Umbau und Erweiterung Weissmieshütten SAC , Saas Grund/ Schweiz

Verfahrensart
privatrechtlicher, anonymer Projektwettbewerb im Einladungsverfahren in Anlehnung an die SIA-Ordnung für Architektur- und Ingenieurwettbewerbe 142 (2009)

Wettbewerbsaufgabe
Die SAC Sektion Olten betreibt drei Hütten: eine Skihütte in Elm, das General-Wille-Haus im Jura und die Weissmieshütte im Oberwallis. Von letzterer ist sie Eigentümerin. Die Weissmieshütte wurde ursprünglich als Berghotel Weissmies 1894 erbaut. 1927 wurde sie vom SAC Olten erworben und saniert. Aufgrund der Platzverhältnisse und dem gewachsenen Komfort wurde eine neue Weissmieshütte 1960 errichtet, welche 1990 erweitert wurde. Der letzte grössere Umbau fand 2004 statt, als die Hütte an das Wasser- und Stromnetz des Seilbahnbetriebes Hohsaas angeschlossen wurde.

Inzwischen haben sich die Rahmenbedingungen, aber auch die Bedürfnisse der Gäste und des Personals, geändert. Daher besteht schon seit längerer Zeit der Wunsch, die Hütte den neuen Anforderungen und Bedürfnissen anzupassen. Nach der Sanierung wird eine Erhöhung der Winter-Übernachtungsgäste angestrebt, da die Hütte direkt im Skigebiet liegt. Bei einer Renovation müssen die Bedürfnisse beider Gästegruppen, Wintersportlerinnen und Alpinisten, einbezogen werden.

Die Übernachtungszahlen sind in den vergangenen Jahren gestiegen und lagen im Jahr 2020 bei rund 5'000 Übernachtungen. Die heutige Kapazität liegt in der Haupthütte bei 84 Schlafplätzen. Es wird eine Bettenzahl von mind. 90 bis max. 100 Plätzen in der Haupthütte angestrebt.

Der Hüttenwartsbereich kann je nach Projekt verlegt werden. Das Projekt muss einen rationellen und kostengünstigen Betrieb ermöglichen. Die Raumbeziehungen untereinander sollen sich nach der SAC Wegleitung und dem Raumorganigramm Hütten SAC richten. Die heutige Terrasse liegt nicht auf der Parzelle der Sektion Olten. Die neue Aussenterrasse muss auf der Parzelle der Sektion Olten eingeplant und ausgewiesen, die bestehende Terrasse soll rückgebaut werden. Es muss eine möglichst grosse Terrassenflächen eingeplant werden.

Erwartet wird ein Renovations- und Anbauprojekt, welches schonend und haushälterisch mit der bestehenden Bausubstanz umgeht und die beschränkten finanziellen Mitteln effizient umsetzt. Das Volumen kann falls erforderlich erweitert und muss gemäss beiliegendem Lawinenbericht geschützt werden. Die alte Weissmieshütte ist ein sehr gut erhaltener Zeuge der frühen touristischen Erschliessung der Walliser Alpen. Sie soll erhalten und sanft saniert werden. Im Sommerbetrieb dient sie bei Vollbelegung und für Gruppen als Ausweichmöglichkeit, im Winter bleibt sie geschlossen.

In Zukunft soll die alte Hütte 19 Betten anbieten. Eine Verteilung der Betten auf die bestehenden Schlafgeschosse ist erwünscht. Die Sektion erwartet den kleinstmöglichen Eingriff, der Hauptfokus liegt klar bei der Haupthütte.

Fachpreisrichter*innen
Marianne Baumgartner, Dipl. Arch. ETH BSA SIA, camponovo baumgartner architekten, Zürich
Thomas Schwab, Dipl. Arch. ETH SIA, werk1 architekten und planer AG, Olten
Rita Wagner, Dipl. Arch. ETH SIA BSA SIA Stv. Kantonsarchitektin (Moderation)
Diana Zenklusen, Architektin ETH SIA, SAC Hüttenkommission
Ulrich Delang, Architekt EPFL SIA SWB, SAC Bereichsleiter Hütten

Sachpreisrichter*innen
Hugues Hagmann, Präsident SAC Sektion Olten (Vorsitz)
Philipp Stampfli, Baukommission Weissmieshütte, SAC Sektion Olten
Lukas Epprecht, Architekt HTL, Baukommission Weissmieshütte, SAC Sektion Olten

Empfehlung des Preisgerichts
Das Preisgericht empfiehlt der SAC Sektion Olten einstimmig die Verfassenden des Projektes «Bax mit Pirmin» mit der Weiterbearbeitung zu beauftragen.