- wa-ID
- wa-2037698
- Tag der Veröffentlichung
- 12.03.2024
- Aktualisiert am
- 11.10.2024
- Verfahrensart
- Award
- Zulassungsbereich
-
Bundesweit
- Teilnehmer
- Bauherr*innen, Architekt*innen und Nutzer*innen
- Auslober
- Stiftung Deutscher Nachhaltigkeitspreis in Kooperation mit der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB e.V.)
- Bewerbungsschluss
- 31.05.2024
- Bekanntgabe der Nominierten
- 08.08.2024
- Bekanntgabe der Finalisten
- 11.10.2024
- Preisverleihung und Bekanntgabe des Gewinners
- 29.11.2024
Pressemitteilung der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen – DGNB e.V. | Stuttgart, 11. Oktober 2024
Die Finalisten beim Deutschen Nachhaltigkeitspreis Architektur stehen fest
Drei Projekte haben es beim Deutschen Nachhaltigkeitspreis Architektur ins Finale geschafft: das Collegium Academicum in Heidelberg, das integrative Familienzentrum des Deutschen Kinderschutzbund e.V. in Dresden und die Erweiterung Werk II der Firma elobau in Leutkirch im Allgäu. Vergeben wird der Architekturpreis von der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen – DGNB e.V. gemeinsam mit der Stiftung Deutscher Nachhaltigkeitspreis e.V. Bereits zum zwölften Mal werden in diesem Jahr Projekte gekürt, die in den Bereichen Nachhaltigkeit, Innovation und architektonische Qualität überzeugen. Die Bekanntgabe des Gewinnerprojektes erfolgt am 29. November 2024 im Rahmen des 17. Deutschen Nachhaltigkeitspreises in Düsseldorf.
„Die drei Finalisten beim Deutschen Nachhaltigkeitspreis Architektur zeigen, wie eine sozial gerechte Transformation in der Architektur funktionieren kann", sagt Prof. Amandus Samsøe Sattler, DGNB Präsident und Vorsitzender der Jury. „Neben der Notwendigkeit, Vorhandenes zu nutzen, den Bestand zu erhalten und regional zu denken, kommt dem Menschen in seinem sozialen Umfeld gerade in Zeiten des gesellschaftlichen Wandels eine besondere Bedeutung zu. Unsere Finalisten haben das für unterschiedliche Bauaufgaben gemeistert und wegweisende Orte für die Gemeinschaft geschaffen.“
Gemeinschaft: Collegium Academicum in Heidelberg
Das im Zuge der Internationalen Bauausstellung in Heidelberg entstandene Collegium Academicum bildet hierzulande das größte selbstverwaltete und selbstfinanzierte Wohn- und Gemeinschaftsprojekt für Menschen in der Ausbildung. Auf der Konversionsfläche eines ehemaligen US-Militärhospitals fungiert das aus zwei sanierten Bestandsbauten und einem Neubau bestehende Projekt als Entrée für ein neu entstehendes Viertel. Gleichzeitig spielt es eine Schlüsselrolle bei der Wiederbelebung des für lange Zeit brachliegenden Stadtteils Rohrbach. Die Jury sieht das Projekt als Vorbild für eine gesellschaftsbildende Nachbarschaft inklusive der Umsetzung aller Parameter des nachhaltigen Bauens, der Nachnutzung und einer klimaangepassten Architektur.
Der im Zuge des Projektes von DGJ Architektur entworfene Holzneubau vereint flexibles und flächensparendes Wohnen, ohne dabei auf Qualität zu verzichten. Neben Wohnraum beinhaltet das Collegium Academicum unterschiedliche Gemeinschaftsflächen wie eine Aula für jegliche Art von Veranstaltungen, Werkstätten, Seminar- und Arbeitsräume. Innerhalb der 46 Wohngemeinschaften verändern die Bewohnerinnen und Bewohner ihre Individualfläche zwischen sieben und 14 Quadratmetern eigenständig, wodurch der gemeinschaftlich genutzte Bereich je Wohnung entsprechend größer oder kleiner wird.
Miteinander: Integratives Familienzentrum des Deutschen Kinderschutzbund e.V. in Dresden
In Dresden wurde eine brachliegende Industriefläche zum integrativen Familienzentrum des Deutschen Kinderschutzbund e.V. umgenutzt. In den Augen der Jury hat das ortsansässige Büro Alexander Poetzsch Architekturen einen respektvollen Umgang mit der vorhandenen Bausubstanz gefunden, um das alte Fabrikgelände zu reaktivieren und einen lebendigen Ort des Miteinanders zu schaffen. Die vorgefundene Struktur wurde nur punktuell erweitert und in Holzständer-Bauweise aufgestockt. Dadurch bleiben die Spuren der industriellen Vergangenheit erhalten, sicht- und erlebbar.
Neben dem vorbildlich nachhaltigen Umgang mit Ressourcen und Fläche lernen die Nutzerinnen und Nutzer des Gebäudes ganz nebenbei dessen Geschichte zu lesen und den Wert vorhandener Bausubstanz zu schätzen. Das Familienzentrum umfasst eine Beratungsstelle, Verwaltungs- und Konferenzräume, eine therapeutische Wohngemeinschaft, einen Jugendklub, eine Werkstatt, eine kleine Bibliothek und einen Innenhof als Ort der Begegnung im Zentrum des Geschehens.
