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Museumserweiterung , Ulm/ Deutschland

Architektur Wettbewerbs-Ergebnis

Dokumentation des realisierten Projekts:
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wa-ID
wa-2000401
Tag der Veröffentlichung
12.02.2017
Aktualisiert am
01.07.2000
Verfahrensart
Nicht offener Wettbewerb
Beteiligung
58 Arbeiten
Auslober
Preisgerichtssitzung
11.12.1993
Fertigstellung
2000

Wie viele Buchstaben hat "wa"?


Architektur
Eberhard Raupp, Stuttgart
in Architektengemeinschaft
Manderscheid/Raupp

Mitarbeit:
M. Hippmann · C. Manderscheid · U. Schemmel · H. Schmidt · S. Trumpp

Bauleitung: Ernst-Martin Rempfer, Mössingen

Fachplanung
Bauklima: Prof. Dr. J. Roloff · Dr. K. Graupner, Institut für Bauklimatik, TU Dresden
Bauphysik: Prof. H. Baumgartner, Waiblingen
Elektrotechnik: Ing.-Büro Conplaning, Ulm
HLS-Technik: Ing.-Büro Ott + Spiess, Langenau
Lichtplanung Kunstlicht: Ing.-Büro Alois Zittnik, Frankfurt am Main
Statik: Ing.-Büro Hartmut Kiessling, Ulm

Bauherr
Stadt Ulm vertreten durch das
Hochbauamt der Stadt Ulm

Projektdaten
Wettbewerbsdokumentation siehe Heft 2/1994
Plazierung des Wettbewerbsentwurfes: 1. Preis
Rauminhalt Neubau: 11.320 m3
Hauptnutzfläche Neubau: ca. 1.750 m2
Ausstellung Neubau ca. 1.400 m2
Baukosten KG 3.0 Bauwerk: DM 7,533 Mio.
Baukosten KG 4.0 Technik: DM 1,703 Mio.
Gesamtkosten KG 1 – 7 netto: DM 8,705 Mio.


Das Ulmer Museum liegt in einem dicht bebauten Altstadtviertel direkt am Marktplatz der Stadt. Keimzelle des Museums ist das Kiechelhaus, eines der wenigen Patrizierhäuser, welche die Luftangriffe des 2. Weltkriges nahezu unbeschadet überstanden haben. Im Lauf der Zeit konnte die Stadt Ulm fünf benachbarte Häuser für das Museum hinzuerwerben, zuletzt wurde 1985 ein Altbau am Marktplatz zum neuen Eingangsgebäude umgebaut. Das Wachsen des Museum erfolgte jedoch nicht zielgerichtet. Folglich verloren die Besucher in dem unübersichtlichen Museumskomplex nicht selten die Orientierung. Einzig der Museumshof an der Schelergasse, eigentlich eine Baulücke, um die sich die Gebäude des Museums eher zufällig gruppierten, gab dem Besucher gelegentlich einen Hinweis auf seinen momentanen Standort im Museum. Dieser Hof sollte nun für den Erweiterungsbau der Stiftung Kurt Fried dreigeschossig überbaut werden. Die Sammlung der Stiflung umfasst bedeutende Werke zeitgenössischer Kunst nach 1945.
Die Wettbewerbsarbeit, welche dem jetzt fertiggestellten Bau zugrunde liegt, zeichnete sich gegenüber anderen eingereichten Entwürfen dadurch aus, daß statt der Hinzufügung eines Solitärbaues ein Gesamtkonzept für das Ulmer Museum angestrebt wurde. Vorgeschlagen wurde eine langgezogene, glasüberdachte interne Gasse als zentrale Erschließungs- und Aufenthaltszone des Museums. Diese „Museumsgasse" gewährt Einblick und Zugangsmöglichkeit von der Neuen Strasse, der Haupterschliessungsstrasse der Innenstadt. Der Neubau für die Sammlung Kurt Fried bildet nun gemeinsam mit dem Kiechelhaus die östliche Begrenzung dieser Gasse. Durch diese vorgeschlagene Lösung kann das bisherige Museumskonglomerat über einen längeren Zeitraum hinweg neu geordnet werden:

  • Gestalt: Die einzelnen Gebäude treten als „Häuser entlang einer Gasse" auf selbstverständliche Weise in Erscheinung und bilden zusammen ein kleines Museumsquartier.
  • Inhalt: Das Ulmer Museum ist ein Mehrspartenmuseum. Die Abteilungen des Museums können den Häusern zugeordnet werden, so daß eine klare Gliederung entsteht.
  • Erschließung: Die Einzelbereiche sind übersichtlich von der Museumsgasse aus zu erreichen. Sie können gesondert erschlossen, aber auch zu Rundgängen zusammengebunden werden.

