- Dokumentation des Wettbewerbs
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- wa-ID
- wa-2028741
- Tag der Veröffentlichung
- 17.03.2020
- Aktualisiert am
- 01.01.2000
- Verfahrensart
- Offener Wettbewerb
- Beteiligung
- 62 Arbeiten
- Preisgerichtssitzung
- 01.03.1970
Wettbewerbsaufgabe
Das Gebiet am südlichen Rand des Tiergartens zu beiden Seiten des Landwehrkanals zwischen Zoologischen Garten, Kurfürstenstraße und Potsdamer Platz gehörte vor der weitgehenden Zerstörung sowohl topografisch wie auch mit seiner Ausprägung als Sitz ausländischer Vertretungen sowie seiner hervorragenden Wohnlage zu den stadtgeografisch bemerkenswertesten und unverwechselbaren Bereichen der Berliner Innenstadt. Diese Bedeutung im innerstädtischen Gefüge hat es keineswegs verloren, wenn auch der Neuaufbau nur in Teilbereichen und dort nur zögernd begonnen hat.
Das Wettbewerbsgebiet wird in der Stadttopografie insbesondere durch Landwehrkanal und Tiergarten bestimmt. Die Verbindung dieser beiden stadtlandschaftlichen Elemente mit dem Citygebiet stellt einen wesentlichen Teil der anzubietenden stadträumlichen Lösung dar. Es sollte angestrebt werden, den vorgesehenen strukturellen Zusammenhang von Cityband und Tiergarten über die Verkehrszüge Budapester Straße, Lützowplatz – Klingelhöferstraße, Genthiner Straße – Stauffenbergstraße und Potsdamer Straße deutlich zu machen, sowie die bei der Ausbildung der Wohnzonen gewünschte Öffnung zum Tiergarten sichtbar werden zu lassen.
Dabei soll eine dem spezifischen Profil des Landwehrkanals und seiner Funktion entsprechenden räumliche Fassung berücksichtigt werden. Es ist zu beachten, dass ein spezielles Charakteristikum der zu planenden Wohnquartiere die Fußläufigkeit zu dem vorhandenen Angebot innnerstädtischer Aktivitäten und Einrichtungen sein wird. Eine besondere Bedeutung kommt daher der Fußgängerführung zu.
Zielvorstellung des Auslobers sind einerseits unter Berücksichtigung vorhandener Ansätze vorrangig Mischnutzungszonen (primär Dienstleistungen, Büros, Verwaltungen, Hotels, Handel etc. mit überörtlichen Einzugsbereich, sekundär Wohnen) entlang den wichtigen Straßenzügen als Verbindungszonen intensiver städtischer Aktivitäten vom Cityband zum Tiergarten; andererseits Wohnzonen auf den zwischen den Mischnutzungszonen liegenden Flächen in einer durch die Orientierung sowohl zur Parklandschaft des Tiergartens als auch zu den innerstädtischen Kern- und Wohngebieten besonders ausgezeichneten Lage.
Beide Nutzungsarten sollten in ihren Übergangsbereichen eine enge Verflechtung erfahren. Südlich des Landwehrkanals ist in Anlehnung an das Kerngebiet eine größere Dichte bzw. Ausnutzung mit einer GFZ von 2,0 vorgesehen, während der Bereich zwischen Landwehrkanal und Tiergarten als Übergang zum Erholungsgebiet des Tiergartens mit einer GFZ von 1,5 eine geringere Ausnutzung erhalten soll.
Vorprüfer*innen
Oberamtsrat Lothar Albert, Berlin
Planergemeinschaft Hannes Durbach · Gerd Kicherer · Urs Kohlbrenner, Berlin
Wolfgang Halisch, Berlin
Marianne Hoffmann, Berlin
Reinhard Hohrmann, Berlin
Herbert Liman, Berlin
Günter Plessow, Berlin
Manfred Schmeißer, Berlin
Jakob Schulze-Rohr, Berlin
Fachpreisrichter*innen
Prof. Werner Düttmann, Berlin (Vors.)