Interaktion: Erweiterung Werk II Fa. elobau in Leutkirch
Die eingeschossige Erweiterung des Werkgebäudes der Firma elobau in Leutkirch im Allgäu umfasst zwei Hallen mit Arbeitsplätzen für Produktion und Büro. Der Herausforderung, einen Industriebau sowohl nachhaltig als auch architektonisch hochwertig zu gestalten, ist das Büro f64 Architekten und Stadtplaner aus Sicht der Jury vollumfänglich begegnet. Die Ausrichtung der als Holzkonstruktion konzipierten Sheddächer ermöglicht eine blendfreie Belichtung des Innenraums mit Tageslicht. Zusammen mit der sichtbaren Holzkonstruktion entsteht im Innenraum eine hohe Aufenthaltsqualität.
Die Grundrisse sind flexibel bespiel- und anpassbar. Sichtbezüge und die Schaffung gleichwertig gestalteter Arbeitsplätze für die Mitarbeitenden in Produktion und Verwaltung fördern den Austausch untereinander. Der regionale Kontext wird insbesondere durch die Lärchenholzschindeln als traditionelle Fassadenbekleidung im Allgäu hergestellt. Mit der Beauftragung vor Ort ansässiger Firmen für die Ausführung und der vorrangigen Verwendung lokaler Bauprodukte bezieht sich das Gebäude insgesamt auf die Bautradition der ländlich geprägten Gegend.
Präsentation der Finalisten auch im Livestream
Welches der drei Projekte beim Deutschen Nachhaltigkeitspreis Architektur in diesem Jahr als Gewinner hervorgeht, wird beim 17. Deutschen Nachhaltigkeitstag im Rahmen einer Abendveranstaltung am 29. November 2024 in Düsseldorf bekanntgegeben. Für alle Interessierten, die nicht vor Ort dabei sein können, besteht die Möglichkeit, die Finalisten bereits am Vormittag im Live-Stream über dnp.tv kennenzulernen. Zwischen 11:00 und 12:00 Uhr präsentieren die Beteiligten ihre Projekte dem interessierten Publikum.
Alle eingereichten Projekte wurden von einer Fachjury bewertet, die durch die DGNB und die Stiftung Deutscher Nachhaltigkeitspreis berufen wurde. Die Jury ist mit Expertinnen und Experten aus den Bereichen Architektur, Bauen und Gesellschaft besetzt. Zu den Mitgliedern zählten in diesem Jahr Heike Gruner (Geschäftsstelle Strategiedialog „Bezahlbares Wohnen und innovatives Bauen“), Martin Haas (haas.cook.zemmrich – STUDIO 2050), Prof. Thorsten Helbig (knippershelbig GmbH), Prof. Maren Kohaus (Technische Hochschule Rosenheim, sustainable architecture GmbH), Reiner Nagel (Bundesstiftung Baukultur), Gabriele Pfründer (Gebäudemanagement Schleswig-Holstein AöR), Prof. Matthias Rudolph (Staatliche Akademie der Bildenden Künste Stuttgart), Prof. Amandus Samsøe Sattler (ensømble studio architektur Berlin), Frank Schönert (Hütten & Paläste) sowie Ralph Wölffing-Seelig (Bund Deutscher Landschaftsarchitekt:innen bdla, Landesverband Baden-Württemberg e.V.).
Weitere Informationen und die Jurybegründungen zu den einzelnen Projekten gibt es unter www.dgnb.de/dnp-architektur und www.nachhaltigkeitspreis.de/wettbewerbe/architektur.
Die Finalisten mit den Projektbeteiligten in der Übersicht:
Collegium Academicum, Heidelberg
• Bauherrin: Collegium Academicum GmbH
• Architektur: DGJ Architektur GmbH
• Bauleitung: Biek Architektur
• Freianlagen: GDLA/Gornik Denkel landschaftsarchitektur partg mbb
• Holzbau: ZÜBLIN Timber GmbH
• Bauphysik: ina Planungsgesellschaft mbH
• Statik Holz, Schallschutz: Pirmin Jung Deutschland GmbH
• Statik Beton: Jäger Ingenieure
• ELT: SBI schicho ingenieure GmbH & Co. KG
• HLS: IBS Scholz GmbH & Co. KG
• PV-Planer: HEG Heidelberger Energiegenossenschaft eG
• Brandschutz (bis LP4): HHP
• Brandschutz (ab LP5): Schoob Architektur
Integratives Familienzentrum des Deutschen Kinderschutzbund e.V., Dresden
• Bauherr: Deutscher Kinderschutzbund e.V. Ortsverband Dresden
• Architektur: Alexander Poetzsch Architekturen
• Ingenieurbüro Ulrich Röder
• Petschow + Thiel Projektmanagement GmbH
• ICL Ingenieur Consult GmbH
• Graner Ingenieure GmbH
Erweiterung Werk II Fa. elobau, Leutkirch
• Bauherr: elobau GmbH & Co. KG
• Architektur: f64 Architekten und Stadtplaner GmbH
• Landschaftsarchitektur: Baron Landschaftsarchitekt
• Tragwerksplanung: Helber + Ruff
• Gebäudetechnik: Ingenieurbüro Pfähler + Rühl
• Gebäudetechnik Elektro: Ingenieurbüro Sulzer, Vogt
• Energiekonzept, Ökobilanzen: Transsolar
• EnEV: Ingenieurbüro Ulrich
Pressemitteilung der Stiftung Deutscher Nachhaltigkeitspreis e.V.
Vom Kirchenumbau bis zur Lowtech-Schule: die Nominierten beim Deutschen Nachhaltigkeitspreis Architektur
Für den Deutschen Nachhaltigkeitspreis Architektur sind in diesem Jahr neun Projekte nominiert worden. Darunter befinden sich zahlreiche Gebäude, die einen besonderen Beitrag für eine sozial gerechte Transformation leisten. Zu den von einer Fachjury ausgewählten Projekten zählen zum Beispiel eine zirkulär gebaute Kita und ein ehemaliges Fabrikgelände, das zu einem integrativen Familienzentrum umgebaut wurde. Bereits zum zwölften Mal wird der Architekturpreis gemeinsam von der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen – DGNB e.V. und der Stiftung Deutscher Nachhaltigkeitspreis e.V. vergeben. Die Preisverleihung erfolgt im Rahmen des 17. Deutschen Nachhaltigkeitstages am 29. November 2024 in Düsseldorf.
