- Dokumentation des Wettbewerbs
Veröffentlicht als:
- Dokumentation
- wa-ID
- wa-2036180
- Tag der Veröffentlichung
- 03.05.2023
- Aktualisiert am
- 28.03.2024
- Verfahrensart
- Offener Wettbewerb
- Zulassungsbereich
-
EU /EWR
- Teilnehmer
- Stadtplaner*innen oder Architekt*innen in Zusammenarbeit mit Landschaftsarchitekt*innen
- Beteiligung
- 66 Arbeiten
- Auslober
-
Stadt Leipzig
Stadtplanungsamt - Koordination
- Büro für urbane Projekte, Leipzig
- Abgabetermin
- 07.07.2023
- Preisgerichtssitzung
- 28.08.2023
- Beteiligung 2. Phase
- 9 Arbeiten
- Abgabetermin Pläne und Modell 2. Phase
- 22.12.2023 und 08.01.2024
- Preisgerichtssitzung 2. Phase
- 31.01.2024
- Ausstellung
- 29.02.-12.03.2024
Offener zweiphasiger städtebaulicher Realisierungswettbewerb
Wettbewerbsaufgabe
Die Stadt Leipzig beabsichtigt, das etwa 2 ha große Areal des Matthäikirchhofs zu entwickeln. Gelegen am nordwestlichen Rand des Stadtzentrums ist das Areal aufgrund seiner ehem. Nutzung durch die Bezirksverwaltung für Staatssicherheit (BVfS) und die Ereignisse der Jahre 1989 und 1990 ein authentischer Ort der Friedlichen Revolution. Am 4. Dezember 1989 wurde der Standort der BVfS von Mitgliedern der Bürgerbewegung besetzt. Von zentraler Bedeutung für die Entwicklung des gesamten Matthäikirchhofs ist daher die seitens der Stadt Leipzig geförderte Etablierung des „Forums für Freiheit und Bürgerrechte/Demokratiecampus“. Die an die besondere historische Bedeutung des Ortes anknüpfende Nutzung soll sich als zentraler Punkt des Gedenkens, der Aufbereitung der DDR-Vergangenheit sowie des gesellschaftlichen Diskurses über Diktaturen, ihre Folgen, über Bürger- und Menschenrechte und über Demokratie manifestieren.
Das Areal soll zu einem lebendigen, gemischten Quartier mit einem Mehrwert für die Innenstadt und die Stadt Leipzig sowie einem Ort mit überregionaler Ausstrahlung transformiert werden, ein Quartier mit öffentlichen Nutzungen, gemeinwohlorientierten, gewerblichen Nutzungen und urbanen Wohnformen. Ziel des Wettbewerbs ist die Erarbeitung eines städtebaulichen Konzepts, das einen baulich-räumlichen Vorschlag zur Unterbringung der gewünschten Nutzungen und zum Umgang mit der vorhandenen Bausubstanz im Gebiet liefert. Das Wettbewerbsergebnis soll durch den Wettbewerbsgewinner in einen städtebaulichen Entwurf im Sinne einer „Masterplanung“ weitergeführt werden.
Nutzung Anteil:
Öffentliche Nutzungen 40-50 % GF
Ergänzende Nutzungen 10-20 % GF
Wohnen ≥ 30 % GF
Das Areal des Matthäikirchhofs soll zu 20-40 % von Bebauung freigehalten werden, um Platz für attraktive öffentliche Freiräume zu schaffen. Die auf dem Areal vorhandenen Flächenpotenziale sollen also nicht nur baulich genutzt, sondern auch hinsichtlich ihrer Bedeutung als urbane Grün- und Freiräume entwickelt werden. Die Nutzung der Gebäude soll in einem engen Bezug zu den Nutzungen der Freiräume stehen.
Competition assignment
The city of Leipzig intends to develop the Matthäikirchhof site. The site is to be transformed into a lively, mixed-use quarter with added value for the city center and the city of Leipzig as well as a place with supra-regional appeal, a quarter with public uses, public welfare-oriented commercial uses and urban forms of living.
Fachpreisrichter*innen
Prof. Markus Neppl, Köln (Vorsitz)
Kirstin Bartels, Hamburg
Thomas Dienberg, Bürgermeister Stadt Leipzig
Dr. Marta Doehler-Behzadi, Leipzig
Anne Femmer, Leipzig
Dr. Matthias Fuchs, Darmstadt
Heiko Kuppardt, Leipzig
Jórunn Ragnarsdóttir, Stuttgart
Till Rehwaldt, Dresden
Prof. Eike Roswag-Klinge, Berlin
Matthias Rottmann, Köln
Prof. Amandus Samsøe Sattler, Berlin
Sachpreisrichter*innen
Burkhard Jung, OB Stadt Leipzig
Dr. Skadi Jennicke, Bgm. Stadt Leipzig
Tobias Kobe, Stadt Leipzig
Prof. Dr. Michael Hollmann, Präs. Bundesarchiv
Bastian Wahler-Zak, BBSR
Franziska Riekewald, Stadträtin
Katharina Krefft, Stadträtin
Dr. Sabine Heymann, Stadträtin
Udo Bütow, Stadtrat
Dr. Getu Abraham, Stadtrat
Anja Feichtinger, Stadträtin
Ute Elisabeth Gabelmann, Stadträtin
Pascal Schaefer, Bürgervertreter
Preisgerichtsempfehlung
Das Preisgericht empfiehlt, die Verfasser*innen der mit dem 1. Preis ausgezeichneten Arbeit mit der weiteren Bearbeitung zu beauftragen.
