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  • Neubau Halle 1 für die Olma Messen St. Gallen | © Peter Habe
  • Neubau Halle 1 für die Olma Messen St. Gallen | © Felix Krumbholz
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  • Neubau Halle 1 für die Olma Messen St. Gallen | © Felix Krumbholz
  • Neubau Halle 1 für die Olma Messen St. Gallen | © Felix Krumbholz
  • Baustelle
    Copyright: Peter Habe

Neubau Halle 1 für die Olma Messen St. Gallen , St. Gallen/ Schweiz

Architektur Wettbewerbs-Ergebnis

wa-ID
wa-2038122
Aktualisiert am
01.06.2018
Beteiligung
5414 Arbeiten
Auslober
Fertigstellung
2023

Wie lautet der dritte Buchstabe von "wettbewerbe"?


Fotos
Stefan Rappo, Peter Habe, Felix Krumbholz

 

Architekur
ISA - Ilg Sater Architekten, Zürich

Projektteam: Marcel Santer, Andreas Ilg , Daniel Laubrich, Markus Huber Recabarren , Igor Karwacki, Ivana Andersen, Ebru Baskurt, Iris Durot, Cédric Hirtz, Agnieszka Karwacka, Vitor Lamego, Astrid Marshall, Severin Marti, Luca Prisco,
Raquel de los Rios Torres, Jana Sedláčová

Landschaftsarchitektur
Meta Landschaftsarchitektur, Basel

Bauherrschaft
Olma Messen St. Gallen

Projektdaten
Bauzeit: 2019 - 2013
Geschossfläche: 13.974 m2
Volumen: 261.585 m3

Grösse Halle: 157.60 m (aufteilbar in 2 x 75 m) x 60.50 m, Fläche
Grösse Foyer: 157.60 m (aufteilbar in 2 x75 m) x 30.50 m, Fläche
Höhe Halle: bis UK
Raumfachwerk 13.50 m / bis OK Raumfachwerk 18.80 m

Konzert stehend: 12‘000 Personen
Konzert bestuhlt: 7‘560 Personen
Bankett: 4‘800 Personen

Standort: Splügenstrasse 12, St. Gallen

Projektbeteiligte
Gesamtleitung: Perita AG, St.Gallen
Bauingenieur Hochbau: Meichtry & Widmer, Zürich
Bauingenieure Überdeckung ÜRO: Ingenieurgemeinschaft ÜRO

 

St. Gallen und die OLMA gehören untrennbar zusammen. Die Olma Messen haben sich von der lokalen, 1943 gegründeten Landwirtschafts-Ausstellung, zum bedeutendsten Begegnungsort der Ostschweiz mit überregionaler Ausstrahlung entwickelt – mit dem Potenzial, neben den Messen, auch grosse Kultur- und Sportveranstaltungen und Bankette durchzuführen. Die Aktivitäten der Olma Messen leisten einen wichtigen Beitrag zur Wertschöpfung und Beschäftigung in der Region St. Gallen und sind zudem Schaufenster und Plattform der regionalen Wirtschaft.

Die aus den 1980ern stammende Halle 1 genügte den neuen Anforderungen an eine höhere und flexiblere Nutzung sowie an eine zeitgemässe Infrastruktur nicht mehr - ein Neubau war jedoch in der gewünschten Grössenordnung auf dem bestehenden Areal nicht realisierbar. Erst im Zusammenhang mit der Instandsetzung der Stadtautobahn A1 wurde durch die Überdeckung des Ostportals eine Landgewinnung möglich. Folglich wurde 2018 ein zweistufiger Wettbewerb für den Bau einer neuen Halle ausgeschrieben, den das Zürcher Architekturbüro Ilg Santer Architekten für sich entscheiden konnte. Nach fünfjähriger Planungs- und Bauzeit wurde die neue Halle, die nun St. Galler Kantonalbank Halle heisst, am 3. März 2024 offiziell in Betrieb genommen. Sie erweitert das Messeareal erheblich und wertet es durch die Öffnung zur Stadt auch städtebaulich auf.

Mit einer Kombination von Beton- und Leichtbau löste das Projekt von Ilg Santer Architekten die grosse Herausforderung, auf der Überdeckung der Stadtautobahn, eine stützenfreie Halle zu errichten. Über der komplexen Tiefbaukonstruktion wird die primäre Tragstruktur aus vorgespannten, monolithisch verbundenen Hohlkastenträgern in Ringform auf insgesamt 12 bossierten Auflagerblöcken aus Stahlbeton aufgelagert. Durch die Entscheidung von Ilg Santer Architekten, nur wenige, symmetrische Auflager zu suchen, werden die Lasten des Tragwerks konzentriert in den Untergrund abgegeben werden. So konnten die Schnittstellen zur Autobahnüberdeckung reduziert werden und der Bauablauf vereinfacht werden.

Die neue Halle: Nutzung und Städtebau
Die neue SGKB-Halle ist die grösste Halle auf dem Gelände der Olma Messen. Sie besteht aus einem möblier- und bespielbaren 3’400 m2 grossen Foyer und einer Messe- und Veranstaltungshalle mit einer rechteckigen, stützenfreien Nutzflächen von über 9’000 m2, die auf eine Belegung von maximal 12‘000 Personen ausgelegt ist. Foyer und Halle können zur Hälfte oder als ganze Fläche genutzt werden. Im Foyer, an der Schnittstelle zur Haupthalle, befinden sich die Diensträume, eine Küche für den Gastronomiebetrieb, die Betriebsräume und Garderoben, über dem Foyer die Büros der Verwaltung. Die raumhaltige Tragstruktur entflechtet die Wege von Betrieb und Publikum: Über die Raumfolge vom grossen Olma-Platz tauchen die Besucher:innen durch das Foyer in die abgedunkelte Halle mit ihrer Inszenierung ein, während sich der Betrieb, die Haustechnik und das Tagesgeschäft der Olma unsichtbar hinter den Kulissen in den Hohlkästen und Elefantenfüssen bewegen.

