzender der Bayerischen Landesgartenschau GmbH, München
- Dr. Otto Heimbucher, CSU
- Christine Kayser, SPD
- Marc Schüller, Grüne
- Roland-Alexander Hübscher, AFD
- Inga Hager, ÖDP
- Kathrin Flach Gomez, Die Linke
Abschnitt VI: Weitere Angaben
VI.3) Zusätzliche Angaben:
Künftige Bauherrin und Auftraggeberin für den Realisierungsteil wird die am 04.05.2023 gegründete Landesgartenschau Nürnberg 2030 GmbH sein.
Auftragsvergabe:
Die Auftragsvergabe der Wettbewerbsaufgabe erfolgt in einem VGV-Vergabeverfahren.
Die Auftraggeberin wird, wenn die Aufgabe realisiert wird, unter Würdigung der Empfehlungen des Preisgerichts entsprechend der Einführungsbekanntmachung der Obersten Baubehörde v. 01.10.2013, Az. IIZ5-4634-001/13 zur RPW einen der Preisträger mit den weiteren Planungsleistungen beauftragen. Sie wird hierzu ein Verhandlungsverfahren nach § 14 Abs. 4 Nr. 8 VgV durchführen.
Für die Beauftragung gelten folgende Regelungen:
Es werden Planungsleistungen für Objektplanung Freianlagen gemäß HOAI 2021 Teil 3, Abschnitt 2 beauftragt. Die Auftraggeberin überträgt dem späteren Gewinner des VgV-Verfahrens mindestens die Leistungsphasen (LPH) 1-3 und 5. Die LPH 4 wird nach derzeitigem Sachstand nicht benötigt und daher vorläufig nicht übertragen. Bei Bedarf wird die LPH 4, ggf. auch nur Teile davon, nachbeauftragt. Die Auftraggeberin behält sich vor, den künftigen Auftragnehmer mit weiteren Leistungsphasen (LPH 6 – 8 und ggf. 9) zu beauftragen. Ein Anspruch des Auftragnehmers auf weitere Beauftragung über die LPH 5 hinaus besteht jedoch nicht. Die Beauftragung erfolgt grundsätzlich stufenweise.
Sollten Ideenteile realisiert werden, so beabsichtigt der Auftraggeber die Preisträger dieses Wettbewerbs an den späteren Vergabeverfahren zu beteiligen. Gleiches gilt für gegebenenfalls einbezogene beratendene Verkehrsplaner.
Die Wettbewerbsteilnehmer verpflichten sich, im Falle einer Beauftragung durch die Auftraggeberin, die Empfehlungen des Preisgerichtes in der weiteren Bearbeitung umzusetzen.
Der Auftrag kann nur an Preisträger vergeben werden, die die in der Bekanntmachung aufgeführten Eignungskriterien in Form von Wertungskriterien erfüllen. Der Nachweis über die Eignungskriterien (ggf. unter Einbeziehung der sogenannten Eignungsleihe, siehe § 47 VgV) muss erst zu den VgV-Verhandlungen gebracht werden.
Zuschlagskriterien:
Folgende Zuschlagskriterien sind, bei Verhandlungen mit allen PreisträgerInnen für die Auftragserteilung maßgeblich:
- Platzierung im Planungswettbewerb: 45 Punkte (1. Preis 45 Punkte / 2. Preis 35 Punkte / 3. Preis 25 Punkte)
- Bereitschaft zur Weiterentwicklung des Ergebnisses unter Berücksichtigung der Hinweise des Preisgerichtsprotokolls: 10 Punkte
- Herangehensweise an die Aufgabe hinsichtlich Qualitäts-, Zeit- und Kostenmanagement des Unternehmens; Darstellung eines Umsetzungskonzeptes mit dem die benannten Ziele erreicht werden können: 15 Punkte
- Projektorganisation und Organisation des vorgesehenen Projektteams; Verfügbarkeit, Zusammenarbeit und Kommunikation: 10 Punkte
- Berufserfahrung des zum Einsatz kommenden Personals: 5 Punkte
- Honorarangebot inkl. besonderer Leistungen und Nebenkosten: 15 Punkte
Nach Abschluss der Verhandlungsgespräche werden Vertreter der Stadt Nürnberg und der Landesgartenschau Nürnberg 2030 GmbH auf Grundlage der Bewertung durch die Beurteilungskommission eine Beschlussvorlage mit einer Vergabeempfehlung an das politische Gremium erstellen.
Termine (geplant)
Ausgabe der Unterlagen: 11.11.2024
Schlusstermin Rückfragen: 25.11.2024
Kolloquium: 27.11.2024
Rückfragenbeantwortung: 04.12.2024
Abgabe der Wettbewerbsarbeiten: 19.02.2025
Preisgerichtssitzung: 31.03. und 01.04.2025
VI.4) Rechtsbehelfsverfahren/Nachprüfungsverfahren
VI.4.1) Zuständige Stelle für Rechtsbehelfs-/Nachprüfungsverfahren
Offizielle Bezeichnung: Vergabekammer Nordbayern
Ort: Ansbach
Postleitzahl: 91522
Land: Deutschland
Telefon: +49 981/53-1277
Fax: +49 981/53-1837
VI.4.3) Einlegung von Rechtsbehelfen nach §§160,161 GWB
VI.4.4) Stelle, die Auskünfte über die Einlegung von Rechtsbehelfen erteilt
Offizielle Bezeichnung: Vergabekammer Nordbayern Ort: Ansbach
Postleitzahl: 91522
Land: Deutschland
Telefon: +49 981/53-1277
Fax: +49 981/53-1837
VI.5) Tag der Absendung
11.11.2024