Ergebnis: Nationalbibliothek Luxemburg

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Architektur Wettbewerbs-Ergebnis

Veröffentlicht als:

Dokumentation

wa-Ausgabe
01/2004 S. 39 - 48

Zwischenbericht

wa-Ausgabe
05/2014

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wa-Ausgabe
11/2019 S. 65 - 68

wa-ID: wa-2007797
Tag der Veröffentlichung: 31.10.2003
Aktualisiert am: 29.10.2019
Verfahrensart: Nicht offener Wettbewerb
Beteiligung: 10 Arbeiten
Auslober: Großherzogtum Luxemburg
Abgabetermin: 03.10.2003
Preisgerichtssitzung: 31.10.2003
Fertigstellung: 2019

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Fertigstellung des Projekts - 2019

Fotos/Photographs: © Christian Richters

Architekten/Architects: Bolles+Wilson, Münster
Prof. Julia Bolles-Wilson, Peter L. Wilson
Ausschreibung und Bauleitung: WW+, Esch-sur-Alzette
Jean Luc Wagner, Jörg Weber
Standort/Location: Avenue John F. Kennedy, 1246 Luxembourg

Realisierung: 2014–2019
Leistungsphasen 1–9
BGF: 39.000 m2
NUF: 24.300 m2
BRI: 170.000 m3
Baukosten: 75.000.000 EUR

Bauherr:
Le Gouvernement du Grand-Duché de Luxembourg
Ministère de la Mobilité et des Travaux publics
Administration des bâtiments publics

Fachplaner /Engineers
Tragwerk: Schroeder & Associés, Luxemburg
Haustechnik: Felgen & Associés Engineering SA, Luxemburg
Energiekonzept: Ernst Basler + Partner AG, Zürich
Akustik: Akustik - Ingenieurbüro Moll GmbH, Berlin
Brandschutz: hhpberlin - Ingenieure GmbH, Hamburg
Signaletik: L2M3 Kommunikationsdesign GmbH, Stuttgart

Die Aufgabe der Patrimonial- und Universalbiliothek ist die Aufbewahrung kulturellen und intellektuellen Schrifttums. Als Eckpfeiler der Wissensgesellschaft hat sie Impuls- und Koordinierungsmission.
Das kompakte, energieaktive Gebäude beherbergt unterschiedliche funktionale Einheiten. Es entwickelt sich linear, beginnend an der Ave. John F. Kennedy mit der einladenden, transparenten und repräsentativen Eingangsfassade über Foyer, Café, Konferenz- und Seminarcenter hin zu einer terrassierten Leselandschaft. Sein Hauptelement ist der fünfgeschossige Magazinblock. Konstruktiv besonders geschützt gegen mögliche Immissionen formt das Magazin ein Plateau für die große Leseebene.

Fassadenmaterialien sind rot durchgefärbte Betonfertigteile, deren Oberfläche unterschiedlich behandelt wurde. Hierdurch ergibt sich eine lebendige Struktur trotz der farbigen und materiellen Homogenität. Durch mächtige Gabionenwände zeichnet sich die Wehrhaftigkeit des Magazinblockes auch nach außen ab. Präzis geometrische weiße Betonfertigteile bestimmen die Eingangsfassade und rahmen vielfach gestaltete Fensteröffnungen ein.

Die Planung entspricht einem energetisch zukunftsfähigem Gebäude mit möglichst wartungsarmer Installation und orientiert sich an den Grundsätzen einer nachhaltigen Gesamtlösung.
Die gesamte Grundfläche unter der Bodenplatte ist als Erdkälteregister ausgebildet, auf dem Dach befindet sich eine PV-Anlage, zudem ist eine gesteuerte Nachtauskühlung vorhanden. Die Oberflächen und Bauteile der Innenräume liefern die erforderliche Wärmespeichermasse. Das Cradle-to-cradle-Prinzip wird, wo immer möglich, angewendet. Die Füllung der Gabionen stammen vom Felsaushub der Baugrube, die Konstruktion des großen Lesesaaldaches ist aus dem nachwachsendem Rohstoff Holz.

Die Entstehung der finalen Architekturkomposition der neuen Nationalbibliothek begann 2003 mit einem internationalen Architektenwettbewerb. Hier entwickelten sich die Themen der finalen Gebäudeplanung von 2014–2019 und wurden getestet. Ein kompaktes zentrales und effizientes Büchermagazin war in beiden Konzepten innerer Kern und Herz zugleich.
Auch war die Vorstellung für das innenräumliche Konzept in beiden Fällen eine gebaute Landschaft – eine Abfolge von Leseterrassen, von denen aus die Besucher einen großzügigen und repräsentativen Lesesalon überblicken konnten. Ziel für beide Projekte war ein kompaktes und energieeffizientes Volumen.

Obwohl die Zeitspanne zwischen erstem und zweiten Entwurf beträchtlich war, war doch auch die Tatsache, dass die Vision für die neue Bibliothek von einem Ende der Avenue John F. Kennedy zum anderen wanderte, instrumental bei der Revision und der Verfeinerung der programmatischen Anforderungen und dem gesamten Volumen dieser großen öffentlichen Einrichtung. Wie zuerst angedacht, hätte sich das bestehende Schuman-Gebäude zur Stadtseite geöffnet und damit einen dramatischen Dialog zwischen der historischen Luxemburger Skyline und dem Plateau Kirchberg erzeugt. Die Tram, die heute an der Schwelle der neuen Bibliothek stoppt, offeriert eine ähnlich legitimierende Symbiose zwischen Downtown und dem neuen urbanen Quartier der Avenue JFK.

Die Reaktivierung des Designprozesses 2014 erforderte eine schnelle kontextuelle Analyse der neuen Situation.

>> Den vollständigen Bericht mit Fotos können Sie als PDF-Datei erwerben <<

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Mai 2014 -- Zwischenstand des Projekts

Bolles + Wilson haben den Wettbewerb 2003 mit einem Siegerentwurf gewonnen, der sich nach einer Projektneuordnung aktuell in der Ausführungsplanung befindet. Verlagert vom ursprünglichen Grundstück des internationalen Wettbewerbs (seinerzeit eine Umnutzung des Robert-Schumann-Geländes, in dem die erste historische Sitzung des Europäischen Parlamentes stattgefunden hat) flankiert das Gebäude nun den Boulevard Kennedy, eine reurbanisierte ehemalige Stadtautobahn, die monumental auf dem Plateau Kirchberg, Luxemburgs europäisches Verwaltungszentrum, verläuft. Dies ist zugleich die wesentlichste Änderung im Vergleich zum Wettbewerb.
Der geplante Neubau mit optimiertem Raumprogramm öffnet sich zum Boulevard in einer repräsentativen Fassade, die visuell tief in das Gebäudeinnere hineinzieht. Im Inneren entfaltet sich eine Landschaft von Leseterrassen, die sich bis zum obersten Deck emporstaffeln. Gemeinsam mit WW+ Architektur Stadtplanung Projektmanagement Luxemburg / Trier sind Bolles + Wilson mittlerweile mit allen Leistungsphasen eins bis neun betraut worden. Der Baubeginn soll noch im Frühling 2014 erfolgen. Das Projekt wird voraussichtlich 2018 fertiggestellt werden.

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Fotos (© Christian Richters) und Planmaterial zum fertiggestellten Projekt: