Loenen Pavilion
Fotos: © Simone Bossi / www.simonebossi.it
Location: Groenendaalseweg 68, Loenen, The Netherlands
Architect: KAAN Architecten (Kees Kaan, Vincent Panhuysen, Dikkie Scipio)
Project team: Alice Colombo, Sebastian van Damme, Paolo Faleschini, Raluca Firicel, Michael Geensen, Nicki van Loon
Client: The Netherlands War Graves Foundation, The Hague
Nationale Veteranenbegraafplaats Loenen, Loenen
Programme: ceremony hall, education centre, exhibition space, condolence room
Competition: April 2018
Design phase: May 2018 – May 2019
Completion: November 2020
GFA: 583 sqm
Main contractor: Rots Bouw, Aalten
Construction manager: Antea Group, Capelle aan den Ijssel
Construction advisor: Pieters Bouwtechniek, Delft
Technical installations advisor, physics, fire control, acoustics: DGMR, The Hague
Building costs advisor: B3 bouwadviseurs, Wassenaar
Exhibition design: Tinker, Utrecht
AV design: Nieuwenhuis AV, Apeldoorn
Project furniture: Workshop of Wonders, Utrecht
Landscape design: Karres en Brands, Hilversum
Landscape contractor: Van de Haar Groep, Wekerom
KAAN Architecten wurde von der Stiftung Niederländische Kriegsgräberfürsorge (Oorlogsgravenstichting) beauftragt, ein multifunktionales Gebäude zum Gedenken an die niederländischen Opfer des Zweiten Weltkriegs und jüngerer internationaler Konflikte in Loenen bei Apeldoorn zu entwerfen. Das Gebäude, das sich harmonisch in den umgebenden Wald einfügt, ist ein gestuftes und verbindendes Element zwischen dem bestehenden Loenen National War Cemetery und dem neuen National Veterans Cemetery.
Das Gelände des Loenen National War Cemetery wurde von dem Landschaftsarchitekten Daniel Haspels (1894-1954) kurz nach dem Zweiten Weltkrieg entworfen und spiegelt die Landschaft der Gegend mit ihren Baumgruppen wider, die die friedliche Umgebung würdigen und den Hinterbliebenen Trost spenden. KAAN Architecten entschied sich dafür, die Bäume und das Gebäude miteinander zu verbinden und die Bäume die Form der Struktur diktieren zu lassen, um eine Verschmelzung von Architektur und landschaftlicher Natur zu erreichen.
Der Pavillon mit einer Grundfläche von 52 x 19 Metern erstreckt sich entlang einer der fünf Achsen, die das Fundament des Geländes bilden. Von oben gesehen liegt er zwischen zwei Waldabschnitten, flankiert von zwei Waldräumen, die von den Landschaftsarchitekten Karres en Brands entworfen wurden. Der Pavillon wurde so schmal wie möglich gehalten, um ein Maximum an Bäumen zwischen den beiden Freiräumen zu erhalten. Seine Horizontalität nimmt die Philosophie Haspels behutsam auf, indem vertikale Elemente vermieden werden, die die beruhigende natürliche Atmosphäre stören könnten. Aus diesem Grund liegen die Grabsteine des Kriegsfriedhofs flach auf dem Gras.
Die unaufdringliche und ruhige Atmosphäre wurde durch sensible architektonische Gesten erreicht, die ein intimes und doch offenes und einladendes Gebäude vorschlägt, das von Baumstämmen verdeckt wird und dennoch gut sichtbar ist. Geschickt platzierte, mit Natursteinen verkleidete Wände, die sich vom Boden bis zur Decke erstrecken, akzentuieren den Wechsel zwischen offen und geschlossen. An einigen Wänden stehen Bänke aus dem gleichen Naturstein wie die Wand und sind dem Wald zugewandt, um den Besuchern Plätze zum Ausruhen und Betrachten zu bieten. Über den Wänden liegt das Dach - nicht nur als Abdeckung, sondern als horizontale Wand mit Perforationen, die die Baumkronen und den offenen Himmel freigeben. Indem KAAN Architecten die Blickachsen meisterhaft nach innen, außen und hindurch lenkte, erhielt KAAN Architecten die fragile Aura des Lichts und der Ruhe, die der Nationale Kriegsfriedhof bereits ausstrahlt.
Alles im Raum des Pavillons steht im Zusammenhang mit dem Erinnern und Gedenken. Flure wurden vermieden, so dass der Pavillon schmal bleiben konnte und die Funktionen logisch ineinander übergehen. Es gibt ein Auditorium für Versammlungen und Trauerfeiern für den nahe gelegenen Nationalen Veteranenfriedhof, das sich zu einem Mehrzweckraum öffnet, der sowohl als Ausstellungs- als auch als Informationsraum dient, und schließlich einen Kondolenzbereich. Für Veranstaltungen und große Zeremonien können das Auditorium und der Ausstellungsraum zu einem einzigen, hindernisfreien Saal zusammengelegt werden.
Die verschiedenen Räume haben jeweils ihre eigene Identität und Aussichtspunkte. Der Kondolenzbereich bietet Ausblicke auf zwei gegenüberliegende Seiten, die jeweils auf einen Waldraum ausgerichtet sind: einen für Veteranenbestattungen und einen für den Kriegsgräberfriedhof. Derweil blickt das Auditorium auf die Sichtachse, die am Kreuz in der Mitte des Kriegsfriedhofs endet. Das Auge wird durch ein großes Fenster geführt, das eher wie eine große Öffnung im Pavillon wirkt als ein normales Fenster. Hohe Decken und große Dachspannweiten sorgen für Flexibilität und tragen zu einem offenen Raumgefühl bei.
Der öffentliche Charakter des Pavillons mit einer Versammlungskapazität von bis zu 200 Personen erforderte ein optimal abgestimmtes Raumklima. Notwendige Lüftungs- und Fußbodenheizungssysteme zur Erreichung der thermischen Behaglichkeit wurden unter Vermeidung jeglicher sichtbarer Installationen realisiert. Durch die Zusammenstellung eines Designteams aus sich ergänzenden Disziplinen wurde schon vor Beginn der Entwurfsarbeiten ein hohes Maß an Nachhaltigkeit und eine minimale Umweltbelastung erreicht.
Sanft losgelöst von jeglichen religiösen Konnotationen vermittelt der Pavillon dank der unkonventionellen, offenen Raumkonfiguration, dem reichlich vorhandenen natürlichen Licht und der eleganten Materialwahl eine beruhigende, natürliche Atmosphäre im Inneren. Der vornehme und doch subtile Loenen-Pavillon bereichert den Nationalen Soldatenfriedhof architektonisch und bietet einen neu belebten Ort der Ehre und des Trostes, während er den Wald zum Wegweiser werden lässt.
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Loenen Pavilion
Copyright: Simone Bossi
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Copyright: Simone Bossi
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Copyright: Simone Bossi
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Siteplan
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Level 0
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Level 2
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Section 1
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Section 2
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Section 3
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North Facade
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South Facade
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West Facade
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East Facade
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Detail Eaves
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etail Glass Curtain Wall
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Detail Skylight
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Connecting Rooms in the Forest
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Horizontality
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Spatial Concept