Neuer Bethmannhof , Frankfurt am Main/ Deutschland

Verfahrensart
Nicht offener hochbaulicher Realisierungswettbewerb im anonymen Verfahren (Ziff. 3 Abs. 1 und 3 RPW) als Einladungswettbewerb

Wettbewerbsaufgabe
Ziel des Wettbewerbs ist die Neugestaltung des Bethmannhofes in Frankfurt am Main im Kern der historischen Stadt in unmittelbarer Nachbarschaft zu Römer und Paulskirche. Fußläufig erreichbar ist die neue Frankfurter Altstadt.
Das Wettbewerbsgebiet mit der Adresse Bethmannstraße 7-9 (Bethmannhof) umfasst den Baublock zwischen Bethmannstraße im Norden, Münzgasse im Süden, Blauhandgasse im Westen und Buchgasse im Osten. Es ist rund 2.700 m2 groß und mit einem U-förmigen dreigeschossigen Gebäudekomplex mit Satteldach bebaut, dessen beide Seitenflügel einen nach Norden geöffneten, jedoch von Mauer und Toranlage abgeschlossenen Hof (Ehrenhof) flankieren.
Bei dem Vorhaben geht es darum, unter Einbeziehung denkmalgeschützter Bausubstanz der vorhandenen Liegenschaft und unter Berücksich-tigung des teilweise denkmalgeschützten Umfelds eine Neubebauung auszuloten, die eine höhere Ausnutzung des Standorts ermöglicht. Die Besonderheit des Ortes und seine Geschichte sollten in den Entwurfsgedanken einfließen.
Ein besonderes Augenmerk gilt der Höhenentwicklung und der Dachform des Gebäudes. Die neue Kubatur kann eine Erhöhung auf maximal fünf Geschosse zuzüglich eines Dachgeschosses unter der Voraussetzung erfahren, dass sich der neue Baukörper in die vorhandene stadträumlich sensible Situation einfügt. Besondere Herausforderung ist, wie das erforderliche Einfügen in das stadträumliche Umfeld bei den unterschiedlichen Traufhöhen der näheren Umgebung erreicht werden kann.
Beabsichtigt ist ein reines Bürogebäude mit rund 10.000 m2 Büro-Nettonutzfläche nach GIF, soweit städtebaulich vertretbar und mit denkmalschutzrechtlichen Belangen vereinbar. Das Nutzungskonzept soll flexibel angelegt sein und zunächst vermietbare Büroeinheiten (multi-tenant) um- fassen, jedoch auch für die Rückkehr der Bethmann Bank an Ihren Traditionssitz geeignet sein.
Darüber hinaus ist eine Tiefgarage (ca. für ca. 40 bis 50 PKW und 50 bis 100 Fahrräder) einzuplanen.
Die Ausloberin stellt hohe Anforderungen an die Wirtschaftlichkeit des Projekts sowohl im Bau als auch im späteren Betrieb. Angestrebt wird ein optimales Kosten-Nutzen-Verhältnis. Das Gebäude soll DGNB-Platin-Standard erreichen.

Competition assignment
The aim of the competition is to redesign the Bethmannhof in Frankfurt am Main in the heart of the historic city in the immediate vicinity of the Römer and St. Paul‘s Church. Frankfurt‘s new old town is within walking distance. The competition area with the address Bethmannstraße 7-9 comprises the building block between Bethmannstraße in the north, Münzgasse in the south, Blauhandgasse in the west and Buchgasse in the east. It is around 2.700 m2 in size and is built on with a U-shaped three-storey building complex with a pitched roof, the two side wings of which flank a courtyard that is open to the north but enclosed by a wall and gate. The intention is to construct a purely office building with around 10.000 m2 of net office space in accordance with GIF, insofar as this is justifiable in terms of urban development and compatible with listed building requirements. The utilization concept should be flexible and initially include rentable office units, but should also be suitable for the return of Bethmann Bank to its traditional headquarters.

Fachpreisrichter*innen
Prof. Gesche Grabenhorst, Hannover (Vorsitz)
Prof. Jean Heemskerk, Mannheim
Sonja Moers, Frankfurt am Main
Prof. Dr. Werner Sobek, Stuttgart
Petra Wörner, Frankfurt am Main

Sachpreisrichter*innen
Konrad von Bethmann, BLKG
Prof. Marcus Gwechenberger, Stadt Frankfurt/M.
Claudia Richter, Bethmann-Bank, Frankfurt/M.
Simone Zapke, Stadt Frankfurt am Main

Siegerentwurf und positiver Bauvorbescheid
BGF+ Architekten haben in Zusammenarbeit mit den Fachplanern Ee concept GmbH, Darmstadt ein Konzept für das Thema Energie und Nachhaltigkeit entwickelt. Zusammen mit dem Ingenieurbüro Knippershelbig GmbH, Stuttgart entstand ein Konzept für ein monolithisches und skulpturales Leichtbetongebäude.

Der einstimmige Siegerentwurf als 2. Preis (ein 1. Preis wurde nicht vergeben) wird jetzt leicht modifiziert der Öffentlichkeit vorgestellt. Das Stadtplanungsamt und die Denkmalpflege haben sich an so prominenter Stelle ein Mitspracherecht offengehalten. Es ist geplant, dass das derzeit interimsweise von Massif Central genutzte Gebäude in circa fünf Jahren abgebrochen und neu gebaut wird. Die positive Bauvoranfrage liegt vor.