Revitalisierung der Grazer Burg , Graz/ Österreich

Verfahrensart
EU-weiter, offener, einstufiger Realisierungswettbewerb im Oberschwellenbereich mit anschließendem Verhandlungsverfahren

Wettbewerbsaufgabe
Gegenstand des Wettbewerbs sind Lösungsvorschläge für die Revitalisierung von Teilen der Grazer Burg, insbesondere die Gestaltung der Höfe sowie die Adaptierung ausgewählter historischer Räume der Grazer Burg.

Ein Schwerpunkt des Revitalisierungsprojektes wird es sein, die Grazer Burg für die Besucherinnen und Besucher wieder als Burg erlebbar zu machen, noch vorhandene historische Räume zu restaurieren, zu öffnen und darin die Geschichte der Burg und ihrer Nutzerinnen und Nutzer vor Ort erfahrbar zu machen. Die zeitgenössische Bedeutung der Grazer Burg soll als Zentrum politischer Verantwortung mit Informationen zur steirischen Landespolitik und zu aktuellen (gesellschafts-)politischen Themen dargestellt und präsentiert werden. Eine museale Nutzung der Räume in klassischer Form ist nicht vorgesehen, vielmehr sollen sich die Räume selbst als historische Objekte darstellen und – mit anschaulichem und leicht lesbarem Präsentations- und Informationsmaterial ausgestattet – den Burgbesuch zu einem nachhaltigen Erlebnis machen.
Die Grazer Burg ist fixer Bestandteil organisierter touristischer Führungen. Sie wird aber auch von Schulklassen und Menschen, die die Stadt und / oder die Burg eigenständig erkunden wollen, und nicht zuletzt auch von Grazerinnen und Grazern, die insbesondere auch den Burggarten als kontemplativen Ort sehr gerne frequentieren, besucht.

Ziel dieses Revitalisierungsprojektes ist es, den Besuch in der Burg für alle Zielgruppen attraktiver zu gestalten. Besucherinnen und Besucher sollen in die Lage versetzt werden, die bereits vorhandenen und mit diesem Projekt geschaffenen kulturhistorischen und touristischen Angebote selbst zu erkunden. Dafür soll es eine klare Wegeführung mit geeigneten Informationen geben, einen „Entdeckungspfad Burg“, der übersichtlich und schlüssig die derzeitigen und zukünftigen Sehenswürdigkeiten der Burg (Doppelwendeltreppe, Stein des Nissim, Wandnische, die vom Projekt umfassten Räume im Friedrichstrakt und im Registraturtrakt, Ehrengalerie, Burggarten mit Orangerie etc.) erschließt.
Die Doppelwendeltreppe selbst wurde vor wenigen Jahren umfassend restauriert und ist daher in baulicher Sicht nicht Gegenstand des Revitalisierungsprojektes. Sehr wohl ist es aber möglich, die Rolle der Doppelwendeltreppe in diesem durch das Projekt wesentlich erweiterten Ensembleerlebnis integrativ mitzudenken.
Die Burghöfe sollen sich als attraktiver Raum für Begegnungen und zum Verweilen anbieten. Hand in Hand mit einer wesentlichen Verkehrsberuhigung soll im Interesse einer ökologisch wertvollen und nachhaltigen Platzgestaltung eine weitestmögliche Entsiegelung erfolgen, die Platzqualitäten sollen insbesondere durch Bepflanzungen verbunden mit (natürlichen) Beschattungsbereichen, Sitzgelegenheiten bzw. Möblierungen sowie dem Element Wasser einschließlich Trinkwasserspender gestärkt werden.

Preisrichter*innen
Arch. Prof. Walter Angonese (Vorsitz)
Arch. DI Simona Malvezzi (stv. Vorsitz)
Mag. Christine Klug (Schriftführerin)
DI Markus Bogensberger
DI Bernhard Inninger (bis 14:20 Uhr)
DI Mag. Bertram Werle (ab 14:20 Uhr, bis 17:15 Uhr)
Arch. DI Erich G. Steinmayr
DI Anna Detzlhofer
Mag. Dr. Wolfgang Muchitsch
Mag. Dr. Gernot Peter Obersteiner

Preisrichter*innen Überarbeitungsphase
Arch. DI Simona Malvezzi (Vorsitz)
Mag. Christine Klug (Schriftführerin)
Arch. DI Thomas Tschöll
DI Markus Bogensberger
DI Bernhard Inninger
(DI Mag. Bertram Werle, ab 13:15 Uhr)
Arch. DI Erich G. Steinmayr
DI Anna Detzlhofer
Mag. Dr. Gernot Peter Obersteiner
Dr. Bettina Habsburg-Lothringen (mit Unterbrechung zwischen 10:45 und 11:20 Uhr)

Empfehlung des Preisgerichts
Das Preisgericht empfiehlt einstimmig das Projekt 08, den 1. Preis, für die weitere Bearbeitung.