- Dokumentation des Wettbewerbs
- Dokumentation des realisierten Projekts:
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- wa-ID
- wa-2000738
- Tag der Veröffentlichung
- 01.01.1996
- Aktualisiert am
- 01.09.1998
- Verfahrensart
- Sonstiger Wettbewerb
- Beteiligung
- 296 Arbeiten
- Auslober
-
Stadt Osnabrück
- Preisgerichtssitzung
- 26.04.1995
- Fertigstellung
- 08/1998
Verfahrensart
Realisierungswettbewerb
Wettbewerbsaufgabe
Die Stadt Osnabrück beherbergt in ihrem Kulturgeschichtlichen Museum als Sammlungsschwerpunkt und bedeutendste Werksgruppe eine umfassende Sammlung des in Osnabrück am 11. 12. 1904 geborenen jüdischen Malers Felix Nussbaum.
Felix Nussbaum studierte ab 1923 Malerei in der damaligen Kunstmetropole Berlin. Nach einem Stipendiat der Villa Massimo in Rom 1932/1933 kehrte er nicht mehr in das nationalsozialistische Deutschland zurück. Er emigrierte 1934 über Oberitalien nach Belgien, dessen Bewohner auch nach gern Überfall durch die deutsche Wehrmacht· jüdischen Religionsangehörigen Schutz boten. Am 20. 06. 1944 wurde er aufgrund einer Denunziation verhaftet und über das Sammellager Mechelen nach Auschwitz deportiert. Im August wurden er und seine Frau dort ermordet.
Osnabrück besitzt mit ca. 130 Werken Nussbaums die umfangreichste Sammlung seiner Bilder in der Welt. Es befinden sich darunter nahezu alle seine bedeutenden „zeitgeschichtlichen" Werke seit Juni 1942, in denen sich Nussbaum als unmittelbar Betroffener in seinen Bildern mit der Ausgrenzung und schließlich physischen Vernichtung der Juden in Europa beschäftigte.
Unter den gegebenen räumlichen Verhältnissen im Kulturgeschichtlichen Museum kommen gerade diese Bilder, die zweifellos zu den erschütternden Höhepunkten der Kunstgeschichte dieses Jahrhunderts gehören, nicht zur Geltung.
Für den Neubau des Felix-Nussbaum Hauses können nur Flächen im unmittelbaren Anschluß an das Kulturgeschichtliche Museum in Anspruch genommen werden, soweit sie als Gemeinbedarfsflächen sowie als öffentliche Grünfläche im derzeit rechtskräftigen Bebauungsplan Nr. 113 festgesetzt sind.
Die Höhenentwicklung der Neubebauung ist im Rahmen des Wettbewerbes zu klären, wobei die Würdigung der vorhandenen denkmalgeschützten Museumsgebäude hohe gestalterische Anforderungen stellt.
Die Bebauung auf der Westseite des Heger-TorWalles ist durch freistehende Solitärbauten geprägt. Diese Charakteristik sollte bei einer Museumserweiterung auf jeden Fall beibehalten werden.
Auf den vorhandenen und mit Erhaltungsgeboten festgesetzten Baumbestand auf dem gesamten Gelände ist Rücksicht zu nehmen. Insbesondere die Großbäume müssen bei den baulichen Erweiterungen unangetastet bleiben. Eine Erweiterung des Kulturgeschichtlichen Museums mit direkter baulicher Anbindung ist grundsätzlich möglich, wenn die bei der Entstehung schon im Altbau (Giebelseiten) vorbereiteten Wandöffnungen zur Anbindung von damals geplanten Erweiterungsbauten aufgenommen und genutzt werden. Eine Überschreitung der vorhandenen Traufhöhen ist aus denkmalpflegerischer Sicht nicht möglich, ebenso ein historisierender Nachbau der ursprünglich geplanten Erweiterung. Der bisherige Haupteingang am Heger-Tor-Wall ist baulich unverändert zu erhalten, auch wenn eine andere Zugangssituation gewählt wird.
Das Raumprogramm mit ca. 1.350 m2 gliedert sich u. a. in Foyer ca. 40 m2 Cafeteria ca. 30 m2, Bibliothek ca. 35 m2, Wechselausstellung ca. 380 m2, Nussbaum-Sammlung ca. 300m2, Nussbaum-Grafiken ca. 70 m2, Nussbaum-Dokumentation ca. 40 m2, Verwaltung ca, 73 m2, Depot ca. 200 m2, Werkstatt/Lager ca. 100 m2.
