Verfahrensart
Nicht offener einphasiger interdisziplinärer Wettbewerb mit vorgeschaltetem Bewerberverfahren nach den RPW 2013
Wettbewerbsaufgabe
Die Gipsformerei in Berlin-Charlottenburg ist zum einen eine hochproduktive Manufaktur, zum anderen beherbergt sie eine große Sammlung historischer Formen und Mastermodelle, die auf Kunst- und Kulturgüter aller Zeiten und geografischen Räume zurückgehen. Die Gipsformerei wurde im Jahr 1819 durch König Friedrich Wilhelm III. als „Königlich Preußische Gipsgussanstalt“ gegründet und gehört seit 1830 zu den Königlichen, heute Staatlichen Museen zu Berlin.
Aufgrund des erschöpften Raumpotentials des Altbaus und dessen baulichen Zustands soll das Gebäude grundsaniert sowie durch einen Erweiterungsbau auf der Liegenschaft erweitert werden. Hierfür wurde 2020 ein Wettbewerb ausgelobt aus dem das Büro gmp Architekten als 1. Preisträger hervorgegangen ist (wa-2033469).
Der Wettbewerbsbereich (Außenanlagen) umfasst ein ca. 2.300 m² großes Areal, das sich in drei Bereiche gliedert: einem zentralen Innenhof, der sowohl der Anlieferung als auch dem Aufenthalt dienen soll, den unter Denkmalschutz stehenden Vorgärten einschließlich des Eingangsbereichs zum Verkaufsraum sowie einen bahnseitigen Gartenbereich.
Die Außenanlagen der Gipsformerei sollen der einzigartigen Nutzung der Gipsformerei und den damit verknüpften funktionalen und repräsentativen Anforderungen gerecht werden und zudem dem Aufenthalt von Mitarbeitenden und Gästen dienen. Im Vorgarten, bzw. Eingangsbereich zum Verkaufsraum und in den weiteren Bereichen des Außenraums sollen ein- oder mehrteilige Kunstinterventionen in ein Gesamtkonzept integriert werden.
Angesichts des großen Einflusses von Baumaßnahmen auf den Klima- und Ressourcenschutz sollen Gebäude und Außenanlagen besondere Anforderungen an nachhaltiges und ressourceneffizientes Bauen erfüllen. Dies soll mit Abschluss der Baumaßnahme u.a. durch Erlangen des Mindesterfüllungsgrades von mindestens 65 % (Silberstandard) des Bewertungssystems nachhaltiges Bauen für Außenanlagen (BNB_AA) nachgewiesen werden. Das Kostenziel für die Kostengruppen 500 sowie 600 (Künstlerische Ausstattung) liegt bei insgesamt rd. 3,6 Mio. € brutto. Für die Kunstwerke stehen davon 0,3 Mio. € zur Verfügung.
Ziel des Wettbewerbs ist es, ein geeignetes Team mit den Disziplinen Landschaftsarchitektur und Kunst zu finden sowie das beste Vorentwurfskonzept für die Bauaufgabe zu ermitteln. Es wird ein Vorschlag, erwartet, der neben gestalterischer und funktionaler Qualität auch aus Sicht der Nachhaltigkeit überzeugt.
Fachpreisrichter*innen
Timo Hermann, Landschaftsarchitekt, Berlin (Vorsitz)
Prof. Anna Lundqvist, Landschaftsarchitektin, Berlin
Prof. Inga Hahn, Landschaftsarchitektin, Berlin
Dr. Kathleen Reinhardt, Direktorin Georg Kolbe Museum Berlin
Claudia Wieser, Künstlerin, Berlin
Sachpreisrichter*innen
Claudia Zirra, Abteilungsleiterin Bau und Technik, Stiftung Preußischer Kulturbesitz
Dr. Jörg Völlnagel, Referatsleiter Forschung, Ausstellungen, Staatliche Museen zu Berlin
Beate Hückelheim-Kaune, Abteilungsleiterin A,
Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung
Clemens Kampermann, Architekt Projektleiter, gmp Architekten von Gerkan, Marg und Partner
Empfehlung des Preisgerichts
Das Preisgericht empfahl einstimmig, die Arbeit des 1. Preisträgers unter Berücksichtigung der Empfehlungen in der schriftlichen Beurteilung der Realisierung zugrunde zu legen.
Ausstellung der Wettbewerbsergebnisse
im Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung,
Ernst-Reuter-Haus,
Straße des 17. Juni 112, 10623 Berlin
Ausstellungsdauer:
18. Dezember 2024 bis 15. Januar 2025,
Montag bis Freitag von 9 bis 20 Uhr,
24., 25., 26., 31. Dezember 2024 und
1. Januar 2025 geschlossen
Weitere Informationen zu dem Ergebnis finden Sie unter:
www.bbr.bund.de/BBR/DE/Wettbewerbe/Planungswettbewerbe/berlin/kultur-und-bildung/gipsformerei-staatliche-museen/landschaftsarchitektur-kunst-am-bau/verfahren.html