- Dokumentation des Wettbewerbs
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Veröffentlicht als:
- Dokumentation
- wa-ID
- wa-2029654
- Tag der Veröffentlichung
- 17.08.2020
- Aktualisiert am
- 30.09.2020
- Verfahrensart
- Einladungswettbewerb
- Zulassungsbereich
-
Andere
- Teilnehmer
- Architekt*innen
- Beteiligung
- 9 Arbeiten
- Auslober
-
Stiftung Exilmuseum Berlin
Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen
Abteilung Städtebau und Projekte
Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg von Berlin - Koordination
-
a:dks mainz berlin, Berlin
Schindler Friede Architekten GbR, Berlin - Abgabetermin Modell
- 13.08.2020
- Preisgerichtssitzung
- 14.08.2020
- Ausstellung
- 29.09.-17.10.2020
Verfahrensart
Einladungswettbewerb mit 9 Teilnehmer*innen
Einladungswettbewerb mit 11 Teilnehmer*innen
- Bruno Fioretti Marquez, Berlin
- Caruso St John Architects, London
- Diller Scofidio + Renfro, New York
- Dorte Mandrup, Kopenhagen
- Kéré Architecture, Berlin
- Nieto Sobejano Arquitectos GmbH, Madrid/ Berlin
- SANAA, Tokio, Japan
- Sauerbruch Hutton GmbH, Berlin
- Staab Architekten GmbH, Berlin
- URBANA, Dhaka, Bangladesch
- ZAO/standardarchitecture, Beijing
Wettbewerbsaufgabe
Vertreibung und Verbannung: Das mit dem Jahr 1933 beginnende Zwangsexil von Bürger*innen aus dem nationalsozialistischen Machtbereich, die oftmals jüdischen Familien angehörten, war nicht nur eine existenziellpersönliche Katastrophe. Sie kam vielmehr einem Exodus der deutschen Kultur, Wirtschaft und Wissenschaft gleich. Indem die Nationalsozialisten ihnen verhasste Bevölkerungsgruppen verbannten, verloren Deutschland und das annektierte Österreich ebenso wie die durch das Deutsche Reich gewaltsam aufgelöste Tschechoslowakei einen Großteil der Vertreter der Moderne.
Wer im Exil sein Leben retten konnte, gilt in der Öffentlichkeit Deutschlands bis heute nicht als typisches NS-Opfer, auch nicht im Gedenkstättenkonzept des Bundes. Und mit dem Kriegsende endete das Exil nicht. Nur ein Bruchteil der Vertriebenen wollte und konnte nach 1945 nach Deutschland zurückkehren.
Das Exilmuseum sieht bei seiner Botschaft besondere Chancen darin, nicht primär von den materiellen Zeugnissen auszugehen, sondern in wesentlichen Teilen auf eine medial und szenografisch ausgerichtete Erzählung zu setzen. Im Mittelpunkt des Museums stehen Biografien und Lebenswege von Exilant*innen – und damit die Menschen selbst.
Standort für das Exilmuseum ist die Freifläche hinter der Portalruine des Anhalter Bahnhofs in Berlin Friedrichshain-Kreuzberg. Dies ist von hohem Symbolgehalt für das Projekt, handelt es sich hier doch um einen authentischen Ort des NS-Exils. Somit trägt die Portalruine bereits selbst Gedenkstättencharakter. Der Tatsache, dass die Ruine dabei sowohl für die Themen Exil wie auch Deportation steht, möchte das Projekt mit einem eigenen Ausstellungsbereich zur Geschichte des Ortes gerecht werden.
Das Wettbewerbsgebiet umfasst eine Fläche von ca. 4.300 m² , direkt hinter bzw. südwestlich der Portalruine.
Gesucht ist ein architektonisches Konzept mit ca. 3.500 m² NF für die Museumszwecke, darüber hinaus sollen zusätzliche Flächen für umfeldbezogene Freizeit- und Kulturnutzungen mit ca. 700 m² Fläche entstehen, die durch Dritte und für bezirkliche Zwecke verwendbar sind und separat erschlossen werden.