Jürgen Dahlhaus, Berlin
Martin Einsele, Gladbeck
Prof. Dr. Rudolf Hillebrecht, Hannover
Hans Müller, Berlin
Dr. Peter Oltmanns, Ministerialdirektor, Bonn
Prof. Walter Rossow, Berlin/Stuttgart
Prof. Thomas Sieverts, Berlin/Darmstadt
Uli Zech, München
Preisgerichtsempfehlung
Die Landwehrkanaluferstraßen sollten möglichst weitgehend vom Durchgangsverkehr entlastet werden, wobei Zielvorstellung ein verkehrsfreies, nördliches Kanalufer ist. Als räumliche Fassung des Kanals wird eine raumgebende aber durchlässige Wand gewünscht (Grachtensituation).
Das den Landwehrkanal begleitende Erholungsgrün sollte bis in den Tiergarten geführt werden, u.U. auch weiter in Richtung Kreuzberg. Der Bereich zwischen Kemperplatz und Leipziger Platz ist in seiner stadträumlichen Ausbildung für spätere Entwicklungen offen zu halten, wobei zu überlegen ist, wie er zwischenzeitlich genutzt werden kann.
Wie einige Arbeiten zeigen, ist die Nord-Süd-Durchlässigkeit vom Tiergarten bis in den Raum Schöneberg anzustreben, wobei Nutzungskonzepte für die Grünräume, einschließlich Tiergarten, gegebenenfalls für das verkehrsfreie Nordufer des Kanals und für eine Überbauung der Süd-Tangente in die Überlegungen mit einzubeziehen sind.
Für das Wohnquartier zwischen Llandwehrkanal und Tiergarten wird ein in seinem Charakter ausgewogenes Wohnviertel gewünscht, dessen Lebensfähigkeit sichergestellt sein muss, was insbesondere eine Ausweitung der Büroflächen ausschließt. Im dafür positiven Sinn wird der Diplomatenbereich als ein für zukünftige, heute noch nicht absehbare Nutzungen freibleibender Raum angesehen.
Der Bereich Lützowstraße sollte, wenn überhaupt, nur als sehr bescheidene Weiterführung des Citybandes betrachtete werden. Wie in vielen Arbeiten angeboten, ist das hier vorhandene Mischgebiet in seiner baulichen und nutzungsspezifischen Substanz schrittweise und behutsam weiterzuentwickeln.
Für den Raum Kemperplatz sollen Überlegungen angestellt werden, wie eine Fußgängerbeziehung zwischen Staatsbibliothek und Museumskomplex geschaffen werden könnte.
Das Gebiet am südlichen Rand des Tiergartens zu beiden Seiten des Landwehrkanals zwischen Zoologischen Garten, Kurfürstenstraße und Potsdamer Platz gehörte vor der weitgehenden Zerstörung sowohl topografisch wie auch mit seiner Ausprägung als Sitz ausländischer Vertretungen sowie seiner hervorragenden Wohnlage zu den stadtgeografisch bemerkenswertesten und unverwechselbaren Bereichen der Berliner Innenstadt. Diese Bedeutung im innerstädtischen Gefüge hat es keineswegs verloren, wenn auch der Neuaufbau nur in Teilbereichen und dort nur zögernd begonnen hat.
Das Wettbewerbsgebiet wird in der Stadttopografie insbesondere durch Landwehrkanal und Tiergarten bestimmt. Die Verbindung dieser beiden stadtlandschaftlichen Elemente mit dem Citygebiet stellt einen wesentlichen Teil der anzubietenden stadträumlichen Lösung dar. Es sollte angestrebt werden, den vorgesehenen strukturellen Zusammenhang von Cityband und Tiergarten über die Verkehrszüge Budapester Straße, Lützowplatz – Klingelhöferstraße, Genthiner Straße – Stauffenbergstraße und Potsdamer Straße deutlich zu machen, sowie die bei der Ausbildung der Wohnzonen gewünschte Öffnung zum Tiergarten sichtbar werden zu lassen.
Dabei soll eine dem spezifischen Profil des Landwehrkanals und seiner Funktion entsprechenden räumliche Fassung berücksichtigt werden. Es ist zu beachten, dass ein spezielles Charakteristikum der zu planenden Wohnquartiere die Fußläufigkeit zu dem vorhandenen Angebot innnerstädtischer Aktivitäten und Einrichtungen sein wird. Eine besondere Bedeutung kommt daher der Fußgängerführung zu.
