- Dokumentation des Wettbewerbs
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- wa-ID
- wa-2000166
- Tag der Veröffentlichung
- 12.02.2017
- Aktualisiert am
- 01.10.1991
- Verfahrensart
- Offener Wettbewerb
- Teilnehmer
- Arbeitsgemeinschaften aus Architekt*innen und Garten- und Landschaftsarchitekt*innen
- Beteiligung
- 75 Arbeiten
- Auslober
-
Landeshauptstadt München
Münchner Messe- und Ausstellungsgesellschaft - Preisgerichtssitzung
- 25.07.1991
Verfahrensart
Städtebaulicher und landschaftlicher Ideenwettbewerb
Wettbewerbsaufgabe
Nach der Fertigstellung des Großflughafens München Il ab 1992 beabsichtigt die Landeshauptstadt München die freiwerdenden Flächen des Flughafengelände München-Riem für Wohnnutzung, die Verlagerung der Münchner Messe und für die Schaffung eines großflächigen, öffentlich nutzbaren Freiraumes vorzusehen. Der städtebauliche und landschaftliche Ideenwettbewerb soll
- Konzepte für die gesamte Planung der Wohn- und Gewerbebauflächen, der Messeanlagen und der Grün- und Freiflächen,
- differenzierte räumliche Konzepte für ausgewählte Teilbereiche und insbesondere eine vertiefende Planung mit Funktionsnachweis und Gestaltungsvorschlag für das neue Messegelände,
- Grundlagen für die Aktualisierung des Flächennutzungsplanes und des zugehörigen Landschaftsplanes und
- Entwurfsgrundlagen vor allem für die Aufstellung eines Bebauungsplanes und des zugehörigen Grünordnungsplanes für das künftige Messegelände, sowie des ersten Bauabschnittes Wohnen
erbringen, sowie auch den Rahmen schaffen, innerhalb dessen eine Bundesgartenschau in Verbindung mit einer Internationalen Ökologischen Bauaustellung ausgerichtet werden kann.
Die Größe des Wettbewerbsgebietes beträgt ca. 562ha. In dieser Fläche ist das aufzulassende Flughafengelände mit 373 ha vollständig enthalten. Für die einzelnen Nutzungen ist folgendes Flächenprogramm zugrunde zu legen:
- Wohnen 110 ha
- Gewerbe 80 ha
- Messe 65 ha
- Sonderfreiflächen 18 ha
- Sonderbaufläche 3 ha
- überörtliche Einrichtungen 12 ha
- Externe Erschließung 9ha
- Grün- und Freiflächen 265 ha
Die überwiegenden Anteile der baulichen Nutzungen sind zu einem neuen Stadtviertel zusammenzufassen. Hierbei sind die unterschiedlichen Nutzungen untereinander so zuzuordnen, daß der Stadtteil abschnittweise auch unter Zurückstellung der Messeverlagerung entwickelt werden kann. Aufgrund der vorgegebenen verkehrlichen Erschließung und der Eigentumsverhältnisse ist der Siedlungsschwerpunkt im nördlichen Bereich des Wettbewerbsgebietes vorzusehen. Hierbei sind die Nutzungsbereiche Messe und Gewerbe so zu situieren, daß der durch sie induzierte Verkehr unmittelbar und auf direktem Wege zur Töginger Straße abgeleitet wird, ohne die übrigen Nutzungen zu stören. Bei der Gestaltung der an die Töginger Straße und die Bahnlinie München-Rosenheim angrenzenden Nutzungsbereiche sind die Erfordernisse des Lärmschutzes besonders zu beachten. Ein geringerer Teil der baulichen Nutzungen soll zur Arrondierung und Umnutzung bestehender Siedlungen Verwendung finden. Es sollen die Voraussetzungen für ca. 16.000 Einwohner (6.000 Wohneinheiten) und für ca. 13.000 Arbeitsplätze geschaffen werden.