„Nachhaltige Architektur kann vielfältig und sozial tragfähig sein. Das bestätigen die Einreichungen zum Deutschen Nachhaltigkeitspreis Architektur in diesem Jahr“, sagt DGNB Präsident und Juryvorsitzender Prof. Amandus Samsøe Sattler. „Besonders erfreulich sind die richtungsweisenden Beiträge aus den Bereichen Bildungs- und Sozialbauten. Oftmals mit kleinem Budget wird die Bauwende hier auch von den Nutzerinnen und Nutzern aktiv mitgestaltet, dadurch selbst erlebt und weiter in die Gesellschaft getragen.“
Fünf vorbildlich nachhaltige Orte des Lernens und der Wissensvermittlung
Gleich fünf der nominierten Projekte lassen sich den Bauaufgaben Lernen und Wissensvermittlung zuordnen. Hierzu zählt die Erweiterung des Montessori Zentrums in Nürnberg. Das von Diezinger Architekten geplante Gebäude ist ein vielseitiger Ort des Miteinanders für Schülerinnen und Schüler der Sekundarstufe und Kindergartenkinder. Bei dem dreigeschossigen Bau wurde entgegen der gängigen Norm bei Schulbauten konsequent ein Lowtech-Ansatz verfolgt. Die Jury ebenfalls überzeugen konnte der kompakte, zweigeschossige Holzbau der Kita „Weiße Stadt“, den Knoche Architekten für die Stadt Oranienburg entworfen haben. Die zirkuläre Bauweise, eine wartungsarme Haustechnik und fließende Übergänge im Innen- und Außenraum bilden die Grundlage für diesen beispielgebenden Bildungsbau. In Leverkusen hat das Architekturbüro zweipink die 1954 errichtete Johanneskirche in eine flexibel bespielbare Kindertagesstätte transformiert. Neben der gesellschaftlich relevanten Aufgabe, ungenutzte Gebäude zugänglich zu machen, würdigt die Jury die reversibel gewählten Einbauten, wodurch das denkmalgeschützte Gebäude erlebbar bleibt.
Die neue Lehrhalle „Verschnitt“ für die Riedel Bau AG im unterfränkischen Bergrheinfeld wurde auf Initiative der Auszubildenden aus vorhandenen, eigentlich dem Schredder zugeordneten Baustoffen errichtet. Die Jury sieht in dem mehrfarbigen Solitär auf dem grauen Industriegelände einen nachhaltig inszenierten Raum mit flexiblen Möglichkeiten zum Lernen und Lehren. An der Universität Stuttgart wurde mit dem Hybrid-Flachs Pavillon ein Ausstellungsgebäude für die Landesgartenschau in Wangen im Allgäu entwickelt und realisiert. Das Forschungsprojekt bildet den ersten aus Brettsperrholzplatten und Naturfaserkörpern errichteten Hybrid weltweit. Als richtungsweisend sieht die Jury den Ansatz, ressourcenschonendes Bauen und lokal verfügbare, nachwachsende Rohstoffe unter Zuhilfenahme technologischer Prozesse zu verbinden.
Vielfältige Lösungen für die gesellschaftliche Transformation
Unter den weiteren nominierten Projekten befindet sich die Erweiterung eines Werkgebäudes der Firma elobau in Leutkirch im Allgäu, die vom Büro f64 Architekten und Stadtplaner entworfen wurde. Neben dem Einsatz lokaler Baustoffe und Handwerksunternehmen lobt die Jury das Zusammenspiel gleichwertiger Arbeitsplätze für die Mitarbeitenden in Produktion und Verwaltung sowie die Schaffung von Möglichkeiten zur bereichsübergreifenden Interaktion. Im hessischen Bürstadt bildet der Sport- und Bildungscampus vom Büro prosa Architektur + Stadtplanung einen baukulturellen und gesellschaftlichen Mehrwert für die Bevölkerung. Neben der direkt erlebbaren klima- und umweltgerechten Bauweise leistet das quartiersoffene Gebäude mit vielschichtigem Angebot einen aktiven Beitrag für den sozialen Zusammenhalt.
Mit der respektvollen Umnutzung eines brachliegenden Fabrikgeländes zum integrativen Familienzentrum des Deutschen Kinderschutzbundes in Dresden hat das Büro Alexander Poetzsch Architekturen einen lebendigen Ort des sozialen Miteinanders geschaffen. Die Jury sieht darin die vorbildliche Transformation eines bestehenden Bauwerks, die trotz geringer finanzieller Mittel gelungen ist. Das im Zuge der Internationalen Bauausstellung in Heidelberg entstandene Collegium Academicum ist hierzulande das größte selbstverwaltete und selbstfinanzierte Wohnprojekt für Menschen in der Ausbildung. Errichtet auf der Konversionsfläche eines alten US-Militärhospitals ist das von DGJ Architektur begleitete Projekt aus Sicht der Jury Vorbild für eine gesellschaftsbildende Nachbarschaft, das alle Parameter des nachhaltigen Bauens, der Nachnutzung und einer klimaangepassten Architektur auf beispielhafte Weise umsetzt.