Realisierungswettbewerb
Wettbewerbsaufgabe
Die Stadt Osnabrück beherbergt in ihrem Kulturgeschichtlichen Museum als Sammlungsschwerpunkt und bedeutendste Werksgruppe eine umfassende Sammlung des in Osnabrück am 11. 12. 1904 geborenen jüdischen Malers Felix Nussbaum.
Felix Nussbaum studierte ab 1923 Malerei in der damaligen Kunstmetropole Berlin. Nach einem Stipendiat der Villa Massimo in Rom 1932/1933 kehrte er nicht mehr in das nationalsozialistische Deutschland zurück. Er emigrierte 1934 über Oberitalien nach Belgien, dessen Bewohner auch nach gern Überfall durch die deutsche Wehrmacht· jüdischen Religionsangehörigen Schutz boten. Am 20. 06. 1944 wurde er aufgrund einer Denunziation verhaftet und über das Sammellager Mechelen nach Auschwitz deportiert. Im August wurden er und seine Frau dort ermordet.
Osnabrück besitzt mit ca. 130 Werken Nussbaums die umfangreichste Sammlung seiner Bilder in der Welt. Es befinden sich darunter nahezu alle seine bedeutenden „zeitgeschichtlichen" Werke seit Juni 1942, in denen sich Nussbaum als unmittelbar Betroffener in seinen Bildern mit der Ausgrenzung und schließlich physischen Vernichtung der Juden in Europa beschäftigte.
Unter den gegebenen räumlichen Verhältnissen im Kulturgeschichtlichen Museum kommen gerade diese Bilder, die zweifellos zu den erschütternden Höhepunkten der Kunstgeschichte dieses Jahrhunderts gehören, nicht zur Geltung.
Für den Neubau des Felix-Nussbaum Hauses können nur Flächen im unmittelbaren Anschluß an das Kulturgeschichtliche Museum in Anspruch genommen werden, soweit sie als Gemeinbedarfsflächen sowie als öffentliche Grünfläche im derzeit rechtskräftigen Bebauungsplan Nr. 113 festgesetzt sind.
Die Höhenentwicklung der Neubebauung ist im Rahmen des Wettbewerbes zu klären, wobei die Würdigung der vorhandenen denkmalgeschützten Museumsgebäude hohe gestalterische Anforderungen stellt.
Die Bebauung auf der Westseite des Heger-TorWalles ist durch freistehende Solitärbauten geprägt. Diese Charakteristik sollte bei einer Museumserweiterung auf jeden Fall beibehalten werden.
Auf den vorhandenen und mit Erhaltungsgeboten festgesetzten Baumbestand auf dem gesamten Gelände ist Rücksicht zu nehmen. Insbesondere die Großbäume müssen bei den baulichen Erweiterungen unangetastet bleiben. Eine Erweiterung des Kulturgeschichtlichen Museums mit direkter baulicher Anbindung ist grundsätzlich möglich, wenn die bei der Entstehung schon im Altbau (Giebelseiten) vorbereiteten Wandöffnungen zur Anbindung von damals geplanten Erweiterungsbauten aufgenommen und genutzt werden. Eine Überschreitung der vorhandenen Traufhöhen ist aus denkmalpflegerischer Sicht nicht möglich, ebenso ein historisierender Nachbau der ursprünglich geplanten Erweiterung. Der bisherige Haupteingang am Heger-Tor-Wall ist baulich unverändert zu erhalten, auch wenn eine andere Zugangssituation gewählt wird.
Das Raumprogramm mit ca. 1.350 m2 gliedert sich u. a. in Foyer ca. 40 m2 Cafeteria ca. 30 m2, Bibliothek ca. 35 m2, Wechselausstellung ca. 380 m2, Nussbaum-Sammlung ca. 300m2, Nussbaum-Grafiken ca. 70 m2, Nussbaum-Dokumentation ca. 40 m2, Verwaltung ca, 73 m2, Depot ca. 200 m2, Werkstatt/Lager ca. 100 m2.