Aus finanziellen Gründen traf die Bauherrschaft während der Entwurfsphase zwei Entscheidungen, die die weitere Planung maßgeblich beeinflussten:

  • Die Gesamtmaßnahme wurde in zwei Bauabschnitte unterteilt, der Durchstich der Museumsgasse zur Neuen Strasse wurde zurückgestellt
  • Sämtliche Räume, die nicht direkt der Stiftung Kurt Fried zugedacht waren, z.B. die archäologische Abteilung im Untergeschoss und der Mehrzwecksaal im Erdgeschoss, wurden aus dem Raumprogramm herausgenommen.

Die in der Länge reduzierte Museumsgasse mit ihrem dreigeschossigen Lufiraum hätte auf diese Weise wie ein überdachter Innenhof mit fast schachtartigem Querschnitt gewirkt. Um dem entgegenzuwirken entschlossen wir uns, das Ausstellungsgebäude selbst sehr viel stärker als ursprünglich vorgesehen mit der Museumsgasse zu verbinden. Es wurde in vier einzelne Baukörper unterteilt. Die Zäsuren dazwischen erinnern an die knappen Brandabstände altstädtischer Strassenabwicklungen. In den Obergeschossen führen Querstege aus der Museumsgasse in diese Zäsuren. Man blickt über die ganze Breite des Baugrundstückes bis zur Grenzwand am östlichen Nachbarhof. Die Lufträume zwischen den 4 Kuben des Ausstellungsbaus verbinden sich mit dem Luftraum der Museumsgasse, so daß trotz der massiven Bebauung des Grundstückes eine transparente Raumwirkung entsteht.
lm Ausstellungsgebäude wiederholt sich – in moderne Architektursprache übertragen – der räumiiche Aufbau des Hauptgebäudes im Ulmer Museum, des sogenannten Kiechelhauses: Dort befinden sich im EG gewölbte Hallen, als Lagerund Verkaufsflächen im 1. OG sind die repräsentativen Säle mit reicher Stukkierung und ornamentalen Holzkassettenverkleidung, im 2. OG die einfacheren Säle mit reduzierteren Schmuckdetails. Diesem Auflbau entsprechend nimmt auch im Neubau die Intimität der Räume von unten nach oben zu:

  • Im Erdgeschoss sind beide Längsseiten der vier massiven Kuben zu Stützenreihen aufgelöst, wodurch ein hallenartiger, das ganze Geschoß umfassender Raum entsteht.
  • Im 1. Obergeschoss ist eine Längsseite durch Stützen aufgelöst, die relativ großen Säle mit einer durch Tagesoberlicht deutlich hervorgehobenen Hauptausstellungswand bilden die „Bel Etage" des Hauses.
  • Im 2. Obergeschoss sind beide Längsseiten der Säle massiv. Die Säle wirken deshalb hier am geschlossensten, die Grundfläche der Räume ist am kleinsten.

Die einzelnen Geschosse bestehen aus zwei Teilbereichen, welche unterschiedlich ausgebildet sind: Zum einen die Zone der Säle zum anderen der Galeriebereich, welcher sich über die ganze Länge des Grundsrückes von der Schelergasse bis zum Kiechelhaus erstreckt. Diese Galerie führt als Verteilerraum die Bewegung der Museumsgasse gegenläufig fort und integriert die Zugänge zum Kiechelhaus und zur internen Treppe des Neubaus.

1. Preis (*)

Architekt Johannes Manderscheid, Rottenburg / Neckar

2. Preis

Muffler Architekten, Messkirch

3. Preis

Architekten Mühlich · Fink & Partner, Ulm

4. Preis

Ulf Harr Büro Harr + Schäfer, Ulm

5. Preis

Glück + Partner GmbH, Stuttgart

Ankauf

Albrecht Weber, Wilhelmsdorf

Ankauf

Kurt Hörger, Ulm

Ankauf

Freie Architekten Reinhardt · Zohner, Überlingen
Verfahrensart
Realisierungswettbewerb

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