Busbahnhof mit Park & Ride , Cesson-Sévigné/Rennes/ Frankreich

• Park-and-Ride-Anlage mit 815 Stellplätzen
  (17 Behindertenstellplätze und 40 Stellplätze mit elektrischer Aufladung)
• Busbahnhof (12 Haltestellen)
• Empfangsgebäude (Gebäude des Hausmeisters + Fahrradparkplatz mit 100 Stellplätzen)

Architektur
ateliers O-S architectes, Paris | https://www.o-s.fr/
Vincent Baur, Guillaume Colboc, Gaël Le Nouëne,
Equipe étude et chantier : Etienne Pellier études, Alex Perret, Thomas Rouillon chantier

Bauherr
TRAJECTOIRES (ehemals SEMTCAR) / RENNES METROPOLE

Projektdaten
Fläche:
Park-and-Ride: 26.000 m²
Busbahnhof: 6.200 m²
Fertigstellung: 3/2024
Kosten: 21,1 Mio. € Ex. MwSt.

Fachplanung
Tragwerk: EVP Ingénierie
Fundament: FONDASOL
fluides: YAC
Erdarbeiten: 2LM
Beschilderung: ATELIERS 59
Ökonomie: Isabelle Casalis
Planungsbüro: Marc Ligneul

Der von O-S Architectes entworfene Busbahnhof mit Park&Ride in Cesson-Viasilva wurde als wichtiges Element der nachhaltigen Mobilität im Großraum Rennes konzipiert und wird als urbaner Impulsgeber für das neue Viertel Atalante ViaSilva in Cesson-Sévigné fungieren.

Das Projekt wurde im Hinblick auf den Komfort der Nutzer und die Entwicklung neuer Energien in einem architektonischen Stil konzipiert, der die Anlage zu einem Anziehungspunkt im Viertel macht. Was die Infrastruktur betrifft, so handelt es sich bei dem Projekt um eine offene und flexible Struktur, die unterteilt und sogar erweitert werden kann. Seine Gestaltung zielt darauf ab, das Bild eines Parkhauses in den Außenbezirken zu modernisieren.

PARK AND RIDE IM HERZEN DER NACHHALTIGEN STADT
Unsere Arbeit an der CO2-Bilanz ermöglicht eine sanftere Integration des Projekts in seine Umgebung und stellt sich den Herausforderungen der nachhaltigen Entwicklung, denen sich Städte und Unternehmen stellen müssen. Das Parkhaus verfügt über ein mehrere hundert Quadratmeter großes Solarkraftwerk auf dem Dach, Parkplätze für Elektroautos und eine energiesparende Beleuchtung.

ARCHITEKTONISCHE UND STÄDTEBAULICHE ORGANISATION
Dieser innovative kombinierte Verkehrsknotenpunkt besteht aus zwei eng miteinander verbundenen Gebäuden, wobei die Form jedes Gebäudes mit seiner spezifischen Funktion in Zusammenhang steht.
Das erste Gebäude mit dreieckigem Grundriss und abgerundeten Ecken beherbergt die Zufahrts- und Ausfahrtsrampe zum Parkhaus. Es ist mit vertikalen Metallbändern verkleidet und beherbergt auch einen großen Fahrradabstellraum mit 200 Plätzen.

Das zweite Gebäude weist eine einzigartige längliche Geometrie auf, die an einen antiken römischen Zirkus erinnert. Es beherbergt die Parkdecks über dem Busbahnhof. Es ist ein sehr großes, mit Glaslamellen verkleidetes Schiff, das sowohl auf die Vorstellungswelt der Infrastruktur als auch auf die der Ausstattung oder des Büros verweist.

EINE STRUKTUR IM MASSSTAB DER EINRICHTUNG
Es handelt sich um ein fortschrittliches Bauprojekt, das aus einer Betonstruktur besteht, die eine Weiterentwicklung der Funktionen ermöglicht: heute Parkplatz, morgen Büro oder Wohnung. Dieses großzügige Raster mit großen Spannweiten bietet ein breites Feld an möglichen Anordnungen und Konfigurationen.

