Einer dieser Schnitte verläuft parallel und gibt eine große, deutliche Eingangsfassade frei – jedoch nicht übergroß, sondern proportional zum Maßstab von Waren.
Ein anderer Schnitt schneidet den Kreis an seinem Zentrum auf, bietet bestimmten Arbeitszimmern Licht und sorgt für eine direkte Parkverbindung zur Gebäudemitte. Vielleicht am wichtigsten ist eine flache Treppe zum Dach des Gebäudes. Eine entsprechende Außentreppe auf der westlichen Gebäudeseite verleiht dem Kreis eine Richtung und deutet aus städtebaulicher Perspektive an, wo sich die Vorderseite des Hauses befindet.
Die außen deutlich sichtbaren Treppen lassen im Stadtbild erkennen, wie die Struktur zu begehen und Teil des gesamten Spazierwegs um den Herrensee ist.
Nach Norden sieht man das Gebäude nur aus weiter Perspektive, wobei sich der Kreis mit seinen abschüssigen Seiten fast wie ein Schiffsrumpf aus dem Wasserspiegel des Herrensees erhebt.
Das Gebäude ist in Form zweier Kegelsegmente mit zwei verschiedenen Höhen und zwei verschiedenen Radien gestaltet. Gemeinsam bilden die Kegelsegmente einen Kreis. Der Kreis wird, wie erwähnt, durch zwei scharfe Schnitte aufgeteilt. Das Gebäude besteht in der Hauptsache aus zwei Etagen und einer abgesenkten Ebene.
Die Kegelsegmente (nicht die mit Bodenkontakt) wurden in Holz ausgeführt. Die tragenden Wände sind 120 mm Lenowände. Die außen liegenden Oberflächen sind aus 30 mm Holz, die verkohlt sind. Das Holz bekommt dadurch eine schwarzbraune, unterhaltsarme Oberflächenbehandlung (eine Art archaisches Denkmal und ökologisch sinnvoll).
Das Holz der Innenflächen ist bei den Eingangsräumlichkeiten und dem Vordach honiggelb lasiert. Zwischen diesen beiden Ausdrücken stehen klare Glasfassaden.
Der Aufbau des Gebäudeinneren lehnt sich sehr eng an das Nutzungskonzept an.
Zentrum der Ausstellung ist das dunkle Herz, zu dem alle Ausstellungsräume direkten Zugriff haben. In einem äußeren Ring liegen die einzelnen Ausstellungsräume. Mehrere von ihnen haben unmittelbaren Kontakt mit der geknickten und schräg abfallenden Außenwand, die aus hellem massivem Naturholz besteht.
Von den Ausstellungsräumen aus setzt sich ein Erker vom Kreis ab und bildet Kontakt zu See und Park.
Die Aquarientechnik befindet sich in Untergeschoss und Erdgeschoss.
Das Aquarium ist im Untergeschoss, ebenso das große Panoramafenster zum See. Büroraume und Lüftungstechnik sind im Obergeschoss untergebracht.
Auf dem Dach befindet sich eine Ausblicksterrasse aus Holz, die auch per Aufzug erreichbar ist. Die nicht betretbaren Dachflächen sind als Gründach gestaltet.
Die Außenanlage stellt sich als Bestandteil des Gesamtentwurfs dar.
Der Vorplatz verstärkt die große prägnante Eingangsfassade des Gebäudes.
Der Rundgang rund um den Herrensee und der Gehweg zu den Ausstellungen im Müritzeum Altbau bieten mehrfache Blickpunkte und sind mit dem Neubau logisch verbunden.
Der Rundgang kann entweder durch das Zentrum der Ausstellungen oder über die Dachterrasse vervollständigt werden.