Frankfurter Ring 227 , München/ Deutschland

Verfahrensart
Einstufiger, nicht offener Ideen- und Realisierungswettbewerb in einem kooperativen Verfahren nach den Richtlinien für Planungswettbewerbe RPW 2013 mit 10 eingeladenen Planungsbüros

Wettbewerbsaufgabe
Gegenstand des Wettbewerbs ist der städtebauliche und freiraumplanerische Entwurf (Ideenteil im Folgenden Teil 1: städtebaulich-freiräumliches Konzept) für den östlichen Auftakt des künftigen Gewerbebandes am Frankfurter Ring in München sowie die Gebäudeplanung für ein Hochhaus mit Büronutzungen sowie die Freianlagenplanung für die neu entstehenden Frei- und Platzflächen (Realisierungsteil im Folgenden Teil 2: Hochhaus und Platz) am Frankfurter Ring 227 in München.

Die FFR 227 GmbH, München – ein Unternehmen der Hammer Firmengruppe, München - plant die städtebauliche und freiraumplanerische Entwicklung eines vormals industriell genutzten Areals nördlich des Frankfurter Rings und östlich der Lilienthalallee im 12. Stadtbezirk Schwabing Freimann in München. Das ehemalige Gelände der Leichtmetallwerke Bayern, heute Winning BLW GmbH, ein industriell genutztes Gelände soll entsprechend dem Beschluss des Stadtrats vom 01.03.2023 (Sitzungsvorlage Nr. 20-26 / V 07968) als „Produktives Stadtquartier“ einer zeitgemäßen gemischten Gewerbenutzung mit Flächen u.a. für produzierendes Gewerbe, Büro, Dienstleistung, Hotel, ergänzt durch öffentlich zugängliche Nutzungen wie z.B. Gastronomie, Kultur und Einzelhandel zur Quartiersversorgung sowie großzügigen Grün- und Freiflächen zugeführt werden. Dabei ist auf eine konfliktfreie innere Erschließung und einen durch den Nutzungsmix minimiertes Verkehrsaufkommen (Versorgung im Quartier) zu achten.

Das Wettbewerbsgebiet ist Teil des Gewerbebandes zwischen Frankfurter Ring (im folgenden FFR) und DB-Nordring, das sich von der Ungererstraße (Bundesautobahn A9) im Osten bis zum Olympiagelände im Westen erstreckt. Der gesamte Raum befindet sich aufgrund der sich ändernden Nutzungs- und Flächenansprüche im Bereich des Gewerbes in einem Transformationsprozess. Um diese Entwicklung künftig besser planerisch begleiten zu können, hat die Landeshauptstadt München für den Raum eine Rahmenplanung beschlossen, die die Entwicklungsziele hinsichtlich Nutzung, Baustruktur, Freiraum und Erschließung beschreibt.

Das Wettbewerbsgebiet liegt am östlichen Beginn des Gewerbebandes und stellt somit einen Auftakt für die künftige Entwicklung des Gewerbebandes dar. Für diesen Bereich ist neben einer Akzentuierung der Bebauung durch ein Stadtzeichen (Hochhaus) auch eine zusammenhängende große Platz- bzw. Freifläche unter Einbindung des denkmalgeschützten Gebäudes und Anbindung an die sogenannte „Gartenfuge“ der Rahmenplanung vorgesehen.

Für das gesamte Wettbewerbsgebiet mit ca. 5,6 ha Fläche soll ein städtebaulich-freiräumliches Konzept mit ca. 160.000 m² Geschossfläche gefunden werden (Teil 1: städtebaulich-freiräumliches Konzept). Dabei soll sich die städtebauliche Konzeption an den Grundsätzen der Rahmenplanung, die neben einer Sockelbebauung mit Hochpunkt eine große Platzfläche sowie eine Gartenfuge zur Erschließung für den Fuß- und Radverkehr vorsieht, orientieren.

Zudem soll die Gebäude- und Freiflächenplanung für ein Hochhaus mit ca. 35.000 – 40.000 m² oberirdischer Geschossfläche und einer Höhe von ca. 95-99 m, den Anschluss der angrenzenden Bebauung sowie einer insgesamt ca. 0,6 ha großen Platz- und Freifläche sowie den angrenzenden Gartenfugenbereichen im Westen des Wettbewerbsgebietes bearbeitet werden (Teil 2: Hochhaus und Platz).

Um für die anspruchsvolle Planungsaufgabe eine in jeder Hinsicht optimale Lösung zu finden, wird in Abstimmung mit der Landeshauptstadt München ein Ideen- und Realisierungswettbewerb mit 10 eingeladenen Büros gemäß RPW 2013 ausgelobt. Basis für die Planungen im Wettbewerb ist ein Aufstellungs- und Eckdatenbeschluss der Landeshauptstadt München.
Die städtebaulichen Darstellungen des Rahmenplans Gewerbeband Frankfurter Ring sind als Entwurfskonzept zu verstehen, das eine Idee für die künftige Entwicklung der Flächen gibt und die Zielsetzungen der Rahmenplanung veranschaulicht. Nach Abschluss des Wettbewerbs soll das Ergebnis in einen Bebauungsplan überführt werden.

Fachpreisrichter*innen
Stefan Behnisch, Architekt, Stuttgart (Vorsitz)
Regula Lüscher, Architektin, Stadtplanerin, Winterthur
Prof. Dr. (Univ. Florenz) Elisabeth Merk, Architektin, Stadtbaurätin, Referat für Stadtplanung und Bauordnung, München
(wird vertreten von Michael Bacherl)
Prof. Christa Reicher, Architektin, Stadtplanerin, Aachen
Florian Strauß, Landschaftsarchitekt, München
Prof. Ludwig Wappner, Architekt, Stadtplaner, München

Sachpreisrichter*innen
Florian Schönemann, Mitglied des Stadtrats
Alexander Reissl, Mitglied des Stadtrats
Simone Burger, Mitglied des Stadtrats
Patric Wolf, Bezirksausschuss 12 Schwabing Freimann
Hans Hammer, Hammer AG
Clemens Baumgärtner, Referat für Arbeit und Wirtschaft

Empfehlung des Preisgerichts
Das Preisgericht empfiehlt der Ausloberin einstimmig, die Verfasser*innen der mit dem 1. Preis ausgezeichneten Arbeit mit den ausgelobten Planungsleistungen zu beauftragen. Die in der schriftlichen Beurteilung genannten Anregungen und nachfolgende Aspekte sollen dabei Beachtung finden.