Weitere Informationen zu dem Wettbewerb unter:
www.leipzig.de/matthaeikirchhof
Deutschland-Leipzig: Dienstleistungen von Architektur- und Ingenieurbüros sowie planungsbezogene Leistungen
2023/S 086-265059
Wettbewerbsbekanntmachung
Abschnitt I: Öffentlicher Auftraggeber/Auftraggeber
Postanschrift: Martin-Luther-Ring 4-6
Ort: Leipzig
NUTS-Code: DED51 Leipzig, Kreisfreie Stadt
Postleitzahl: 04109
Land: Deutschland
Kontaktstelle(n): Stadt Leipzig, Stadtplanungsamt
E-Mail: christoph.huemmeler@leipzig.de
Telefon: +49 3411234822
Fax: +49 3411234930
Internet-Adresse(n):
Hauptadresse: https://www.leipzig.de
Postanschrift: Gottschedstraße 12 HH
Ort: Leipzig
NUTS-Code: DED51 Leipzig, Kreisfreie Stadt
Postleitzahl: 04109
Land: Deutschland
Kontaktstelle(n): Björn Teichmann
E-Mail: wtb-mat@urbaneprojekte.de
Telefon: +49 34121547-0
Fax: +49 34121547-11
Internet-Adresse(n):
Hauptadresse: http://www.urbaneprojekte.de
Abschnitt II: Gegenstand
Offener Städtebaulicher Wettbewerb Matthäikirchhof Leipzig
Die Stadt Leipzig beabsichtigt, das etwa zwei Hektar große, untergenutzte Areal des Matthäikirchhofs zu entwickeln. Gelegen am nordwestlichen Rand des Stadtzentrums, Gründungsort der Stadt, ist das Areal aufgrund seiner ehemaligen Nutzung durch die Bezirksverwaltung für Staatssicherheit (BVfS) und die Ereignisse der Jahre 1989 und 1990 ein authentischer Ort der Friedlichen Revolution. Am 4. Dezember 1989 wurde der Standort der Bezirksverwaltung des Ministeriums für Staatssicherheit mit dem prägnanten Verwaltungsgebäude der sogenannten „Runden Ecke“ von Mitgliedern der Bürgerbewegung besetzt. Von zentraler Bedeutung für die Entwicklung des gesamten Matthäikirchhofs ist daher die seitens der Stadt Leipzig geförderte Etablierung des „Forums für Freiheit und Bürgerrechte/Demokratiecampus" (Arbeitstitel).
Der Stadtraum wird unter dem Leitgedanken „Ort der gelebten Demokratie“ weiterentwickelt. Das Areal soll zu einem lebendigen, gemischten Quartier mit einem Mehrwert für die Innenstadt und die Stadt Leipzig sowie einem Ort mit überregionaler Ausstrahlung transformiert werden. Dabei bietet sich die einmalige Chance, in einer hochattraktiven Innenstadtlage ein Quartier mit öffentlichen Nutzungen, gemeinwohlorientierten, gewerblichen Nutzungen und urbanen Wohnformen zu entwickeln. Die Inhalte der Auslobung basieren auf einem intensiven Bürgerbeteiligungsprozess. Die im sogenannten „Matthäikirchhof-Code“ zusammengefassten Ergebnisse aus der Beteiligung sind dabei in die Aufgabenstellung dieser Auslobung eingeflossen.
Aufgrund seiner herausragenden Bedeutung erhält die Entwicklung des Matthäikirchhofs Zuwendungen aus dem Bundesprogramm Nationale Projekte des Städtebaus. Im Rahmen des Bundesprogramms werden national und international wahrnehmbare, größere städtebauliche Projekte mit deutlichen Impulsen für die Stadt, die Region oder die Stadtentwicklungspolitik insgesamt gefördert. Sie zeichnen sich durch einen besonderen Qualitätsanspruch hinsichtlich des städtebaulichen Ansatzes, der baukulturellen Aspekte und der Beteiligungsprozesse aus, verfolgen die baupolitischen Ziele des Bundes und weisen ein Innovationspotenzial auf.