Die innere Struktur des Museums gliedert sich in drei Hauptbereiche. Die öffentlich zugäng-lichen Bereiche mit Besucherservice, Museums-pädagogik, Bistro und dem „Raum des Ortes – Anhalter Bahnhof“, den Verwaltungsbereich mit Büros, Depot- und Nebenräumen sowie den Ausstellungsflächen mit Dauer- und Wechselausstellungsräumen.
Als Ergänzung der für die Museumsnutzungen wichtigen Teilbereiche gilt es, die Möglichkeiten für die Positionierung von Flächen zu ermöglichen, die eine funktionale Integration des Museums am Ort begünstigen. Konkret sollen bisher fehlende Freizeitsportfunktionsflächen für den Lilli-Henoch-Sportplatz, sowie Räume für Kulturnutzungen aus dem Umfeld
auf dem Wettbewerbsgelände verortet werden. Die Nutzungen sollen jeweils unabhängig von den Museumsnutzungen erschlossen werden. Konzeptabhängig sollen sie entweder in das oder die Baukörper für die Museumsnutzungen integriert oder in einem separaten Baukörper auf dem Wettbewerbsgebiet verortet werden.
Competition assignment
The ”Exilmuseum“ will be located by the ruins of the Anhalter Bahnhof railway station, a monument and symbol of all those driven into exile during the nazi regime. It will house various exhibitions and present many individual biographies of exiled people. The site has 4.300 m², 3.500 m² for the museum with exhibition areas, bistro, administration areas etc. and 700 m² dedicated to culture and leisure sports, which shall be accessed independently.
Fachpreisrichter*innen
Jórunn Ragnarsdóttir, Stuttgart (Vors.)
Armand Grüntuch, Berlin
Francine Houben, Delft
Petra Kahlfeldt, Berlin
Verena von Beckerath, Berlin
Sachpreisrichter*innen
Kristin Feireiss, Berlin
Clara Herrmann, Bezirksstadträtin
Regula Lüscher, Senatsbaudirektorin
André Schmitz, Stiftung Exilmuseum Berlin
Bernd Schultz, Stiftung Exilmuseum Berlin
Preisgerichtsempfehlung
Das Preisgericht empfiehlt, die Arbeit des 1. Preises zur Grundlage der weiteren Bearbeitung zu machen und den Preisträger mit den weiteren Planungsleistungen zu beauftragen.
Ausstellung
Vom 29. September bis zum 17. Oktober 2020 zeigt die Stiftung Exilmuseum Berlin
die eingereichten neun Entwürfe für das künftige Exilmuseum am Anhalter Bahnhof
in einer Ausstellung in der Staatsbibliothek zu Berlin an der Potsdamer Straße.
Einladungswettbewerb mit 9 Teilnehmer*innen
Einladungswettbewerb mit 11 Teilnehmer*innen
- Bruno Fioretti Marquez, Berlin
- Caruso St John Architects, London
- Diller Scofidio + Renfro, New York
- Dorte Mandrup, Kopenhagen
- Kéré Architecture, Berlin
- Nieto Sobejano Arquitectos GmbH, Madrid/ Berlin
- SANAA, Tokio, Japan
- Sauerbruch Hutton GmbH, Berlin
- Staab Architekten GmbH, Berlin
- URBANA, Dhaka, Bangladesch
- ZAO/standardarchitecture, Beijing
Wettbewerbsaufgabe
Vertreibung und Verbannung: Das mit dem Jahr 1933 beginnende Zwangsexil von Bürger*innen aus dem nationalsozialistischen Machtbereich, die oftmals jüdischen Familien angehörten, war nicht nur eine existenziellpersönliche Katastrophe. Sie kam vielmehr einem Exodus der deutschen Kultur, Wirtschaft und Wissenschaft gleich. Indem die Nationalsozialisten ihnen verhasste Bevölkerungsgruppen verbannten, verloren Deutschland und das annektierte Österreich ebenso wie die durch das Deutsche Reich gewaltsam aufgelöste Tschechoslowakei einen Großteil der Vertreter der Moderne.
Wer im Exil sein Leben retten konnte, gilt in der Öffentlichkeit Deutschlands bis heute nicht als typisches NS-Opfer, auch nicht im Gedenkstättenkonzept des Bundes. Und mit dem Kriegsende endete das Exil nicht. Nur ein Bruchteil der Vertriebenen wollte und konnte nach 1945 nach Deutschland zurückkehren.