Das Wettbewerbsgebiet soll in erster Linie durch eine Schnellbahn sowie über zwei Autobahnknotenpunkte erschlossen werden. Bereiche für eine Bundesgartenschau und eine Inter- nationale Ökologische Bauausstellung sind als überlagernde Nutzungen vorzusehen. Der grundsätzliche Konflikt zwischen den angestrebten hohen Baudichten, einer ausreichenden Durchgrünung und Freiflächenversorgung, der Maßstäblichkeit der baulichen Entwicklung und einer hohen Lebensqualität ist in einem integierenden Ansatz für das gesamte Wettbewerbsgebiet zu lösen. Es soll ein eigenständiges Stadtviertel entwickelt werden, das zugleich den Abschluss der Dienstleistungs- und Gewerbeachse an der Töginger Straße und eine Ergänzung der Wohngebiete im Osten Münchens bildet. Es wird eine eigenständige Versorgung des Stadtviertels angestrebt. Eine enge Verbindung zu den bestehenden Einrichtungen der angrenzenden Siedlungsbereiche ist trotzdem erwünscht und notwendig. Das geplante Stadtviertel soll seinerseits in Teilbereichen Versorgungsfunktion für gesamtstädtische Belange übernehmen.
Durch weitgehende Nutzungsmischung in geeigneten Bereichen der Wohn- und Gewerbenutzung bei teilweise hohen Baudichten, sollen zukunftsweisende Formen von Wohnen, Arbeiten, Erholung und der Versorgung im städtischen Siedlungsbereich gefunden werden. Es soll ein Konzept entwickelt werden, das städtebauliche und landschaftliche Aspekte eng mit einander verknüpft. Die städtebaulichen und landschaftlichen Gegebenheiten der Umgebung sind zu berücksichtigen. Die geplanten Nutzungsbereiche sind deshalb so zuzuordnen daß funktionale Zusammenhänge zwischen vorhandenen und geplanten Nutzungen erhalten und entwickelt werden können. Dies gilt vor allem für die geplanten Wohnbereiche, die zum Teil durch Grünzüge getrennt, den bestehenden Wohnsiedlungen Riem und Kirchtrudering zugeordnet werden sollen. Besondere Aufmerksamkeit soll der Zuordnung, dem Grundstückszuschnitt und der Integration der geplanten Messeanlagen gewidmet werden, die die städtebauliche Gesamtstruktur wesentlich prägen werden und wegen ihrer Undurchlässigkeit eine Trennwirkung erzeugen können. Die enge räumliche Zuordnung von wohnverträglichen Arbeitsstätten und Wohngebäuden in Verbindung mit der Bildung von zentralen Bereichen soll urbane Bereiche mit Identifikations- und Mittelpunktcharakter schaffen. Dies findet seine Grenzen dort, wo es gilt, auch für störende Gewerbebetriebe einerseits und ruhige Wohnbereiche andererseits Flächen bereitzustellen.
Die geplanten Nutzungen sind unter dem Gesichtspunkt der Umweltverträglichkeit einander zuzuordnen und zu strukturieren.
Es ist ein beispielgebendes, städtebauliches und landschaftliches Konzept zu erarbeiten, bei dem auf eine hohe Gestaltqualität sowohl im bebauten als auch im unbebauten Raum großer Wert gelegt wird. Die städtebauliche Silhouette muß er gestellten Aufgabe gerecht werden. Der Übergang vom besiedelten Bereich zu den übergeordneten Grün- und Freiräumen soll klar ablesbar und strukturiert sein. Der Lage der geplanten baulichen Entwicklung am Rande des Stadtgebietes ist Rechnung zu tragen.
Fachpreisrichter*innen
Prof. Fred Angerer, München (Vors.)
Prof. Hans Adrian, Hannover
Prof. Joan Busquets, Barcelona
Gerhard Knopp, München
Prof. Ferdinand Stracke, München
Stadtdir. Herbert Weidenschlager, München
Stadtbaurat Prof. Uli Zech, München
Prof. Günter Behnisch, Stuttgart
Bea Betz, München
Hans-Georg Brunnert, Stuttgart
Prof. Wilhelm Holzbauer, Wien
Prof. Manfred Kovatsch, München
Prof. Jürgen A. Adam, München
Gerd Aufmkolk, Nürnberg
Prof. Dr. Dieter Kienast, Zürich
Prof. Günter Nagel, Hannover
Prof. Edgar Tautorat, Nürnberg
Angela Bezzenberger, Stuttgart
Preisgerichtsempfehlung
Es wird empfohlen, die weitere Bearbeitung auf der Basis des 1. Preises unter Berücksichtigung der in den Einzelbeurteilung enthaltenen Maßgaben durchzuführen.