Um diesem Qualitätsanspruch bereits in der frühen Planungsphase gerecht zu werden, lobt die Stadt Leipzig einen Städtebaulichen Wettbewerb aus. Ziel des Wettbewerbs ist die Erarbeitung eines städtebaulichen Konzepts, das einen baulich-räumlichen Vorschlag zur Unterbringung der gewünschten Nutzungen und zum Umgang mit der vorhandenen Bausubstanz im Gebiet liefert. Das Wettbewerbsergebnis soll durch den Wettbewerbsgewinner in einen städtebaulichen Entwurf im Sinne einer „Masterplanung“ weitergeführt werden.
Der Wettbewerb wird als offener städtebaulicher Realisierungswettbewerb in zwei Phasen nach RPW 2013 für Stadtplaner und Architekten ausgelobt. In der zweiten Phase ist ein Landschaftsarchitekt als Entwurfsverfasser bindend einzubeziehen. Das Verfahren ist in der ersten Wettbewerbsphase anonym. Die zweite Wettbewerbsphase wird gemäß § 3 Abs. 5 RPW kooperativ unter Aufhebung der Anonymität durchgeführt, um die weitere Bürgerbeteiligung in Anknüpfung an den vorangegangenen umfangreichen Bürgerbeteiligungsprozess zu ermöglichen.
Abschnitt III: Rechtliche, wirtschaftliche, finanzielle und technische Angaben
Teilnahmeberechtigt sind Stadtplaner und Architekten. In der zweiten Wettbewerbsphase sind bindend Landschaftsarchitekten als Entwurfsverfasser einzubeziehen.
Abschnitt IV: Verfahren
Beurteilungskriterien
– Qualität des städtebaulichen Entwurfes
– Qualität des Außenraums und des Grüns
– Räumliche und gestalterische Qualität
– Einfügen in die Umgebung
– Berücksichtigung denkmalpflegerischer Aspekte
– Funktionalität
– Umsetzung Flächenvorgaben
– Nutzungskonzept und Anordnung der Nutzungen
– Erschließung und Verkehr
– Klimaschutz und Anpassung an den Klimawandel
– Wirtschaftlichkeit
Die Reihenfolge der Kriterien stellt keine Gewichtung dar.
Die zur Verfügung stehende Wettbewerbssumme beträgt insgesamt 115.000 EUR zzgl. MwSt.
Davon werden 60.000 EUR als Preisgeld wie folgt auf vier Preise verteilt:
1. Preis: 24.000 EUR
2. Preis: 18.000 EUR
3. Preis: 12.000 EUR
4. Preis: 6.000 EUR
Die Aufteilung der Wettbewerbssumme kann gemäß § 7 Abs. 2 RPW 2013 durch einstimmigen Beschluss des Preisgerichts neu festgelegt werden.
Die verbleibenden 55.000,00 EUR werden als Aufwandsentschädigung zu gleichen Teilen unter allen Teilnehmern der 2. Wettbewerbsphase aufgeteilt, die fristgerecht eine den Anforderungen der Auslobung entsprechende Wettbewerbsarbeit einreichen und an den Pflichtterminen des Wettbewerbs teilnehmen.
Abschnitt VI: Weitere Angaben
1. Verfahrenstermine:
Ausgabe der Wettbewerbsunterlagen 02.05.2023
Einsendung von Rückfragen bis 22.05.2023
Abgabe Wettbewerbsarbeiten Phase 1 07.07.2023
Preisgerichtssitzung Phase 1 28.08.2023
Rückfragenkolloquium 19.10.2023
Matthäikirchhof-Markt 19.10.2023
Abgabe Pläne Phase 2 22.12.2023
Abgabe Modelle Phase 2 08.01.2024
Preisgerichtssitzung Phase 2 31.01.2024
2. Auslobungsunterlagen
Die vollständigen Auslobungsunterlagen werden ab dem 02.05.2023 kostenfrei über folgenden Link zum Download bereit gestellt: https://www.urbaneprojekte.de.
Die weiteren Verfahrensbedingungen, -termine und Einlieferungsmodalitäten sind den Auslobungsunterlagen zu entnehmen.
3. Beauftragung:
Die Ausloberin beabsichtigt, unter Berücksichtigung der Empfehlung des Preisgerichts den Wettbewerbsgewinner unter den in § 8 Abs. 2 RPW genannten Voraussetzungen mit der weiteren Bearbeitung des städtebaulichen Entwurfs gemäß Merkblatt 51 der Architektenkammer Baden-Württemberg zu beauftragen.
Im Falle einer Beauftragung werden gemäß § 8 Abs. 2 RPW 2013 durch den Wettbewerb bereits erbrachte Leistungen des Preisträgers bis zur Höhe des zuerkannten Preises nicht erneut vergütet, wenn und soweit der Wettbewerbsentwurf in seinen wesentlichen Teilen unverändert der weiteren Bearbeitung zugrunde gelegt wird.
Ort: Leipzig
Land: Deutschland
Ort: Leipzig
Land: Deutschland