Neues Meereszentrum „The Lantern“ , Esbjerg/ Dänemark

Fotos: wichmann+bendtsen photography

Architektur
WERK Arkitekter, Kopenhagen
Snøhetta A/S, Oslo

Bauherr: Esbjerg Municipality ​

Projektdaten
Größe: ca.. 2800 m2 (ca. 3800 m2 incl. Terrasse und Bootslager)

Für die Fassade und die Dachkonstruktion des Gebäudes wurden ca. 65 km europäische, thermisch behandelte Kiefern verwendet.

Das von WERK Arkitekter und Snøhetta im Anschluss an einen Designwettbewerb im Jahr 2019 entwickelte Zentrum ist als gemeinsamer Raum für Wassersportvereine und Besucher entlang des Hafens konzipiert und bietet der Stadt ein soziales maritimes Zentrum und ein architektonisches Wahrzeichen.

Das neue Maritime Center von Esbjerg, das den Namen "The Lantern" trägt, ist so konzipiert, dass die Gemeinschaft im Vordergrund steht. Das Zentrum beherbegt mehrere Wassersportvereine, Bootslager, Schulungsräume, einen großen Werkstattbereich und soziale Einrichtungen und ist ein wahrer Knotenpunkt für maritime Aktivitäten. Sein kreisförmiges, offenes Design lädt die Besucher von jedem Winkel aus ein und schafft ein zugängliches und integratives Gebäude.

Im oberen Stockwerk des Gebäudes sind verschiedene Clubs untergebracht, darunter Ruder-, Kajak-, Segel-, Tauch- und Triathlonclubs, sowie Gemeinschaftsräume, ein Bildungszentrum und Trainingseinrichtungen. Auf der unteren Ebene, die über eine Brücke direkt mit dem Meer verbunden ist, befinden sich die Bootslager- und Werkstatträume. Große Fenster in der gesamten Gebäudefassade sorgen für viel Tageslicht und Sicht nach innen und verbinden das Zentrum mit seiner Umgebung. Nachts scheint ein warmes Licht durch die Fenster und erhellt das Zentrum wie eine Laterne.

Das Gebäudedesign ist von der Geometrie und der Handwerkskunst von Booten inspiriert und ist eine Hommage an die maritime Tradition und ihre Bedeutung im Hafen von Esbjerg.

Runde Löcher zwischen der Terrasse und dem Lager- und Vorbereitungsbereich für die Boote bringen Tageslicht in den Kern des Erdgeschosses und schaffen eine visuelle und soziale vertikale Verbindung.

Die Fassade hat einen Rhythmus und eine Wiederholung, die vom Bau von Holzbooten inspiriert sind, sowohl außen als auch innen. Sie spiegelt auch die Energie des Wassers mit dem Tempo und dem horizontalen Welleneffekt wider, den man erlebt, wenn man einen Stein ins Wasser wirft. Die Veränderungen im Winkel der Paneele ergeben unterschiedliche Schatten, die von den Formen der Kajaks inspiriert sind. Der hölzerne Rhythmus setzt sich auf dem Dach fort, wo die Solarmodule in einem Gürtel um die Oberkante integriert sind.

Mit der Vision, einen Raum zu schaffen, der das Poetische mit dem Praktischen verbindet, zielt das Maritime Center darauf ab, ein Gleichgewicht zwischen den faszinierenden und nicht enden wollenden Bewegungen des Meeres und den praktischen Alltagsaufgaben zu finden. Eine Symbiose zwischen dem Schönen und dem Rohen, dem Eleganten und dem Robusten.

Die Robustheit des Zentrums zeigt sich nicht nur in der Fähigkeit des Gebäudes, Aktivitäten zu ermöglichen, sondern auch darin, wie es Schutz vor starken Winden bietet. Das Gebäude ist für Hochwasser ausgelegt, falls das Wasser den neuen umliegenden Damm übersteigt. Daher besteht die Struktur bis zum ersten Stock aus Beton, der in einem Zug gegossen wurde. Die Holzfassade ist so konzipiert, dass sie rauen Witterungsbedingungen standhält, während das Gebäude mit Bereichen ausgestattet ist, in denen die Besucher Schutz finden können.

Ein solcher Bereich und das Herzstück des Projekts ist eine angehobene, öffentlich zugängliche Terrasse, auf der die verschiedenen Aktivitäten des Gebäudes zusammenlaufen. Die Terrasse ist mit dem ersten Stockwerk verbunden und von den beiden Haupttreppen aus zugänglich, wodurch ein Amphitheater entsteht. Entlang dieser beiden Amphitreppen können die Besucher die Aussicht und die maritimen Aktivitäten auf kleineren, windgeschützten Terrassen im ersten Stockwerk genießen.