Hinsichtlich der Messeplanung erbrachte der Wettbewerb keinen überzeugenden Vorschlag. Für die Messeplanung ist deshalb eine Weiterbearbeitung erforderlich.
Städtebaulicher und landschaftlicher Ideenwettbewerb
Wettbewerbsaufgabe
Nach der Fertigstellung des Großflughafens München Il ab 1992 beabsichtigt die Landeshauptstadt München die freiwerdenden Flächen des Flughafengelände München-Riem für Wohnnutzung, die Verlagerung der Münchner Messe und für die Schaffung eines großflächigen, öffentlich nutzbaren Freiraumes vorzusehen. Der städtebauliche und landschaftliche Ideenwettbewerb soll
- Konzepte für die gesamte Planung der Wohn- und Gewerbebauflächen, der Messeanlagen und der Grün- und Freiflächen,
- differenzierte räumliche Konzepte für ausgewählte Teilbereiche und insbesondere eine vertiefende Planung mit Funktionsnachweis und Gestaltungsvorschlag für das neue Messegelände,
- Grundlagen für die Aktualisierung des Flächennutzungsplanes und des zugehörigen Landschaftsplanes und
- Entwurfsgrundlagen vor allem für die Aufstellung eines Bebauungsplanes und des zugehörigen Grünordnungsplanes für das künftige Messegelände, sowie des ersten Bauabschnittes Wohnen
erbringen, sowie auch den Rahmen schaffen, innerhalb dessen eine Bundesgartenschau in Verbindung mit einer Internationalen Ökologischen Bauaustellung ausgerichtet werden kann.
Die Größe des Wettbewerbsgebietes beträgt ca. 562ha. In dieser Fläche ist das aufzulassende Flughafengelände mit 373 ha vollständig enthalten. Für die einzelnen Nutzungen ist folgendes Flächenprogramm zugrunde zu legen:
- Wohnen 110 ha
- Gewerbe 80 ha
- Messe 65 ha
- Sonderfreiflächen 18 ha
- Sonderbaufläche 3 ha
- überörtliche Einrichtungen 12 ha
- Externe Erschließung 9ha
- Grün- und Freiflächen 265 ha
Die überwiegenden Anteile der baulichen Nutzungen sind zu einem neuen Stadtviertel zusammenzufassen. Hierbei sind die unterschiedlichen Nutzungen untereinander so zuzuordnen, daß der Stadtteil abschnittweise auch unter Zurückstellung der Messeverlagerung entwickelt werden kann. Aufgrund der vorgegebenen verkehrlichen Erschließung und der Eigentumsverhältnisse ist der Siedlungsschwerpunkt im nördlichen Bereich des Wettbewerbsgebietes vorzusehen. Hierbei sind die Nutzungsbereiche Messe und Gewerbe so zu situieren, daß der durch sie induzierte Verkehr unmittelbar und auf direktem Wege zur Töginger Straße abgeleitet wird, ohne die übrigen Nutzungen zu stören. Bei der Gestaltung der an die Töginger Straße und die Bahnlinie München-Rosenheim angrenzenden Nutzungsbereiche sind die Erfordernisse des Lärmschutzes besonders zu beachten. Ein geringerer Teil der baulichen Nutzungen soll zur Arrondierung und Umnutzung bestehender Siedlungen Verwendung finden. Es sollen die Voraussetzungen für ca. 16.000 Einwohner (6.000 Wohneinheiten) und für ca. 13.000 Arbeitsplätze geschaffen werden.
Das Wettbewerbsgebiet soll in erster Linie durch eine Schnellbahn sowie über zwei Autobahnknotenpunkte erschlossen werden. Bereiche für eine Bundesgartenschau und eine Inter- nationale Ökologische Bauausstellung sind als überlagernde Nutzungen vorzusehen. Der grundsätzliche Konflikt zwischen den angestrebten hohen Baudichten, einer ausreichenden Durchgrünung und Freiflächenversorgung, der Maßstäblichkeit der baulichen Entwicklung und einer hohen Lebensqualität ist in einem integierenden Ansatz für das gesamte Wettbewerbsgebiet zu lösen. Es soll ein eigenständiges Stadtviertel entwickelt werden, das zugleich den Abschluss der Dienstleistungs- und Gewerbeachse an der Töginger Straße und eine Ergänzung der Wohngebiete im Osten Münchens bildet. Es wird eine eigenständige Versorgung des Stadtviertels angestrebt. Eine enge Verbindung zu den bestehenden Einrichtungen der angrenzenden Siedlungsbereiche ist trotzdem erwünscht und notwendig. Das geplante Stadtviertel soll seinerseits in Teilbereichen Versorgungsfunktion für gesamtstädtische Belange übernehmen.
