Verfahrensart
Einstufiger, nicht offener Realisierungsettbewerb mit vorgeschaltetem Bewerbungs-/Losverfahren nach RPW 2013 und anschließendem Verhandlungsverfahren ohne Teilnahmewettbewerb gemäß VgV
Wettbewerbsaufgabe
Im Quartier City-Süd soll das neue City-Forum der Stadt Euskirchen als Veranstaltungsstätte mit 1.200 Sitzplätzen u.a. für musikalische Darbietungen wie Konzerte (z.B. Popularmusik) sowie Kabarett-/Comedy-Veranstaltungen, Tagungen, Messen, Brauchtumsveranstaltungen (z.B. Karnevalssitzungen mit entsprechenden musikalischen Darbietungen) und gesellschaftliche Anlässe (z.B. Abiturbälle, Ratssitzungen) errichtet werden.
Dabei soll die durch den Neubau des Rathauses entstehende Architektur angemessen berücksichtigt werden. Durch die Platzgestaltung soll ein städtebauliches Ensemble geschaffen werden. Das Ensemble soll als südlicher Endpunkt der Innenstadt in dieser herausragenden Lage und mit den Gebäuden sowie mit dem Platz verbundenen Funktionalitäten eine hohe Aufenthaltsqualität bieten und die Sonderbauten City-Forum und Rathaus angemessen inszenieren. Für die Bürgerinnen und Bürger der Kreisstadt Euskirchen soll der Besuch ihrer Stadtverwaltung oder ihrer Veranstaltungsorte auch an dieser Stelle der Stadt identifikationsstiftend wirken.
Neben den geforderten Funktionalitäten für das City-Forum soll hier eine bürgernahe Stadthalle mit Stadtgrenzen überschreitender Bedeutung entstehen. Außerdem sollen in dem neuen großen Saal die zukünftigen Ratssitzungen stattfinden.
Das Grundstück bietet gute Optionen, neben den Anforderungen an die örtliche Einbindung und passende Gestaltung auch eine funktional erfolgreiche Gestaltung der logistischen Abläufe während des zukünftigen Veranstaltungsbetriebes zu realisieren. Ein besonderes Augenmerk muss dabei auf die Be- und Entladung, d.h. die Anlieferung von Veranstaltungsequipment sowie dessen weiterführende innere Logistik gerichtet werden, da deren sorgfältige Planung der Schlüssel sein kann, um erfolgreiche Veranstaltungen bzw. Produktionen an Euskirchen zu binden.
Die Möglichkeiten für Open-Air-Veranstaltungen im Zusammenhang mit einer Außenbühne auf dem davor liegenden Platz sollen in diesem Zusammenhang ebenfalls planerisch umgesetzt werden. Angedacht ist dabei, dass Innen- und Außenbühne im direkten räumlichen Zusammenhang (Synergien) stehen. Eine mögliche Umsetzung ist innerhalb des Wettbewerbs auch unter Berücksichtigung des Umfeldes (DB, Rathaus, Wohnbebauung) zu untersuchen. Sofern der Planer unter Berücksichtigung aller benannten Aspekte zu dem Schluss kommt, dass die Gestaltung einer Außenbühne mit angrenzender Open-Air-Fläche hier konzeptionell nicht umsetzbar ist, ist dies nachvollziehbar im Erläuterungsbericht zu begründen.
Der mit dem Wettbewerb auszubildende Stadtraum wird einerseits aus dem Zusammenspiel des öffentlichen Platzes, des neuen City-Forums sowie des gegenwärtig sich im Bau befindenden neuen Rathauses, andererseits durch eine noch nicht näher definierte westliche Platzkante ausgebildet. Um die verschiedenen Neubauvorhaben und den als Bindeglied fungierenden öffentlichen Freiraum als Gesamtgefüge baulich und stadträumlich harmonisch zu entwickeln, wird von den Teilnehmenden ergänzend eine Lösung für die hochbauliche / freiraumplanerische Kante im westlichen Bereich erwartet. Die Stadt Euskirchen kann sich für das zukünftig zu errichtende Gebäude an der westlichen Raumkante beispielsweise Nutzungen wie ein Hotel oder Dienstleistungseinrichtungen vorstellen. Die Raumkante soll so gewählt werden, dass im rückwärtigen Bereich zur Raumkante ein entsprechend der angedachten Nutzungen funktionales Gebäude errichtet werden kann.
Im Zuge dieser Ausgestaltung werden keine tiefergehenden städtebaulichen Leistungen, sondern lediglich eine konzeptionelle Raumkante der westlich an das konkrete Wettbewerbsgebiet angrenzenden Fläche erwartet.
Fachpreisrichter*innen
Prof. Rolf-Egon Westerheide, Architekt u. Stadtplaner, Aachen (Vorsitz)
Prof. Dipl.-Ing. Ulrike Böhm, Landschaftsarchitektin, Berlin
Wolfgang Honecker, Stadtplaner, techn. Beigeordneter Kreisstadt Euskirchen
Prof. Dirk Junker, Landschaftsarchitekt u. Stadtplaner, Osnabrück
Prof. Dr.-Ing. Uta Pottgiesser, Architektin, Detmold
Prof. Christa Reicher, Architektin u. Stadtplanerin, Aachen
Ole Flemming, Architekt, Hamburg
Sachpreisrichter*innen
Armin Flucht, Euskirchen
Adam Fray, Euskirchen
Sandra Höllmann, Euskirchen
Jürgen Huthmacher, Fachbereich Kultur, Freizeit Sport, Euskirchen
Sacha Reichelt, Bürgermeister Kreisstadt Euskirchen
Klaus Voussem, Euskirchen
Empfehlung des Preisgerichts
Der Vorsitzende erläutert, dass anschließend ein Verhandlungsverfahren mit dem ersten Preisträger durchgeführt wird.
Vorbehaltlich dieses Verfahrens wird empfohlen, die Arbeit des 1. Preises mit einer weiteren Bearbeitung zu beauftragen.