Fachjury bestimmt Nominierte, Finalisten und das Siegerprojekt
Alle eingereichten Projekte wurden von einem Fachgremium bewertet, das durch die DGNB und die Stiftung Deutscher Nachhaltigkeitspreis berufen wurde. Zu den Jurymitgliedern zählten in diesem Jahr Heike Gruner (Geschäftsstelle Strategiedialog „Bezahlbares Wohnen und innovatives Bauen“), Martin Haas (haas.cook.zemmrich – STUDIO 2050), Prof. Thorsten Helbig (knippershelbig GmbH), Prof. Maren Kohaus (Technische Hochschule Rosenheim, sustainable architecture GmbH), Reiner Nagel (Bundesstiftung Baukultur), Gabriele Pfründer (Gebäudemanagement Schleswig-Holstein AöR), Prof. Matthias Rudolph (Staatliche Akademie der Bildenden Künste Stuttgart), Prof. Amandus Samsøe Sattler (ensømble studio architektur Berlin), Frank Schönert (Hütten & Paläste) sowie Ralph Wölffing-Seelig (Bund Deutscher Landschaftsarchitekt:innen bdla, Landesverband Baden-Württemberg e.V.).
Die Expertinnen und Experten aus den Bereichen Architektur, Bauen und Gesellschaft bestimmten neben den Nominierten auch drei Finalisten sowie das Siegerprojekt. Wer den diesjährigen Deutschen Nachhaltigkeitspreis Architektur erhält, wird am 29. November 2024 beim 17. Deutschen Nachhaltigkeitstag in Düsseldorf bekanntgegeben.
Weitere Informationen und die Jurybegründungen zu den nominierten Projekten gibt es unter www.nachhaltigkeitspreis.de/wettbewerbe/architektur und www.dgnb.de/dnp-architektur.
Die Finalisten beim Deutschen Nachhaltigkeitspreis Architektur stehen fest
Drei Projekte haben es beim Deutschen Nachhaltigkeitspreis Architektur ins Finale geschafft: das Collegium Academicum in Heidelberg, das integrative Familienzentrum des Deutschen Kinderschutzbund e.V. in Dresden und die Erweiterung Werk II der Firma elobau in Leutkirch im Allgäu. Vergeben wird der Architekturpreis von der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen – DGNB e.V. gemeinsam mit der Stiftung Deutscher Nachhaltigkeitspreis e.V. Bereits zum zwölften Mal werden in diesem Jahr Projekte gekürt, die in den Bereichen Nachhaltigkeit, Innovation und architektonische Qualität überzeugen. Die Bekanntgabe des Gewinnerprojektes erfolgt am 29. November 2024 im Rahmen des 17. Deutschen Nachhaltigkeitspreises in Düsseldorf.
„Die drei Finalisten beim Deutschen Nachhaltigkeitspreis Architektur zeigen, wie eine sozial gerechte Transformation in der Architektur funktionieren kann", sagt Prof. Amandus Samsøe Sattler, DGNB Präsident und Vorsitzender der Jury. „Neben der Notwendigkeit, Vorhandenes zu nutzen, den Bestand zu erhalten und regional zu denken, kommt dem Menschen in seinem sozialen Umfeld gerade in Zeiten des gesellschaftlichen Wandels eine besondere Bedeutung zu. Unsere Finalisten haben das für unterschiedliche Bauaufgaben gemeistert und wegweisende Orte für die Gemeinschaft geschaffen.“
Gemeinschaft: Collegium Academicum in Heidelberg
Das im Zuge der Internationalen Bauausstellung in Heidelberg entstandene Collegium Academicum bildet hierzulande das größte selbstverwaltete und selbstfinanzierte Wohn- und Gemeinschaftsprojekt für Menschen in der Ausbildung. Auf der Konversionsfläche eines ehemaligen US-Militärhospitals fungiert das aus zwei sanierten Bestandsbauten und einem Neubau bestehende Projekt als Entrée für ein neu entstehendes Viertel. Gleichzeitig spielt es eine Schlüsselrolle bei der Wiederbelebung des für lange Zeit brachliegenden Stadtteils Rohrbach. Die Jury sieht das Projekt als Vorbild für eine gesellschaftsbildende Nachbarschaft inklusive der Umsetzung aller Parameter des nachhaltigen Bauens, der Nachnutzung und einer klimaangepassten Architektur.
Der im Zuge des Projektes von DGJ Architektur entworfene Holzneubau vereint flexibles und flächensparendes Wohnen, ohne dabei auf Qualität zu verzichten. Neben Wohnraum beinhaltet das Collegium Academicum unterschiedliche Gemeinschaftsflächen wie eine Aula für jegliche Art von Veranstaltungen, Werkstätten, Seminar- und Arbeitsräume. Innerhalb der 46 Wohngemeinschaften verändern die Bewohnerinnen und Bewohner ihre Individualfläche zwischen sieben und 14 Quadratmetern eigenständig, wodurch der gemeinschaftlich genutzte Bereich je Wohnung entsprechend größer oder kleiner wird.
Miteinander: Integratives Familienzentrum des Deutschen Kinderschutzbund e.V. in Dresden
In Dresden wurde eine brachliegende Industriefläche zum integrativen Familienzentrum des Deutschen Kinderschutzbund e.V. umgenutzt. In den Augen der Jury hat das ortsansässige Büro Alexander Poetzsch Architekturen einen respektvollen Umgang mit der vorhandenen Bausubstanz gefunden, um das alte Fabrikgelände zu reaktivieren und einen lebendigen Ort des Miteinanders zu schaffen. Die vorgefundene Struktur wurde nur punktuell erweitert und in Holzständer-Bauweise aufgestockt. Dadurch bleiben die Spuren der industriellen Vergangenheit erhalten, sicht- und erlebbar.