Die Herausforderung, einen Busbahnhof unter einem Parkhaus zu betreiben, veranlasste uns, ein strukturelles Raster von 15 m zu definieren, um zwischen den Stützen die breiten Zugangswege zu ermöglichen. Dieses Raster wird in den Stockwerken wieder aufgegriffen, um den Nutzern einen optimalen Komfort zu bieten.

Das Park-and-Ride-Gebäude besteht aus zwei Teilen. Das erste verankert das Projekt durch die Kolonnade des Busbahnhofs am Boden. Es bietet eine Horizontalität, die den öffentlichen Raum begleitet. Die Wahrnehmung der Einrichtung durch die Nutzer und Anwohner erinnert mit ihren monolithischen Pfosten an die Struktur der künftigen U-Bahn. Der zweite Teil ist ein Band aus leichten Glaslamellen, das das niedrige Volumen überdacht und dem Parkplatz gewidmet ist. Es ist offen, weitgehend luftig und schirmt gleichzeitig die geparkten Autos und die technischen Elemente des Parkhauses visuell ab. Es verfügt über schlichte und elegante Fassaden, die wie ein Balkon auf die Stadt wirken.

In der Nähe der U-Bahn-Station ist zwischen den Säulen ein vertikaler Kernbereich eingefügt. Es gibt drei Aufzüge und ein imposantes Treppenhaus. Es ist im Erdgeschoss verglast, um die Geschlossenheit des Gebäudes zu gewährleisten, bleibt aber in den oberen Stockwerken völlig offen. Das Projekt stellt seine Struktur in den Vordergrund, deren mineralische Materialität durch vorgefertigten oder Ortbeton mit einer Palette von rauen, glatten und gesenkten Aspekten zum Ausdruck kommt.

Das Hauptgebäude ist mit opalisierenden Glaslamellen verkleidet und die Decke des Busbahnhofs ist mit Lärchenholzlamellen behandelt, um den Raum warm zu gestalten. Der Empfangspavillon ist niedriger und befindet sich vollständig im Freien. Er ist wie ein Signalgebäude für den Nutzer gestaltet und autonom. Seine Struktur besteht aus einem Metallgerüst, das mit Leisten aus eloxiertem Aluminium verkleidet ist, die in einem Gitter verlegt wurden. Diese Verkleidung funktioniert wie ein leichter Filter und sorgt für eine klare Lesbarkeit des Gebäudes.

Nachts wird die Einrichtung zu einem Leuchtturm in der Nachbarschaft, während gleichzeitig die Energiekosten unter Kontrolle gehalten werden, da das Beleuchtungssystem der Parkebenen mit einem Bewegungsmelder arbeitet.

FUNKTIONELLE ORGANISATION

Autos
Das Konzept des Busbahnhofs und der Park-and-Ride-Anlage macht die Funktionsweise der Anlage mit 815 Stellplätzen leicht verständlich. Wir haben eine Anordnung bevorzugt, die einen einfachen, einseitigen Verkehr mit einer Breite von 6 m ermöglicht. Die Fassaden erscheinen als ein kontinuierlich ansteigendes Band, das das Gebäude umgibt und seine Rolle als städtischer Katalysator für die Infrastruktur unterstreicht.

Fußgänger
Der Zugang zu den Parkebenen erfolgt über eine zentrale vertikale Erschließung, die so angeordnet ist, dass ein schneller Zugang von den Parkebenen zum Vorplatz, zum Busbahnhof und zur nahe gelegenen U-Bahn-Station möglich ist. Das Gebäude ist mit 4 Aufzügen und einer verglasten Sicherheitsschranke ausgestattet, um den Komfort zu erhöhen.

Der Busbahnhof verfügt über reichlich natürliches Licht und eine echte Transparenz gegenüber den umliegenden öffentlichen Räumen.

Diese städtebauliche Komposition ist eine straffe Linie in der Landschaft. Es handelt sich um ein Infrastrukturgebäude, das versucht, über seine Funktion hinauszugehen und durch die Gestaltung seiner Fassaden und seiner Organisation ein anderes Bild als ein herkömmliches Parkhaus zu bieten.