Zielvorstellung des Auslobers sind einerseits unter Berücksichtigung vorhandener Ansätze vorrangig Mischnutzungszonen (primär Dienstleistungen, Büros, Verwaltungen, Hotels, Handel etc. mit überörtlichen Einzugsbereich, sekundär Wohnen) entlang den wichtigen Straßenzügen als Verbindungszonen intensiver städtischer Aktivitäten vom Cityband zum Tiergarten; andererseits Wohnzonen auf den zwischen den Mischnutzungszonen liegenden Flächen in einer durch die Orientierung sowohl zur Parklandschaft des Tiergartens als auch zu den innerstädtischen Kern- und Wohngebieten besonders ausgezeichneten Lage.
Beide Nutzungsarten sollten in ihren Übergangsbereichen eine enge Verflechtung erfahren. Südlich des Landwehrkanals ist in Anlehnung an das Kerngebiet eine größere Dichte bzw. Ausnutzung mit einer GFZ von 2,0 vorgesehen, während der Bereich zwischen Landwehrkanal und Tiergarten als Übergang zum Erholungsgebiet des Tiergartens mit einer GFZ von 1,5 eine geringere Ausnutzung erhalten soll.
Vorprüfer*innen
Oberamtsrat Lothar Albert, Berlin
Planergemeinschaft Hannes Durbach · Gerd Kicherer · Urs Kohlbrenner, Berlin
Wolfgang Halisch, Berlin
Marianne Hoffmann, Berlin
Reinhard Hohrmann, Berlin
Herbert Liman, Berlin
Günter Plessow, Berlin
Manfred Schmeißer, Berlin
Jakob Schulze-Rohr, Berlin
Fachpreisrichter*innen
Prof. Werner Düttmann, Berlin (Vors.)
Jürgen Dahlhaus, Berlin
Martin Einsele, Gladbeck
Prof. Dr. Rudolf Hillebrecht, Hannover
Hans Müller, Berlin
Dr. Peter Oltmanns, Ministerialdirektor, Bonn
Prof. Walter Rossow, Berlin/Stuttgart
Prof. Thomas Sieverts, Berlin/Darmstadt
Uli Zech, München
Preisgerichtsempfehlung
Die Landwehrkanaluferstraßen sollten möglichst weitgehend vom Durchgangsverkehr entlastet werden, wobei Zielvorstellung ein verkehrsfreies, nördliches Kanalufer ist. Als räumliche Fassung des Kanals wird eine raumgebende aber durchlässige Wand gewünscht (Grachtensituation).
Das den Landwehrkanal begleitende Erholungsgrün sollte bis in den Tiergarten geführt werden, u.U. auch weiter in Richtung Kreuzberg. Der Bereich zwischen Kemperplatz und Leipziger Platz ist in seiner stadträumlichen Ausbildung für spätere Entwicklungen offen zu halten, wobei zu überlegen ist, wie er zwischenzeitlich genutzt werden kann.
Wie einige Arbeiten zeigen, ist die Nord-Süd-Durchlässigkeit vom Tiergarten bis in den Raum Schöneberg anzustreben, wobei Nutzungskonzepte für die Grünräume, einschließlich Tiergarten, gegebenenfalls für das verkehrsfreie Nordufer des Kanals und für eine Überbauung der Süd-Tangente in die Überlegungen mit einzubeziehen sind.
Für das Wohnquartier zwischen Llandwehrkanal und Tiergarten wird ein in seinem Charakter ausgewogenes Wohnviertel gewünscht, dessen Lebensfähigkeit sichergestellt sein muss, was insbesondere eine Ausweitung der Büroflächen ausschließt. Im dafür positiven Sinn wird der Diplomatenbereich als ein für zukünftige, heute noch nicht absehbare Nutzungen freibleibender Raum angesehen.
Der Bereich Lützowstraße sollte, wenn überhaupt, nur als sehr bescheidene Weiterführung des Citybandes betrachtete werden. Wie in vielen Arbeiten angeboten, ist das hier vorhandene Mischgebiet in seiner baulichen und nutzungsspezifischen Substanz schrittweise und behutsam weiterzuentwickeln.
Für den Raum Kemperplatz sollen Überlegungen angestellt werden, wie eine Fußgängerbeziehung zwischen Staatsbibliothek und Museumskomplex geschaffen werden könnte.