Neben dem vorbildlich nachhaltigen Umgang mit Ressourcen und Fläche lernen die Nutzerinnen und Nutzer des Gebäudes ganz nebenbei dessen Geschichte zu lesen und den Wert vorhandener Bausubstanz zu schätzen. Das Familienzentrum umfasst eine Beratungsstelle, Verwaltungs- und Konferenzräume, eine therapeutische Wohngemeinschaft, einen Jugendklub, eine Werkstatt, eine kleine Bibliothek und einen Innenhof als Ort der Begegnung im Zentrum des Geschehens.
Interaktion: Erweiterung Werk II Fa. elobau in Leutkirch
Die eingeschossige Erweiterung des Werkgebäudes der Firma elobau in Leutkirch im Allgäu umfasst zwei Hallen mit Arbeitsplätzen für Produktion und Büro. Der Herausforderung, einen Industriebau sowohl nachhaltig als auch architektonisch hochwertig zu gestalten, ist das Büro f64 Architekten und Stadtplaner aus Sicht der Jury vollumfänglich begegnet. Die Ausrichtung der als Holzkonstruktion konzipierten Sheddächer ermöglicht eine blendfreie Belichtung des Innenraums mit Tageslicht. Zusammen mit der sichtbaren Holzkonstruktion entsteht im Innenraum eine hohe Aufenthaltsqualität.
Die Grundrisse sind flexibel bespiel- und anpassbar. Sichtbezüge und die Schaffung gleichwertig gestalteter Arbeitsplätze für die Mitarbeitenden in Produktion und Verwaltung fördern den Austausch untereinander. Der regionale Kontext wird insbesondere durch die Lärchenholzschindeln als traditionelle Fassadenbekleidung im Allgäu hergestellt. Mit der Beauftragung vor Ort ansässiger Firmen für die Ausführung und der vorrangigen Verwendung lokaler Bauprodukte bezieht sich das Gebäude insgesamt auf die Bautradition der ländlich geprägten Gegend.
Präsentation der Finalisten auch im Livestream
Welches der drei Projekte beim Deutschen Nachhaltigkeitspreis Architektur in diesem Jahr als Gewinner hervorgeht, wird beim 17. Deutschen Nachhaltigkeitstag im Rahmen einer Abendveranstaltung am 29. November 2024 in Düsseldorf bekanntgegeben. Für alle Interessierten, die nicht vor Ort dabei sein können, besteht die Möglichkeit, die Finalisten bereits am Vormittag im Live-Stream über dnp.tv kennenzulernen. Zwischen 11:00 und 12:00 Uhr präsentieren die Beteiligten ihre Projekte dem interessierten Publikum.
Alle eingereichten Projekte wurden von einer Fachjury bewertet, die durch die DGNB und die Stiftung Deutscher Nachhaltigkeitspreis berufen wurde. Die Jury ist mit Expertinnen und Experten aus den Bereichen Architektur, Bauen und Gesellschaft besetzt. Zu den Mitgliedern zählten in diesem Jahr Heike Gruner (Geschäftsstelle Strategiedialog „Bezahlbares Wohnen und innovatives Bauen“), Martin Haas (haas.cook.zemmrich – STUDIO 2050), Prof. Thorsten Helbig (knippershelbig GmbH), Prof. Maren Kohaus (Technische Hochschule Rosenheim, sustainable architecture GmbH), Reiner Nagel (Bundesstiftung Baukultur), Gabriele Pfründer (Gebäudemanagement Schleswig-Holstein AöR), Prof. Matthias Rudolph (Staatliche Akademie der Bildenden Künste Stuttgart), Prof. Amandus Samsøe Sattler (ensømble studio architektur Berlin), Frank Schönert (Hütten & Paläste) sowie Ralph Wölffing-Seelig (Bund Deutscher Landschaftsarchitekt:innen bdla, Landesverband Baden-Württemberg e.V.).
Weitere Informationen und die Jurybegründungen zu den einzelnen Projekten gibt es unter www.dgnb.de/dnp-architektur und www.nachhaltigkeitspreis.de/wettbewerbe/architektur.
Die Finalisten mit den Projektbeteiligten in der Übersicht:
Collegium Academicum, Heidelberg
• Bauherrin: Collegium Academicum GmbH
• Architektur: DGJ Architektur GmbH
• Bauleitung: Biek Architektur
• Freianlagen: GDLA/Gornik Denkel landschaftsarchitektur partg mbb
• Holzbau: ZÜBLIN Timber GmbH
• Bauphysik: ina Planungsgesellschaft mbH
• Statik Holz, Schallschutz: Pirmin Jung Deutschland GmbH
• Statik Beton: Jäger Ingenieure
• ELT: SBI schicho ingenieure GmbH & Co. KG
• HLS: IBS Scholz GmbH & Co. KG
• PV-Planer: HEG Heidelberger Energiegenossenschaft eG
• Brandschutz (bis LP4): HHP
• Brandschutz (ab LP5): Schoob Architektur
Integratives Familienzentrum des Deutschen Kinderschutzbund e.V., Dresden
• Bauherr: Deutscher Kinderschutzbund e.V. Ortsverband Dresden
• Architektur: Alexander Poetzsch Architekturen
• Ingenieurbüro Ulrich Röder
• Petschow + Thiel Projektmanagement GmbH
• ICL Ingenieur Consult GmbH
• Graner Ingenieure GmbH
Erweiterung Werk II Fa. elobau, Leutkirch
• Bauherr: elobau GmbH & Co. KG
• Architektur: f64 Architekten und Stadtplaner GmbH
• Landschaftsarchitektur: Baron Landschaftsarchitekt
• Tragwerksplanung: Helber + Ruff
• Gebäudetechnik: Ingenieurbüro Pfähler + Rühl
• Gebäudetechnik Elektro: Ingenieurbüro Sulzer, Vogt
• Energiekonzept, Ökobilanzen: Transsolar
• EnEV: Ingenieurbüro Ulrich
Pressemitteilung der Stiftung Deutscher Nachhaltigkeitspreis e.V.
