Kaufplatzareal und Freiraumachse Weißer Main , Kulmbach/ Deutschland

Verfahrensart
Nicht offener städtebaulicher und freiraumplanerischer Realisierungswettbewerb mit Ideenteil nach RPW 2013

Wettbewerbsaufgabe
Gegenstand des nichtoffenen städtebaulichen und freiraumplanerischen Realisierungswettbewerbs mit Ideenteil ist die Neuplanung des Kaufplatzareals am Weißen Main in der Kulmbacher Innenstadt zu einem gemischten Gebiet mit Schwerpunkt innerstädtischen Wohnens sowie die Planung einer Freiraumachse entlang des Weißen Mains. Dabei sind sämtliche Themen der Stadtentwicklung neu zu denken: Nutzungen, Erschließung, Durchwegung, öffentliche Räume, Grünflächen, Freiräume, Platzgestaltung, Anbindung an den ÖPNV, Versorgung, Baugrenzen, Dichte und maximale Gebäudehöhen, Denkmalschutz, etc..

Das knapp 4,3 ha große Wettbewerbsgebiet umfasst im Realisierungsbereich (ca. 1,44 ha) das ehemalige Kaufplatzareal einschließlich der Flächen des Weißen Mains und Gasfabrikgäßchen und im Ideenteil die an den Kaufplatz angrenzenden rückwertigen Flächen der vorhandenen Bebauung an der Webergasse.

Die Bebauung an der Webergasse ist in das Gesamtkonzept mit einzubeziehen. Ergänzt wird der Ideenteil durch den Verlauf des Weißen Mains sowie die Freiflächen des Spinnereiareals und der Fritz-Hornschuch- Straße. Das Kaufplatzareal stellt das Bindeglied zwischen der Altstadt und dem nördlich gelegenen Bahnhof sowie dem Spinnereiareal und dem zukünftigen Universitätscampus auf dem ehemaligen Güterbahnhof dar. Die Entwicklung des Kaufplatzareals bietet die einzigartige Chance eine innerstädtische Fläche komplett neu zu beplanen und dabei die stadträumliche Verknüpfung zwischen Altstadt und der künftigen Universität mitzudenken, neu zu gestalten und auszubauen.

Der Weiße Main verläuft durch die Innenstadt von Kulmbach weitestgehend in einem Kanalbett. Neben der fehlenden Erlebbarkeit des Wassers fehlen eine Fuß- und Radwegeverbindung sowie eine durchgehende Grünverbindung entlang des Weißen Mains. Das von der Stadt aufgekaufte Kaufplatzgelände war ursprünglich durch ein großes Kaufhaus geprägt, welches bereits vor kurzer Zeit rückgebaut wurde. Derzeit findet auf dem Gelände eine Zwischennutzung statt.

Auf dem Kaufplatzgelände soll ein dichtes, von urbanen Wohnformen für unterschiedliche Nachfragegruppen geprägtes kleines gemischtes Quartier entstehen. Zusätzlich sollen belebte Erdgeschosszonen mit kleinteiligen gewerblichen Nutzungen, wie z.B. Gastronomie, Angebote für alle Altersgruppen mitberücksichtigt werden.

Im Fokus steht die städtebauliche Einbindung des Entwurfs in die Freiraumachse Weißer Main sowie in die bestehende Umgebung und die städtebauliche / freiraumplanerische Ausformulierung eines attraktiven neuen Verbindungsgliedes zwischen der Altstadt und dem Bahnhof sowie dem Spinnereiareal und dem zukünftigen Universitätscampus. Im Ideenteil soll die Verbindung entlang des Weißen Mains mit Gestaltungs- und Nutzungsvorschlägen untermauert werden. Ziel des städtebaulichen Realisierungswettbewerbs mit Ideenteil ist die Entwicklung eines Städtebaulichen Rahmenplanes für das Kaufplatzareal. Die Beauftragung soll mindestens die Erarbeitung des städtebaulichen Rahmenplans (Städtebaulicher Entwurf als besondere Leistung in der Flächenplanung nach Merkblatt 51 der Architektenkammer Baden-Württemberg) umfassen.

Fachpreisrichter*innen
Prof. Andreas Wolf (Architekt und Stadtplaner)
Prof. Sigrun Langner (Landschaftsarchitektin)
Rainer Hofmann (Architekt)
Raimund Böhringer (Landschaftsarchitekt und Stadtplaner)

Sachpreisrichter
Oberbürgermeister Ingo Lehmann
3. Bürgermeister Ralf Hartnack
Dr. Michael Pfitzner

Empfehlung des Preisgerichts
Das Preisgericht empfiehlt einstimmig, die mit dem ersten Preis ausgezeichnete Arbeit 202 zur Grundlage der weiteren Planung zu machen und die Verfasser unter Beachtung der Empfehlungen aus dem Beurteilungstext mit der weiteren Bearbeitung zu beauftragen.