Städtebaulich öffnet sich das introvertierte Messegelände des Olma-Areals zur Stadt und schafft mit dem Olma-Platz einen öffentlichen Freiraum für das Quartier. Die Vernetzung zum bestehenden Areal bringt Altes und Neues in einen Dialog, robuste und vielfältig nutzbare Aussenräume prägen das Erscheinungsbild der Olma als Abschluss und Auftakt zur Anlage.

Architektur, Konstruktion und Baustruktur
Am Ende der Hauptachse des Olma-Geländes liegt das Volumen der neuen SGKB- Halle, die diagonal über der Autobahn und dem historischen, 1912 fertiggestellten, Eisenbahntunnel steht. Die architektonische Ausformulierung des Baukörpers beantwortet die Frage nach seiner Rolle als öffentliches Gebäude. Dieser gliedert sich horizontal in einen Sockel mit zyklopischen Pfeilern, den Mittelteil des tragenden Betonrings und eine aufgesetzte Laterne als Dachabschluss – wobei die Laterne erst nach der Inbetriebnahme der Halle erstellt wird. Diese Dreiteilung fügt sich in die Höhenentwicklung des Areals ein, indem sie die Trauflinien aufnimmt, und verleiht ihr gleichzeitig ein dynamisiertes, liegendes Erscheinungsbild zur Autobahn. Mit den Abmessungen der Halle von 60 x 150 m und einer lichten Höhe von 14 m, sind die Anforderungen an das Tragwerk entsprechend hoch. Konstruktiv gliedert sich die Halle in ein Primärtragwerk aus Beton, ein sekundäres aus Stahl und eine Tertiärstruktur aus Holz. Die Primärkonstruktion aus Sichtbeton und die markanten, grossformatigen, schwarzen Sichtbetonsockelelemente prägen den architektonischen Ausdruck.

Besonderheiten im Bauprozess
Die Tragstruktur der Halle konnte während der Bauphase nicht auf die Decke der Autobahnüberdeckung abgestützt werden. Darum wurde die Primärstruktur im Freivorbau ab den Elefantenfüssen erstellt und am Ende mit dem Fugenschluss zu einem Ring verbunden.
Raumfachwerk und Fischbauchträger wurden in transportablen Teilen aus China und Bernhardszell angeliefert, vor Ort zusammengebaut und in Ihre endgültige Position gehoben. Das Raumfachwerk besteht aus 3774 Stäben und 1006 Knoten, die alle einzeln statisch optimiert wurden. Das Foyer wird von 52 Fischbauchträgern überspannt.

Ganz am Ende wurden die Einbauten als Holzboxen eingebaut. Alle Holzelemente sind leimfreie Brettstapelelemente aus Massivholz, mit oder ohne integrierte Akustik. Das Holz hat einfachste Industriequalität und ist sehr robust, eines der zentralen Themen für den gesamten Ausbau des Gebäudes.
Die Corona-Krise und der Krieg in der Ukraine hatten den Bau der SGKB-Halle direkt beeinflusst. Für die Olma Messen bedeutete dies Umsatzeinbussen und eine ausserordentliche Bauteuerung. Gerade die exorbitant gestiegenen Preise für Stahl belasteten das Budget. Die Halle konnte zwar termingerecht in Betrieb genommen werden, jedoch mit vier noch fehlenden Bauteilen. Das sind die Dachbegrünung, die Umgebungsgestaltung, die Dachabschluss-Laterne und das Vordach. Diese werden über die nächsten vier Jahre sukzessive im laufenden Betrieb fertiggestellt.

Nachhaltigkeit
Eine von Ilg Santer Architekten in Auftrag gegebene externe Nachhaltigkeitsprüfung ergab einen Kennwert von 8,4 kg CO2 pro Quadratmeter Energiebezugsfläche.
Dieser Wert liegt unter den Klimazielen des SIA Effizienzpfads Energie 2040 vom 9 kg/m2 EBF und konnte dank den Hohlkastenträgern, dem leichten Raumfachwerk und den Holzeinbauten erreicht werden. Das Raumfachwerk und die Fischbauchträger aus Stahl kompensieren die Masse des Betons. Das Flächengewicht des Raumfachwerks von 85 Kilogramm pro Quadratmeter entspräche einer zwei Zentimeter dicken Betondecke. Das Dach wurde nicht extensiv begrünt, da dies eine massivere Konstruktion mit 760t zusätzlichem CO2 Ausstoss bedingt hätte. Stattdessen ist es mit Photovoltaik Panelen bestückt.

 

  • Neubau Halle 1 für die Olma Messen St. Gallen
  • Neubau Halle 1 für die Olma Messen St. Gallen | © Felix Krumbholz
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  • Baustelle | © Stefan Rappo
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  • Baustelle | © Peter Habe
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    Copyright: Felix Krumbholz
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1. Rang

Ilg Santer Architekten, Zürich

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