Vom Kirchenumbau bis zur Lowtech-Schule: die Nominierten beim Deutschen Nachhaltigkeitspreis Architektur
Für den Deutschen Nachhaltigkeitspreis Architektur sind in diesem Jahr neun Projekte nominiert worden. Darunter befinden sich zahlreiche Gebäude, die einen besonderen Beitrag für eine sozial gerechte Transformation leisten. Zu den von einer Fachjury ausgewählten Projekten zählen zum Beispiel eine zirkulär gebaute Kita und ein ehemaliges Fabrikgelände, das zu einem integrativen Familienzentrum umgebaut wurde. Bereits zum zwölften Mal wird der Architekturpreis gemeinsam von der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen – DGNB e.V. und der Stiftung Deutscher Nachhaltigkeitspreis e.V. vergeben. Die Preisverleihung erfolgt im Rahmen des 17. Deutschen Nachhaltigkeitstages am 29. November 2024 in Düsseldorf.
„Nachhaltige Architektur kann vielfältig und sozial tragfähig sein. Das bestätigen die Einreichungen zum Deutschen Nachhaltigkeitspreis Architektur in diesem Jahr“, sagt DGNB Präsident und Juryvorsitzender Prof. Amandus Samsøe Sattler. „Besonders erfreulich sind die richtungsweisenden Beiträge aus den Bereichen Bildungs- und Sozialbauten. Oftmals mit kleinem Budget wird die Bauwende hier auch von den Nutzerinnen und Nutzern aktiv mitgestaltet, dadurch selbst erlebt und weiter in die Gesellschaft getragen.“
Fünf vorbildlich nachhaltige Orte des Lernens und der Wissensvermittlung
Gleich fünf der nominierten Projekte lassen sich den Bauaufgaben Lernen und Wissensvermittlung zuordnen. Hierzu zählt die Erweiterung des Montessori Zentrums in Nürnberg. Das von Diezinger Architekten geplante Gebäude ist ein vielseitiger Ort des Miteinanders für Schülerinnen und Schüler der Sekundarstufe und Kindergartenkinder. Bei dem dreigeschossigen Bau wurde entgegen der gängigen Norm bei Schulbauten konsequent ein Lowtech-Ansatz verfolgt. Die Jury ebenfalls überzeugen konnte der kompakte, zweigeschossige Holzbau der Kita „Weiße Stadt“, den Knoche Architekten für die Stadt Oranienburg entworfen haben. Die zirkuläre Bauweise, eine wartungsarme Haustechnik und fließende Übergänge im Innen- und Außenraum bilden die Grundlage für diesen beispielgebenden Bildungsbau. In Leverkusen hat das Architekturbüro zweipink die 1954 errichtete Johanneskirche in eine flexibel bespielbare Kindertagesstätte transformiert. Neben der gesellschaftlich relevanten Aufgabe, ungenutzte Gebäude zugänglich zu machen, würdigt die Jury die reversibel gewählten Einbauten, wodurch das denkmalgeschützte Gebäude erlebbar bleibt.
Die neue Lehrhalle „Verschnitt“ für die Riedel Bau AG im unterfränkischen Bergrheinfeld wurde auf Initiative der Auszubildenden aus vorhandenen, eigentlich dem Schredder zugeordneten Baustoffen errichtet. Die Jury sieht in dem mehrfarbigen Solitär auf dem grauen Industriegelände einen nachhaltig inszenierten Raum mit flexiblen Möglichkeiten zum Lernen und Lehren. An der Universität Stuttgart wurde mit dem Hybrid-Flachs Pavillon ein Ausstellungsgebäude für die Landesgartenschau in Wangen im Allgäu entwickelt und realisiert. Das Forschungsprojekt bildet den ersten aus Brettsperrholzplatten und Naturfaserkörpern errichteten Hybrid weltweit. Als richtungsweisend sieht die Jury den Ansatz, ressourcenschonendes Bauen und lokal verfügbare, nachwachsende Rohstoffe unter Zuhilfenahme technologischer Prozesse zu verbinden.
Vielfältige Lösungen für die gesellschaftliche Transformation
Unter den weiteren nominierten Projekten befindet sich die Erweiterung eines Werkgebäudes der Firma elobau in Leutkirch im Allgäu, die vom Büro f64 Architekten und Stadtplaner entworfen wurde. Neben dem Einsatz lokaler Baustoffe und Handwerksunternehmen lobt die Jury das Zusammenspiel gleichwertiger Arbeitsplätze für die Mitarbeitenden in Produktion und Verwaltung sowie die Schaffung von Möglichkeiten zur bereichsübergreifenden Interaktion. Im hessischen Bürstadt bildet der Sport- und Bildungscampus vom Büro prosa Architektur + Stadtplanung einen baukulturellen und gesellschaftlichen Mehrwert für die Bevölkerung. Neben der direkt erlebbaren klima- und umweltgerechten Bauweise leistet das quartiersoffene Gebäude mit vielschichtigem Angebot einen aktiven Beitrag für den sozialen Zusammenhalt.
Mit der respektvollen Umnutzung eines brachliegenden Fabrikgeländes zum integrativen Familienzentrum des Deutschen Kinderschutzbundes in Dresden hat das Büro Alexander Poetzsch Architekturen einen lebendigen Ort des sozialen Miteinanders geschaffen. Die Jury sieht darin die vorbildliche Transformation eines bestehenden Bauwerks, die trotz geringer finanzieller Mittel gelungen ist. Das im Zuge der Internationalen Bauausstellung in Heidelberg entstandene Collegium Academicum ist hierzulande das größte selbstverwaltete und selbstfinanzierte Wohnprojekt für Menschen in der Ausbildung. Errichtet auf der Konversionsfläche eines alten US-Militärhospitals ist das von DGJ Architektur begleitete Projekt aus Sicht der Jury Vorbild für eine gesellschaftsbildende Nachbarschaft, das alle Parameter des nachhaltigen Bauens, der Nachnutzung und einer klimaangepassten Architektur auf beispielhafte Weise umsetzt.
