Architektur/Generalplanung (LPH 1–6 und Teile der LPH 7–8 HOAI)
heinlewischer, Stuttgart
Team: Winfried Schmidbauer, Till Behnke, Markus Kill, Charles Martin, Stefan Keppel, Monika Wurfbaum, Heide Nerger, Vera Bläsing, Alexander Blasius, Klaus Blohm, Markus Cattaneo, Annette Dörr, Kerstin Hendrich, Katinka Hendriks, Monika Horn, Irmgard Huber, Michael Klußmann, Johanna Nowak, Sabine Pfefferle, Claudia Pfeiffer, Caroline Poulat, Martin Schmirander, Steffi Schoch, Sonja Stange, Felix Streitenberger, Simon Tümmler, Simone Weiß, Dominik Wielpütz
Architektur (LPH 7–8 HOAI)
TETRA Kayser Associés sa, Bertrange, Luxemburg
Bauherr
Europäisches Parlament Luxemburg,
Generaldirektion Infrastruktur und Logistik, Direktion Infrastrukturen,
Immobilienprojekte Abteilung Luxemburg
Fachplanung
Tragwerksplanung: Schlaich Bergermann und Partner, Stuttgart
Technische Ausrüstung: Scholze Ingenieurgesellschaft mbH, Leinfelden-Echterdingen
Fassadenplanung: PBI Planungsbüro für Ingenieurleistungen GmbH, Wertingen
Freianlagenplanung: B2 Landschaftsarchitekten, Burgrieden
Energiekonzept: Transsolar Energietechnik GmbH, Stuttgart
Küchenplanung: Ingenieurbüro Brunnenkant, Wiesloch
Brandschutz: Institut de Sécurité, Zürich
Medientechnik: Cut GmbH, Heidelberg
Leitsystem: Braun Engels Gestaltung, Ulm
Lichtplanung: Bartenbach LichtLabor GmbH, Innsbruck
Schallschutz/Akustik: von Rekowski und Partner, Weinheim
Projektdaten
Planungsbeginn: 01/2004
Planungsende: 06/2013
Baubeginn: 9. September 2013
Fertigstellung 1. BA: 2020
Nutzfläche: 185.393 m²
Bruttogrundfläche: 266.000 m², davon 180.000 m² Neubau
Bruttorauminhalt: 578.000 m³
Gesamtkosten: ca. 530 Mio. €
Standort
European Union, European Parliament
Konrad Adenauer building (KAD)
15 Av. John F. Kennedy
1855 Kirchberg Luxemburg
Einheit und Vielfalt – Der europäische Gedanke als gebaute Struktur
Ein Meilenstein unseres Architekturbüros und eines unserer größten Projekte ist das Generalsekretariat des Europäischen Parlaments in Luxemburg. Im Sommer 2020 wurde der 1. Bauabschnitt des Neubaus nach 7-jähriger Bauzeit fertiggestellt und bezogen.
Das Projekt ging 2003 aus einem europaweit ausgeschriebenen 2-stufigen Wettbewerb hervor. Das bestehende Konrad-Adenauer-Gebäude in Luxemburgs Europaviertel war zu klein geworden und sollte umgebaut und erweitert werden, damit die über 3.000 Mitarbeiter, die das Generalsekretariat nach der EU-Osterweiterung im Mai 2004 zählen würde, gemeinsam darin arbeiten können.
Die Transformation des europäischen Gedankens „Einheit und Vielfalt“ in Form einer gebauten Struktur ist das Leitmotiv des Entwurfes. Eine neue, sechsgeschossige Blockrandbebauung bildet den städtebaulichen Rahmen, in den sich das bestehende Gebäude und dessen Erweiterung wie auf einem Schachbrett einfügen. Ein 18-geschossiges Hochhaus betont die Ecksituation entlang der Avenue J. F. Kennedy und wird zum neuen städtebaulichen Ankerpunkt.
Neben dem Hochhaus öffnet sich die Blockrandstruktur großzügig zur Avenue und bildet den Place du Parlement, der das neue Generalsekretariat mit dem Europaviertel verknüpft. Am Platz befindet sich repräsentativ der neue Plenarsaal des Europäischen Parlaments. Das abgelöste Flugdach über der umrahmenden Blockrandbebauung verkörpert die Einheit der Europäischen Union, die unterschiedlichen Mitgliedsstaaten arbeiten gemeinsam unter einem Dach.
Den klaren Außenkanten der Gesamtanlage steht eine differenzierte Anordnung der Baukörper im Inneren der Struktur gegenüber. Auf einer zweigeschossigen Sockelzone entwickelt sich beidseitig eine offene Kammstruktur, deren 5-geschossige Riegel über die Galerie ragen. Die Baukörperkonfiguration wird überlagert durch ein Netz imaginärer Meridiane, die die Hauptstädte der europäischen Mitgliedsländer miteinander verbinden. Sie setzen sich am Place du Parlement fort.
Mit dem Bau wollte das Europäische Parlament von Anfang an neue Maßstäbe in Sachen Energieeffizienz, Umweltstandards und Zugänglichkeit für Menschen mit eingeschränkter Mobilität setzen. Das Projekt ist eines der größten „near zero energy“-Projekte (Nullenergiehaus) in Europa und wird seit Planungsbeginn durch die Umweltzertifizierungsstelle BREEAM bewertet, das Niveau „excellent“ ist anstrebt.
Nach der Fertigstellung des Neubaus ziehen die Mitarbeiter in einer 3 bis 4 Monate andauernden Pause vom Altbau in den Neubau um. Anschließend wird das Bestandsgebäude saniert und der städtebauliche Rahmen geschlossen. Die Gesamtfertigstellung des Projektes wird also noch einige Jahre in Anspruch nehmen.
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Lageplan
Copyright: heinlewischer, Stuttgart
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Ebene 0
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Ebene 1
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Ebene 4
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Querschnitt
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Querschnitt
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