Oktober 2010 – Fertigstellung des Projekts
Kommentar der Architekten
Das Judentum hat in seiner Geschichte kaum eine Tradition des Bauens entwickelt und auch keine architektonischen Stile geformt, die, wie in anderen Religionen, Werte und Glaubensauffassungen in gebauten Raum zu übersetzen versuchen. Anstatt dessen kann man Schrift und die Aktivität des Schreibens als ein Ersatz der Raumproduktion auffassen. Insbesondere der Talmud, geschrieben nach der Zerstörung des zweiten Tempels und zu Beginn der Diaspora, kann als eine Reaktion auf den Verlust des zentralen Ortes Jerusalem und als ein räumliches Modell gesehen werden. Die Dimension des Architektonischen durchzieht den Talmud von der Thematik einzelner Kapitel, über die Methodik dessen Redaktion, bis hin zur Argumentationstechnik der Rabbiner. Auch auf der Ebene einzelner Worte und Buchstaben kommt eine Objektqualität zum Ausdruck. Die Form der Buchstaben formt ...
>> Den vollständigen Bericht mit Fotos können Sie als PDF-Datei erwerben <<
---------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------