Fachjury bestimmt Nominierte, Finalisten und das Siegerprojekt
Alle eingereichten Projekte wurden von einem Fachgremium bewertet, das durch die DGNB und die Stiftung Deutscher Nachhaltigkeitspreis berufen wurde. Zu den Jurymitgliedern zählten in diesem Jahr Heike Gruner (Geschäftsstelle Strategiedialog „Bezahlbares Wohnen und innovatives Bauen“), Martin Haas (haas.cook.zemmrich – STUDIO 2050), Prof. Thorsten Helbig (knippershelbig GmbH), Prof. Maren Kohaus (Technische Hochschule Rosenheim, sustainable architecture GmbH), Reiner Nagel (Bundesstiftung Baukultur), Gabriele Pfründer (Gebäudemanagement Schleswig-Holstein AöR), Prof. Matthias Rudolph (Staatliche Akademie der Bildenden Künste Stuttgart), Prof. Amandus Samsøe Sattler (ensømble studio architektur Berlin), Frank Schönert (Hütten & Paläste) sowie Ralph Wölffing-Seelig (Bund Deutscher Landschaftsarchitekt:innen bdla, Landesverband Baden-Württemberg e.V.).
Die Expertinnen und Experten aus den Bereichen Architektur, Bauen und Gesellschaft bestimmten neben den Nominierten auch drei Finalisten sowie das Siegerprojekt. Wer den diesjährigen Deutschen Nachhaltigkeitspreis Architektur erhält, wird am 29. November 2024 beim 17. Deutschen Nachhaltigkeitstag in Düsseldorf bekanntgegeben.
Weitere Informationen und die Jurybegründungen zu den nominierten Projekten gibt es unter www.nachhaltigkeitspreis.de/wettbewerbe/architektur und www.dgnb.de/dnp-architektur.
Pressemitteilung der DGNB | Stuttgart, 12. März 2024
Deutscher Nachhaltigkeitspreis Architektur sucht Impulse für das Bauen von morgen
Der Deutsche Nachhaltigkeitspreis Architektur geht in die nächste Runde. Zum nunmehr zwölften Mal werden Projekte gesucht, die sich neben einem hohen gestalterischen Anspruch durch innovative Nachhaltigkeitskonzepte hervortun. Die Einreichung ist bis Ende Mai 2024 online möglich. Der Preis wird von der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen – DGNB e.V. zusammen mit der Stiftung Deutscher Nachhaltigkeitspreis e.V. ausgelobt.
„Nachhaltige und damit zukunftsweisende Architektur erfordert nach wie vor den Willen und den Mut aller Beteiligten. Sie müssen Althergebrachtes genauso hinterfragen wie neue Ansätze, um dann für den jeweiligen Ort eine angemessene Entscheidung treffen zu können“, sagt Prof. Amandus Samsøe Sattler, DGNB Präsident und Vorsitzender der Jury des Deutschen Nachhaltigkeitspreises Architektur. „Ich bin gespannt, welche Projekte, die schon aktiv an der Transformation des Bausektors mitwirken, in diesem Jahr die Chance ergreifen, sich der Expertise der Jury zu stellen.“
Bis zum 31. Mai 2024 können Projekte zum Deutschen Nachhaltigkeitspreis Architektur online eingereicht werden. Die Jury namhafter Expertinnen und Experten aus den Bereichen Architektur, Bauen und Kultur diskutiert im Anschluss die Finalisten und das Gewinnerprojekt. Die Besetzung der Jury wird in Kürze bekanntgegeben. Die Siegerehrung und damit die Bekanntgabe des Gewinnerprojektes erfolgt im Rahmen des 17. Deutschen Nachhaltigkeitstages am 28. und 29. November 2024 in Düsseldorf.
Teilnahmeberechtigt sind Bauherrinnen und Bauherren, Architektinnen und Architekten sowie Nutzende von Gebäuden gleichermaßen. Eingereicht werden können abgeschlossene Bauprojekte in Deutschland, die eine personenbezogene Nutzung aufweisen und nicht älter als fünf Jahre sind. Zugelassen sind sowohl Bestandsgebäude als auch Neubauten, die neben mehr Nachhaltigkeit im Bausektor auch hinsichtlich der gestalterischen Qualität einen Beitrag leisten. Betrachtet werden das Gebäude selbst und die unmittelbar zugeordneten Freiflächen.
Nachfolgeprojekt mit Innovationspotenzial gesucht
Die Vielfalt der bisherigen Gewinnerprojekte beim renommierten Deutschen Nachhaltigkeitspreis Architektur zeigt, dass es eben nicht nur die eine Antwort auf das Bauen von morgen gibt. So unterschiedlich die ausgezeichneten Projekte sind, so zahlreich sind auch die Möglichkeiten, neue Wege zu gehen, um nachhaltige Projekte mit Strahlkraft hervorzubringen. Allen Preisträgern gemein ist der klare Wille, mit ihrem Schaffen langfristig etwas zu bewirken und Nachahmer zu finden.