Das Exilmuseum sieht bei seiner Botschaft besondere Chancen darin, nicht primär von den materiellen Zeugnissen auszugehen, sondern in wesentlichen Teilen auf eine medial und szenografisch ausgerichtete Erzählung zu setzen. Im Mittelpunkt des Museums stehen Biografien und Lebenswege von Exilant*innen – und damit die Menschen selbst.
Standort für das Exilmuseum ist die Freifläche hinter der Portalruine des Anhalter Bahnhofs in Berlin Friedrichshain-Kreuzberg. Dies ist von hohem Symbolgehalt für das Projekt, handelt es sich hier doch um einen authentischen Ort des NS-Exils. Somit trägt die Portalruine bereits selbst Gedenkstättencharakter. Der Tatsache, dass die Ruine dabei sowohl für die Themen Exil wie auch Deportation steht, möchte das Projekt mit einem eigenen Ausstellungsbereich zur Geschichte des Ortes gerecht werden.
Das Wettbewerbsgebiet umfasst eine Fläche von ca. 4.300 m² , direkt hinter bzw. südwestlich der Portalruine.
Gesucht ist ein architektonisches Konzept mit ca. 3.500 m² NF für die Museumszwecke, darüber hinaus sollen zusätzliche Flächen für umfeldbezogene Freizeit- und Kulturnutzungen mit ca. 700 m² Fläche entstehen, die durch Dritte und für bezirkliche Zwecke verwendbar sind und separat erschlossen werden.
Die innere Struktur des Museums gliedert sich in drei Hauptbereiche. Die öffentlich zugäng-lichen Bereiche mit Besucherservice, Museums-pädagogik, Bistro und dem „Raum des Ortes – Anhalter Bahnhof“, den Verwaltungsbereich mit Büros, Depot- und Nebenräumen sowie den Ausstellungsflächen mit Dauer- und Wechselausstellungsräumen.
Als Ergänzung der für die Museumsnutzungen wichtigen Teilbereiche gilt es, die Möglichkeiten für die Positionierung von Flächen zu ermöglichen, die eine funktionale Integration des Museums am Ort begünstigen. Konkret sollen bisher fehlende Freizeitsportfunktionsflächen für den Lilli-Henoch-Sportplatz, sowie Räume für Kulturnutzungen aus dem Umfeld
auf dem Wettbewerbsgelände verortet werden. Die Nutzungen sollen jeweils unabhängig von den Museumsnutzungen erschlossen werden. Konzeptabhängig sollen sie entweder in das oder die Baukörper für die Museumsnutzungen integriert oder in einem separaten Baukörper auf dem Wettbewerbsgebiet verortet werden.
Competition assignment
The ”Exilmuseum“ will be located by the ruins of the Anhalter Bahnhof railway station, a monument and symbol of all those driven into exile during the nazi regime. It will house various exhibitions and present many individual biographies of exiled people. The site has 4.300 m², 3.500 m² for the museum with exhibition areas, bistro, administration areas etc. and 700 m² dedicated to culture and leisure sports, which shall be accessed independently.
Fachpreisrichter*innen
Jórunn Ragnarsdóttir, Stuttgart (Vors.)
Armand Grüntuch, Berlin
Francine Houben, Delft
Petra Kahlfeldt, Berlin
Verena von Beckerath, Berlin
Sachpreisrichter*innen
Kristin Feireiss, Berlin
Clara Herrmann, Bezirksstadträtin
Regula Lüscher, Senatsbaudirektorin
André Schmitz, Stiftung Exilmuseum Berlin
Bernd Schultz, Stiftung Exilmuseum Berlin
Preisgerichtsempfehlung
Das Preisgericht empfiehlt, die Arbeit des 1. Preises zur Grundlage der weiteren Bearbeitung zu machen und den Preisträger mit den weiteren Planungsleistungen zu beauftragen.
Ausstellung
Vom 29. September bis zum 17. Oktober 2020 zeigt die Stiftung Exilmuseum Berlin
die eingereichten neun Entwürfe für das künftige Exilmuseum am Anhalter Bahnhof
in einer Ausstellung in der Staatsbibliothek zu Berlin an der Potsdamer Straße.