Durch weitgehende Nutzungsmischung in geeigneten Bereichen der Wohn- und Gewerbenutzung bei teilweise hohen Baudichten, sollen zukunftsweisende Formen von Wohnen, Arbeiten, Erholung und der Versorgung im städtischen Siedlungsbereich gefunden werden. Es soll ein Konzept entwickelt werden, das städtebauliche und landschaftliche Aspekte eng mit einander verknüpft. Die städtebaulichen und landschaftlichen Gegebenheiten der Umgebung sind zu berücksichtigen. Die geplanten Nutzungsbereiche sind deshalb so zuzuordnen daß funktionale Zusammenhänge zwischen vorhandenen und geplanten Nutzungen erhalten und entwickelt werden können. Dies gilt vor allem für die geplanten Wohnbereiche, die zum Teil durch Grünzüge getrennt, den bestehenden Wohnsiedlungen Riem und Kirchtrudering zugeordnet werden sollen. Besondere Aufmerksamkeit soll der Zuordnung, dem Grundstückszuschnitt und der Integration der geplanten Messeanlagen gewidmet werden, die die städtebauliche Gesamtstruktur wesentlich prägen werden und wegen ihrer Undurchlässigkeit eine Trennwirkung erzeugen können. Die enge räumliche Zuordnung von wohnverträglichen Arbeitsstätten und Wohngebäuden in Verbindung mit der Bildung von zentralen Bereichen soll urbane Bereiche mit Identifikations- und Mittelpunktcharakter schaffen. Dies findet seine Grenzen dort, wo es gilt, auch für störende Gewerbebetriebe einerseits und ruhige Wohnbereiche andererseits Flächen bereitzustellen.
Die geplanten Nutzungen sind unter dem Gesichtspunkt der Umweltverträglichkeit einander zuzuordnen und zu strukturieren.
Es ist ein beispielgebendes, städtebauliches und landschaftliches Konzept zu erarbeiten, bei dem auf eine hohe Gestaltqualität sowohl im bebauten als auch im unbebauten Raum großer Wert gelegt wird. Die städtebauliche Silhouette muß er gestellten Aufgabe gerecht werden. Der Übergang vom besiedelten Bereich zu den übergeordneten Grün- und Freiräumen soll klar ablesbar und strukturiert sein. Der Lage der geplanten baulichen Entwicklung am Rande des Stadtgebietes ist Rechnung zu tragen.
Fachpreisrichter*innen
Prof. Fred Angerer, München (Vors.)
Prof. Hans Adrian, Hannover
Prof. Joan Busquets, Barcelona
Gerhard Knopp, München
Prof. Ferdinand Stracke, München
Stadtdir. Herbert Weidenschlager, München
Stadtbaurat Prof. Uli Zech, München
Prof. Günter Behnisch, Stuttgart
Bea Betz, München
Hans-Georg Brunnert, Stuttgart
Prof. Wilhelm Holzbauer, Wien
Prof. Manfred Kovatsch, München
Prof. Jürgen A. Adam, München
Gerd Aufmkolk, Nürnberg
Prof. Dr. Dieter Kienast, Zürich
Prof. Günter Nagel, Hannover
Prof. Edgar Tautorat, Nürnberg
Angela Bezzenberger, Stuttgart
Preisgerichtsempfehlung
Es wird empfohlen, die weitere Bearbeitung auf der Basis des 1. Preises unter Berücksichtigung der in den Einzelbeurteilung enthaltenen Maßgaben durchzuführen.
Hinsichtlich der Messeplanung erbrachte der Wettbewerb keinen überzeugenden Vorschlag. Für die Messeplanung ist deshalb eine Weiterbearbeitung erforderlich.