Die im letzten Jahr ausgezeichnete U-Halle in Mannheim vom Büro Hütten & Paläste reiht sich da klar ein. Ein Revitalisierungsprojekt, bei dem alle Beteiligten Neues gewagt und dadurch nicht nur einen vielfältigen Ort der Begegnung, sondern auch eine wichtige Frischluftschneise geschaffen haben. Im Jahr zuvor setzten Grüntuch Ernst Architekten mit dem Hotel Wilmina in den Gemäuern eines ehemaligen Frauengefängnisses Impulse zur innerstädtischen Nachverdichtung. Und im Jahr davor waren es die Forschungshäuser „Einfach Bauen“ in Bad Aibling, anhand derer das Büro Florian Nagler Architekten zusammen mit einem Forschungsteam der TU München den Beweis antritt, dass sich eine Rückbesinnung auf das Wesentliche in der Architektur langfristig auszahlt.
Weitere Informationen unter www.nachhaltigkeitspreis.de/wettbewerbe/architektur und www.dgnb.de/dnp-architektur.
Pressemitteilung der Stiftung Deutscher Nachhaltigkeitspreis e.V.
Deutscher Nachhaltigkeitspreis Architektur: Bauprojekte mit Blick in die Zukunft gesucht.
Düsseldorf, 12. März 2024 – Im Rahmen der Verleihung des 17. Deutschen Nachhaltigkeitspreises im November wird auch der DNP Architektur vergeben. Dafür sucht die Stiftung Deutscher Nachhaltigkeitspreis in Kooperation mit der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB e.V.) bereits zum zwölften Mal beispielhafte Gebäude, die mit innovativen Konzepten und gestalterischer Qualität für die nachhaltige Transformation im Bausektor stehen. Bewerbungen können bis zum 31. Mai 2024 eingereicht werden. Der Sieger wird beim Deutschen Nachhaltigkeitstag am 29. November 2024 in Düsseldorf bekannt gegeben und ausgezeichnet.
„Nachhaltige und damit zukunftsweisende Architektur erfordert nach wie vor den Willen und den Mut aller Beteiligten. Es gilt Althergebrachtes genauso zu hinterfragen wie neue Ansätze, um dann für den jeweiligen Ort eine angemessene Entscheidung treffen zu können“, sagt Prof. Amandus Samsøe Sattler, DGNB Präsident und Vorsitzender der Jury des Deutschen Nachhaltigkeitspreises Architektur. „Ich bin gespannt, welche Projekte, die schon aktiv an der Transformation des Bausektors mitwirken, in diesem Jahr die Chance ergreifen, sich der Expertise der Jury zu stellen.“
Gemeinsam für nachhaltige Architektur
Stefan Schulze-Hausmann, Initiator des DNP, hebt die Mission des Preises hervor: „Nachhaltig errichtete Gebäude wirken über Jahrzehnte. Das macht sie zum tragenden Gerüst einer zukunftsfähigen Infrastruktur und zu einer Grundvoraussetzung der nachhaltigen Transformation. Mit dem DNP Architektur zeichnen wir herausragende Bauprojekte aus, die langfristige ökologische, soziale und wirtschaftliche Vorteile bieten. Dadurch wollen wir mutige und visionäre Bauvorhaben unterstützen und die Bauwende vorantreiben“.
Zusammen mit der DGNB unterstützen Caparol, die Bundesarchitektenkammer, der Bund Deutscher Architektinnen und Architekten sowie die Bundesstiftung Baukultur den Deutschen Nachhaltigkeitspreis für Architektur. Die Auszeichnung würdigt herausragende und beispielhafte Leistungen im Bausektor, die Beiträge zur Transformation, zu nachhaltigem Leben und Wirtschaften leisten und darüber hinaus große Innovationskraft sowie eine hohe gestalterische Qualität aufweisen.
Für den DNP Architektur 2024 wird der Nachfolger des aktuellen Siegerprojektes U-Halle Mannheim gesucht, das im vergangenen Jahr für einen besonders nachhaltigen Umgang mit vorhandenem Bestand ausgezeichnet wurde: Deutscher Nachhaltigkeitspreis | U-Halle Mannheim | Jurybegründung
Bewerbungsphase startet am 12. März
Bauherr:innen, Architekt:innen und Nutzer:innen können sich ab sofort online bewerben. Eingereicht werden können abgeschlossene Bauprojekte für Gebäude, die in Deutschland stehen und zum Zeitpunkt der Bewerbung bereits fertiggestellt und in Betrieb sind. Es kann sich dabei um Neubauten, Bestandsbauten oder umfassende Umbaumaßnahmen handeln, die nicht älter als fünf Jahre sind. Zudem müssen die Objekte eine personenbezogene Nutzung aufweisen, also täglichen Publikumsverkehr, ständige Arbeitsplätze oder mindestens eine Wohnung.
Bewerbungsschluss ist der 31. Mai 2024. Das Siegerprojekt wird im Rahmen des 17. Deutschen Nachhaltigkeitstages am 29. November in Düsseldorf auf großer Bühne ausgezeichnet.
Weitere Informationen unter www.nachhaltigkeitspreis.de/wettbewerbe/architektur und www.dgnb.de/dnp-architektur
Der Deutsche Nachhaltigkeitspreis ist die nationale Auszeichnung für Spitzenleistungen der Nachhaltigkeit in Wirtschaft, Kommunen und Forschung. Mit sechs Wettbewerben, darunter erstmals der für Gesundheit, über 1.300 Bewerbern und 3.000 Gästen zu den Veranstaltungen ist der Preis der größte seiner Art in Europa. Die Auszeichnung wird vergeben von der Stiftung Deutscher Nachhaltigkeitspreis e.V. in Zusammenarbeit mit der Bundesregierung, kommunalen Spitzenverbänden, Wirtschaftsvereinigungen, zivilgesellschaftlichen Organisationen und Forschungseinrichtungen. Rahmen für die Verleihung ist der Deutsche Nachhaltigkeitstag in Düsseldorf, die meistbesuchte jährliche Kommunikationsplattform zu den Themen nachhaltiger Entwicklung.